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Große Exkursion Mali

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1. Rahmenbedingungen<br />

Die Binnenlage <strong>Mali</strong>s ist einer der Hauptgründe für die Ausprägung allgemeiner negativer<br />

Rahmenbedingungen. <strong>Große</strong> Teile des Landes leiden an der schlechten inneren und<br />

äußeren Verkehrsanbindung, die zusammen mit der wirtschaftlichen und medizinischen<br />

Unterversorgung zur infrastrukturellen Benachteiligung führt (Vgl. Barth 1986, 59).<br />

1.1. Ausgewählte Standortfaktoren<br />

Die Hydrologie ist besonders durch das mäandernde Flusssystem des Nigers bestimmt,<br />

der mit seinen jahreszeitlich bedingten Flutbewegungen das Leben der Menschen<br />

bestimmt (Vgl. Barth 1986, 60).<br />

Niederschläge sind, bezogen auf die Landwirtschaft, in direkte und indirekte Wirkung zu<br />

unterteilen:<br />

Direkte Niederschlagswirkungen beeinflussen besonders den traditionellen Überflutungsreisanbau,<br />

da durch die gleichmäßige Verteilung der ersten Regenfälle der Erfolg der<br />

Direktansaat des traditionellen Flutreises bestimmt wird.<br />

Die indirekte Niederschlagswirkung ergibt sich aus der Flutveränderung des Nigers. Da<br />

ein Großteil der vom Regen abhängigen Anbaugebiete außerhalb der agronomischen<br />

Regenfeldbau Grenzen liegt, ist das sichere Eintreten der alljährlichen Flutbewegung von<br />

großer Bedeutung (ebda.).<br />

Klima: Der Süden des Landes befindet sich in der sahelischen Klimazone. Das bedeutet<br />

eine durch die innertropische Konvektionsgrenze ausgelöste Abfolge von Trocken- und<br />

Regenzeit, die klimabestimmend wirkt. Landwirtschaftlich bedeutend ist daher die<br />

ungleichmäßige Niederschlagsverteilung. Häufige Starkregenfälle, vor allem zu Beginn der<br />

Vegetationszeit sorgen dafür, dass das Wasser größtenteils oberflächlich abfließt und<br />

damit nur zu einem geringen Teil für die Pflanzen verfügbar ist (Vgl. Barth 1986, 61).<br />

Die hydrologische Negativbilanz wird noch durch die hohe Evapotranspirationsrate, von<br />

über 2000 mm/Jahr, verschärft, die sich bei herrschenden Temperatur-Mittelwerten um<br />

36°C einstellt (ebda.).<br />

Die Höhe der Niederschlagswerte und deren erhebliche Schwankungsbreite<br />

unterstreichen die Bedeutung des Nigerwassers für eine Bewässerungslandwirtschaft als<br />

Lebensgrundlage der Bevölkerung. Die negativen Niederschlagsverhältnisse bewirkten<br />

jedoch in der Regel auch einen unmittelbaren Rückgang des Nigerwasserstandes.<br />

Wind: Ist ein bedeutender Klimafaktor, da er trockenheitsverstärkend und erosiv wirkt.<br />

Sandstürme können die landwirtschaftlichen Kulturen sehr gefährden (Vgl. Barth 1986,<br />

63). Dieser Gefährdung sollen Windschutzanpflanzungen entgegenwirken.<br />

Der Boden besteht vorwiegend aus subarider Braunerde, entstanden auf Sandsteinformationen.<br />

Im Überschwemmungsgebiet des Nigers entstehen hydromorphe Böden,<br />

die vorwiegend durch Flutwasser oder oberflächennahes Grundwasser beeinflusst<br />

werden. Dieser Bereich konzentriert sich vorwiegend auf den einen schmalen Bereich<br />

von 10 – 20 km entlang des Nigerverlaufs und setzt den Möglichkeiten der acker-<br />

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