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MPC-WORKSHOP FEBRUAR 2013<br />
Abbildung 1: Kasko<strong>de</strong>schaltung in Testbench in Ca<strong>de</strong>nce.<br />
<strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>s Rauschens <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Stufen<br />
minimiert wird. Zur Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s kompletten Frequenzbereiches<br />
sind nach Tabelle 1 min<strong>de</strong>stens 9 GHz<br />
notwendig. Zusätzlich wird jeweils 1 GHz zusätzliche<br />
Bandbreite zur Kompensation möglicher auftreten<strong>de</strong>r<br />
Prozessschwankungen am unteren und oberen En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Frequenzbereiches einkalkuliert. Das Rauschmaß<br />
<strong>de</strong>s Vorverstärkers soll ein Maximum von 7,5 dB<br />
nicht überschreiten. Bei einer Verlustleistung von<br />
40 mW mit <strong>de</strong>r Versorgungsspannung VSupply = 3 V ist<br />
die Stromaufnahme auf 13,3 mA beschränkt. Keiner<br />
<strong>de</strong>r Vorverstärker aus Tabelle 2 erreicht all diese Parameter<br />
gleichzeitig. Ziel dieser Arbeit war es daher,<br />
einen Vorverstärker zu entwerfen, <strong>de</strong>r alle Punkte <strong>de</strong>r<br />
Spezifikation erfüllt.<br />
III. VERSTÄRKERENTWURF<br />
Wie im vorigen Abschnitt gezeigt, kommen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Verstärkertopologien für die Realisierung in<br />
Frage. Zuerst wur<strong>de</strong>n zur Ermittlung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<br />
einstufige Verstärkerschaltungen untersucht.<br />
Dazu zählen Emitter-, Basis- und Kasko<strong>de</strong>schaltung,<br />
sowie ein Differenzverstärker mit und ohne<br />
Kasko<strong>de</strong>transistor. Mit einer Simulationsumgebung<br />
wur<strong>de</strong>n das minimale Rauschmaß NFmin und die verfügbare<br />
Verstärkung GA in Abhängigkeit vom Kollektorstrom<br />
IC ermittelt. In Abbildung 1 ist eine solche<br />
Simulationsumgebung am Beispiel <strong>de</strong>r Kasko<strong>de</strong>schaltung<br />
dargestellt.<br />
In Tabelle 4 sind die Ergebnisse für NFmin und GA<br />
aufgelistet. Die verwen<strong>de</strong>ten Transistoren haben einen<br />
maximalen Kollektorstrom IC,max = 8 mA. Die Werte<br />
sind bei einem Kollektorstrom IC = 4 mA bei<br />
f = 60 GHz ermittelt. Mit <strong>de</strong>m Kollektorstrom<br />
IC = 4 mA wird ein Kompromiss zwischen Rauschmaß<br />
und Verstärkung getroffen, wobei ein kleines<br />
Rauschmaß bei angemessener Verstärkung angestrebt<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Keiner <strong>de</strong>r einstufigen Verstärker in Tabelle 2 erreicht<br />
die gefor<strong>de</strong>rte Verstärkung von 20 dB. Diese<br />
Gesamtverstärkung ist nur durch mehrstufige Topologien<br />
erreichbar. Ein zweistufiger Verstärker kann<br />
Tabelle 4: NFmin und GA für die einzelnen Verstärkerschaltungen bei<br />
einem Kollektorstrom von 4 mA.<br />
NFmin GA<br />
Emitterschaltung 4,7 dB 6,7 dB<br />
Basisschaltung 5,0 dB 7,8 dB<br />
Kasko<strong>de</strong>schaltung 5,5 dB 18,5 dB<br />
Differenzverstärker 4,7 dB 6,8 dB<br />
Differenzverstärker<br />
mit Kasko<strong>de</strong>transistor<br />
5,5 dB 17,4 dB<br />
aus einer Emitter- o<strong>de</strong>r Basisschaltung mit nachfolgen<strong>de</strong>r<br />
Kasko<strong>de</strong>schaltung bestehen. Durch Verwendung<br />
<strong>de</strong>r Basisschaltung verringert sich durch Unterdrückung<br />
<strong>de</strong>s Miller-Effekts die Rückwirkung vom<br />
Ausgang auf <strong>de</strong>n Eingang. Das reduziert die Gefahr,<br />
dass <strong>de</strong>r Verstärker instabil wird. Außer<strong>de</strong>m verringert<br />
sich mit <strong>de</strong>r Basisschaltung <strong>de</strong>r Eingangswi<strong>de</strong>rstand<br />
<strong>de</strong>r Gesamtschaltung, was oft eine einfachere Anpassung<br />
an die Systemimpedanz von 50 Ω zur Folge hat.<br />
Eine zweistufige Kasko<strong>de</strong>schaltung stellt eine weitere<br />
mögliche Verstärkertopologie dar. Die Kasko<strong>de</strong>schaltung<br />
hat ein höheres Rauschmaß <strong>als</strong> die an<strong>de</strong>ren<br />
Verstärker, was sich auf die größere Anzahl Transistoren<br />
zurückführen lässt. Vorteile <strong>de</strong>r Kasko<strong>de</strong>schaltung<br />
liegen dagegen in <strong>de</strong>r geringen Rückwirkung und<br />
einer hohen Verstärkung. Kombiniert man reine Basis-<br />
und Emitterschaltungen, benötigt man min<strong>de</strong>stens drei<br />
Stufen, um die gewünschte Verstärkung zu erreichen.<br />
Dies erhöht, ebenso wie die Verwendung von mehreren<br />
Differenzverstärkern, <strong>de</strong>n Strombedarf erheblich.<br />
Für Differenzverstärker wird <strong>de</strong>r doppelte Strom für<br />
das Erreichen vergleichbarer Werte für Rauschmaß<br />
und Verstärkung im Verhältnis zu massebezogenen<br />
Verstärkern benötigt.<br />
Wegen ihrer hohen Verstärkung und großen Rückwirkungsfreiheit<br />
wird eine zweifache Kasko<strong>de</strong>schaltung<br />
<strong>als</strong> erfolgversprechendste Verstärkertopologie<br />
ausgewählt. Das höhere Rauschmaß wird zu Gunsten<br />
<strong>de</strong>r großen Verstärkung in Kauf genommen.<br />
Im folgen<strong>de</strong>n Abschnitt wird auf die zweistufige<br />
Kasko<strong>de</strong>schaltung und ihre Umsetzung in ein Layout,<br />
sowie die erzielten Simulationsergebnisse eingegangen.<br />
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