22.09.2013 Aufrufe

Workshopband als PDF - Mpc.belwue.de

Workshopband als PDF - Mpc.belwue.de

Workshopband als PDF - Mpc.belwue.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine Pegelanzeige greift die Steuerspannung <strong>de</strong>r<br />

AGC ab und zeigt mit 10 LEDs <strong>de</strong>n Eingangspegel an.<br />

Im Betrieb fällt auf, dass in typischen UKW-<br />

Empfangssituationen ein relativ hoher Eingangspegel<br />

zur Verfügung steht. Es wird ja nicht auf einen einzelnen<br />

Sen<strong>de</strong>r geregelt, son<strong>de</strong>rn auf die breitbandige<br />

Gesamtleistung aller Sen<strong>de</strong>r im UKW-Band.<br />

B. IQ-Demodulator mit Lokal-Oszillator<br />

Der frequenzprogrammierbare DDS-Lokal-Oszillator<br />

liefert die phasenverschobenen LO-Schwingungen<br />

zur Ansteuerung <strong>de</strong>r Schalter. Seine Funktion ist für<br />

die Qualität <strong>de</strong>r Demodulation beson<strong>de</strong>rs wichtig. Die<br />

Steuersignale sollen für eine saubere Trennung <strong>de</strong>s I-<br />

bzw. Q-Sign<strong>als</strong> i<strong>de</strong>ntische Amplitu<strong>de</strong> haben und genau<br />

um 90° phasenverschoben sein. So wird eine hohe<br />

IQ-Entkopplung erreicht, ein Maß für die Trennschärfe<br />

<strong>de</strong>r IQ-Demodulation. Die Amplitu<strong>de</strong> dieser Steuersignale<br />

soll weit über <strong>de</strong>n Schwellspannungen <strong>de</strong>r<br />

Komparatoren im Schalter-IC liegen. Bei <strong>de</strong>r Ansteuerung<br />

mit zu kleinen Amplitu<strong>de</strong>n ist das Verhalten <strong>de</strong>s<br />

Schalters un<strong>de</strong>finiert.<br />

C. Messungen<br />

Zur Charakterisierung <strong>de</strong>r Hardware wur<strong>de</strong> die<br />

Rauschzahl <strong>de</strong>s Tuners gemessen und seine Nichtlinearität<br />

durch <strong>de</strong>n IP3-Punkt beschrieben. Die Rauschzahl<br />

wur<strong>de</strong> nur am HF-Modul vermessen, da <strong>de</strong>r Einfluss<br />

<strong>de</strong>s nachfolgen<strong>de</strong>n IQ-Demodulators vernachlässigbar<br />

ist. Die AGC hat einen fest <strong>de</strong>finierten Ausgangspegel,<br />

weshalb <strong>de</strong>r Verstärkungsfaktor durch die<br />

Leistung <strong>de</strong>s Eingangssign<strong>als</strong> festgelegt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Das thermische Rauschen vom Eingang wird um diesen<br />

Verstärkungsfaktor angehoben, dazu kommt das<br />

Eigenrauschen <strong>de</strong>r Schaltung. Die Rauschzahl entspricht<br />

dann <strong>de</strong>m Pegelunterschied zwischen verstärktem,<br />

thermischem Rauschen und <strong>de</strong>m Gesamtrauschen.<br />

Sie beträgt bei maximaler Verstärkung etwa<br />

5 , 4dB<br />

.<br />

Der Third Or<strong>de</strong>r Intercept Point (IP3) ist ein Maß<br />

für die Nichtlinearität eines Tuners. Gemessen wird<br />

hier durch Anregung mit einem Zweitonsignal (f1, f2)<br />

[7]. Die Nichtlinearität <strong>de</strong>s Tuners lässt sich anhand<br />

einer Potenzreihenentwicklung seiner Amplitu<strong>de</strong>nkennlinie<br />

charakterisieren:<br />

2<br />

3<br />

xˆ<br />

t = β x t + β x t + β x t +<br />

() () () () K<br />

1<br />

2<br />

Für <strong>de</strong>n IP3-Punkt wer<strong>de</strong>n nur die Glie<strong>de</strong>r erster und<br />

dritter Ordnung berücksichtigt. Mit trigonometrischen<br />

Funktionen lässt sich zeigen, dass durch Intermodulation<br />

3. Ordnung zusätzliche, unerwünschte Signalanteile<br />

bei Frequenzen von 2f1 – f2 und 2f2 – f1 entstehen.<br />

Die Leistung dieser unerwünschten Signale steigt bei<br />

10 dB erhöhtem Eingangspegel um 30 dB.<br />

Wird die Leistung <strong>de</strong>s Eingangssign<strong>als</strong> variiert, so<br />

ergibt sich beim Ausgangssignal theoretisch ein<br />

Schnittpunkt zwischen <strong>de</strong>m Nutzpegel und <strong>de</strong>m<br />

36<br />

3<br />

DIREKTUMSETZENDER GROSSSIGNALFESTER IQ-<br />

DEMODULATOR FÜR SDR-ANWENDUNGEN IM UKW-BAND<br />

Ausgangspegel in dBV<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

40 kHz/56 kHz<br />

24 kHz/72 kHz<br />

-70<br />

-80<br />

IIP3<br />

-51 dBm<br />

-90<br />

-120-110 -100 -90 -80 -70 -60 -50 -40 -30 -20 -10 0<br />

Eingangspegel in dBm<br />

Abbildung 7: IP3-Messung am Gesamttuner.<br />

schneller wachsen<strong>de</strong>n Pegel <strong>de</strong>r unerwünschten Intermodulationsprodukte<br />

3. Ordnung. Dieser Schnittpunkt<br />

wird <strong>als</strong> IP3-Punkt bezeichnet und kann auf die zugehörige<br />

Eingangs- (Input-IP3, IIP3) o<strong>de</strong>r Ausgangsleistung<br />

(Output-IP3) bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Der gemessene IIP3-Punkt <strong>de</strong>s HF-Frontends liegt<br />

bei – 30 dBm, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s IQ-Demodulators bei 5 dBm.<br />

Da die Verstärkung <strong>de</strong>s HF-Moduls bis zu 58 dB<br />

beträgt, wird <strong>de</strong>r IP3-Punkt <strong>de</strong>r Gesamtschaltung vom<br />

IQ-Demodulator bestimmt. Dessen IP3-Punkt wird um<br />

die hochfrequenzseitige Verstärkung verschoben. Erst<br />

bei starken Eingangssignalen kommt die Nichtlinearität<br />

<strong>de</strong>s HF-Moduls ins Spiel. In Abbildung 7 ist das<br />

Messergebnis dargestellt. Der IIP3-Punkt liegt bei<br />

– 51 dBm. Die Wirkung <strong>de</strong>r Regelung setzt ab einem<br />

Eingangspegel von – 59 dBm ein. Die unerwünschte<br />

Komponente mit Steigung 1 zwischen – 100 und<br />

– 70 dBm wird durch <strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Signalgenerator<br />

erzeugt. Die Ermittlung <strong>de</strong>s IP3-Punktes ist durch<br />

die durchgezogenen Linien dargestellt, die an die<br />

Kurven bei Steigung eins bzw. drei angelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ab – 40 dBm wirkt sich dann auch die Nichtlinearität<br />

<strong>de</strong>r Verstärker aus.<br />

Durch die Ergebnisse <strong>de</strong>r IP3-Messung wird die<br />

Großsignalfestigkeit <strong>de</strong>s Tuners für <strong>de</strong>n Fall beschrieben,<br />

dass das Intermodulationsprodukt 3. Ordnung<br />

(zweier) leistungsstarker Nachbarkanäle <strong>als</strong> Störer in<br />

<strong>de</strong>n zu selektieren<strong>de</strong>n Nutzkanal fällt. Bleibt die Nachbarkanalleistung<br />

<strong>de</strong>utlich unterhalb <strong>de</strong>s gemessenen<br />

IIP3 von – 51 dBm, so kann die Störwirkung vernachlässigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Der IIP3 bezieht sich <strong>als</strong>o auf die<br />

Empfangsleistung einzelner Frequenzkanäle und ist<br />

damit für <strong>de</strong>n praktischen Empfängerbetrieb hinreichend<br />

groß.<br />

IV. FAZIT<br />

Der entwickelte SDR-Tuner beweist seine Funktionstüchtigkeit<br />

im Laborbetrieb sowohl beim Empfang<br />

von FM <strong>als</strong> auch von DRM+. Dabei kann eine hervorragen<strong>de</strong><br />

Audio-Qualität erreicht wer<strong>de</strong>n.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!