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Workshopband als PDF - Mpc.belwue.de

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Abbildung 1: Querschnitt <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Transistoren (nicht<br />

maßstabsgetreu).<br />

Hostaphan) o<strong>de</strong>r PEN (Polyäthylennaphthalat)) zum<br />

Einsatz. Die Herstellung auf dünnen und flexiblen<br />

Substraten ist aufwändiger und fehleranfälliger <strong>als</strong> auf<br />

Glas, daher wer<strong>de</strong>n experimentelle Strukturen meistens<br />

auf Glassubstraten untersucht. Zur präzisen Charakterisierung<br />

<strong>de</strong>r Halbleiter wer<strong>de</strong>n teilweise auch Si-<br />

Wafer eingesetzt, in diesen können z.B. die Elektro<strong>de</strong>n<br />

für Drain und Source schon eingearbeitet sein.<br />

Drain und Source wer<strong>de</strong>n auf Glas o<strong>de</strong>r Folie meist<br />

aufgedampft, seltener gedruckt. Silber und Gold eignen<br />

sich wegen ihrer Austrittsarbeit relativ gut für die<br />

Verwendung <strong>als</strong> Elektro<strong>de</strong>n in OTFT. Für Druckverfahren<br />

sind Tinten mit (Nano-) Metallpartikeln erhältlich,<br />

auch organische Verbindungen kommen zum<br />

Einsatz z.B. PEDOT:PSS.<br />

Oft wird über <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n eine weitere Schicht<br />

aufgebracht, sogenannte SAM (Self Assembling<br />

Monolayer), welche die Austrittsarbeit verän<strong>de</strong>rn und<br />

so Potentialbarrieren zwischen Halbleiter und Metall<br />

verringern. Eine schlechte Anpassung <strong>de</strong>r Austrittsarbeit<br />

resultiert in hohen Kontaktwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n zwischen<br />

Elektro<strong>de</strong> und Halbleiter [1]. Als Halbleiter kommen<br />

verschie<strong>de</strong>ne organische Verbindungen zum Einsatz,<br />

häufig verwen<strong>de</strong>te Materialien sind z.B. Pentacen,<br />

P3HT (Poly-3-Hexylthiophen) und PTAA<br />

(Polytriphenylamin) [2], [3]. Neben <strong>de</strong>n elektrischen<br />

Eigenschaften ist insbeson<strong>de</strong>re die Löslichkeit und<br />

Prozessierbarkeit <strong>de</strong>r Halbleiter wichtig. Manche<br />

organische Halbleiter lösen sich nur in sehr giftigen<br />

und aufwändig zu verarbeiten<strong>de</strong>n Lösemitteln und<br />

sind daher für eine Serienfertigung auf Druckmaschinen<br />

nicht geeignet.<br />

Als Dielektrikum wer<strong>de</strong>n ebenfalls unterschiedliche<br />

Verbindungen eingesetzt. Genauso wie <strong>de</strong>r Halbleiter<br />

sollen diese ebenfalls flüssig-prozessierbar sein. Häufig<br />

verwen<strong>de</strong>te Dielektrika sind z.B. PMMA (Plexiglas<br />

® , Evonik Röhm GmbH) o<strong>de</strong>r Cytop ® (Asahi<br />

Glass) [4], [5]. Auf strukturierten Si-Wafern wird auch<br />

SiO2 verwen<strong>de</strong>t.<br />

Als Gate wer<strong>de</strong>n prinzipiell die gleichen Materialien<br />

wie für Drain und Source verwen<strong>de</strong>t, für transparente<br />

Anwendungen kommt auch das anorganische<br />

Indiumzinnoxid (ITO) zum Einsatz. Typische Dicken<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Schichten sind z.B: Elektro<strong>de</strong>n: 50-<br />

100 nm, Halbleiter: 20-100 nm, Dielektrikum: 500-<br />

1500 nm, Gate 50-100 nm.<br />

2<br />

0 E+00<br />

I D/A<br />

-1 E-06<br />

-5 V Messung<br />

-5V VRH_Mo<strong>de</strong>ll<br />

-15 V Messung<br />

-15V VRH_Mo<strong>de</strong>ll<br />

-40 V Messung<br />

-40 V VRH_Mo<strong>de</strong>ll<br />

-2 E-06<br />

-40 -30 -20 -10 UG/V 0<br />

Abbildung 2: Transferkennlinien eines OFET, UDS = -5 V /-15 V/<br />

-40 V Punkte sind Messwerte, durchgehen<strong>de</strong> Linien sind simuliert.<br />

B. Unterschied von OTFT zu anorganischen FET<br />

Prinzipiell ist die Funktionsweise von organischen<br />

FETs sehr ähnlich zu herkömmlichen Si-Transistoren.<br />

Es gibt jedoch einige nennenswerte Unterschie<strong>de</strong>:<br />

An<strong>de</strong>rs <strong>als</strong> bei Silizium ist bei organischen Halbleitern<br />

die Beweglichkeit <strong>de</strong>r Löcher üblicherweise höher<br />

<strong>als</strong> die <strong>de</strong>r Elektronen. Deshalb beziehen sich die<br />

größten gemessenen Beweglichkeiten meistens auf P-<br />

Kanal-Transistoren. Organische Transistoren wer<strong>de</strong>n<br />

üblicherweise in Akkumulation betrieben, Inversion<br />

lässt sich nur in Ausnahmefällen erreichen. Auch die<br />

hier gezeigten Transistoren basieren auf P-Halbleitern<br />

und wer<strong>de</strong>n in Akkumulation betrieben.<br />

C. Herstellung<br />

ENTWICKLUNG VON SCHALTUNGEN<br />

AUF BASIS ORGANISCHER ELEKTRONIK<br />

Für die spätere großtechnische Herstellung ist die<br />

Verwendung von industriellen Druckmaschinen geplant,<br />

wie sie z.B. beim Druck von Zeitschriften und<br />

Verpackungen eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Ausgehend vom<br />

Substrat sollen möglichst alle weiteren Schritte auf <strong>de</strong>r<br />

gleichen In-Line-Maschine erfolgen. Aktuell wird<br />

jedoch im Labor meistens je<strong>de</strong>r Herstellungsschritt<br />

einzeln durchgeführt, was aufwendiges Positionieren<br />

nötig macht und die erreichbare Genauigkeit reduziert.<br />

Drain und Source wer<strong>de</strong>n üblicherweise aufgedampft,<br />

entwe<strong>de</strong>r durch eine Schattenmaske, o<strong>de</strong>r<br />

anschließend in einem Lithographieprozess strukturiert.<br />

Halbleiter und Dielektrikum wer<strong>de</strong>n meistens per<br />

Spincoating (Rotationsbeschichten) aufgetragen, o<strong>de</strong>r<br />

mit kleineren Druckmaschinen aufgebracht. Im<br />

Spincoating wird die Lösung mit <strong>de</strong>m aufzutragen<strong>de</strong>n<br />

Material auf das Substrat gegeben, anschließend wird<br />

dieses mit <strong>de</strong>finierter Drehzahl und Dauer geschleu<strong>de</strong>rt.<br />

Die resultieren<strong>de</strong> Schicht ist reproduzierbarer<br />

und homogener <strong>als</strong> aus Druckmaschinen, jedoch kann<br />

das Material nicht strukturiert aufgebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Daher ist dieses Verfahren für das Gate meistens ungeeignet,<br />

dieses wird üblicherweise aufgedampft o<strong>de</strong>r<br />

gedruckt.

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