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MPC-WORKSHOP FEBRUAR 2013<br />
Tabelle 1: Simulationsparameter.<br />
COx<br />
VTh<br />
D. Mo<strong>de</strong>llierung<br />
0,0232 fF/µm²<br />
-5,08 V<br />
µ 0,02 cm²/Vs<br />
RC<br />
ROff<br />
610 kΩ (W=10mm)<br />
5·10 12 Ω<br />
λ 0,003 V -1<br />
OTFTs sind Fel<strong>de</strong>ffekttransistoren (FETs) und lassen<br />
sich prinzipiell mit herkömmlichen Mo<strong>de</strong>llen<br />
beschreiben, auch wenn streng genommen die Gleichungen<br />
nur für Transistoren in Inversion gelten.<br />
Dennoch wer<strong>de</strong>n auch die in Akkumulation betriebenen<br />
OFET durch die Mo<strong>de</strong>lle gut beschrieben.<br />
Zum Einsatz kommen das einfache MOS-Mo<strong>de</strong>ll nach<br />
Shichman/Hodges [5] sowie das VRH-Mo<strong>de</strong>ll (VRH<br />
= Variable Range Hopping) [7], welches für amorphe<br />
Materialien entwickelt wur<strong>de</strong>. Die Mo<strong>de</strong>lle wur<strong>de</strong>n<br />
sowohl in MENTOR <strong>als</strong> auch in LTspice umgesetzt<br />
und liefern in bei<strong>de</strong>n Simulatoren vergleichbare Ergebnisse.<br />
Die gezeigten Ergebnisse wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />
VRH-Mo<strong>de</strong>ll in LTspice simuliert. Erste Versuche<br />
haben ergeben, dass die vorhan<strong>de</strong>nen Mo<strong>de</strong>lle zwar<br />
reale, flüssigprozessierte Transistoren prinzipiell beschreiben,<br />
jedoch gibt es nennenswerte Abweichungen<br />
zwischen Simulation und Messung [8]. Deshalb mussten<br />
die Mo<strong>de</strong>lle erweitert wer<strong>de</strong>n, um parasitäre Effekte<br />
einzuschließen. Vier Mo<strong>de</strong>llerweiterungen wur<strong>de</strong>n<br />
implementiert:<br />
1. Off Strom<br />
2. Kanallängenmodulation<br />
3. Kontaktwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong><br />
4. Gate-Leckströme<br />
Mit diesen Erweiterungen lassen sich Simulationen<br />
durchführen, <strong>de</strong>ren Genauigkeit besser ist <strong>als</strong> die Serienstreuung<br />
<strong>de</strong>r hergestellten Transistoren. Die Abweichungen<br />
zwischen zwei gleich hergestellten Transistoren<br />
sind oft größer <strong>als</strong> die Abweichungen zwischen<br />
Messung und Simulation mit <strong>de</strong>n gemessenen<br />
Parametern. Abb. 2 zeigt exemplarisch <strong>de</strong>n Vergleich<br />
von simulierter und gemessener Transferkennlinie bei<br />
VDS = 0 V, -15 V und -40 V. Die erreichte Genauigkeit<br />
<strong>de</strong>r Simulation wird aktuell <strong>als</strong> ausreichend betrachtet,<br />
jedoch wer<strong>de</strong>n die Mo<strong>de</strong>lle mit zunehmen<strong>de</strong>r<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Herstellungsprozesse ebenfalls<br />
weiter optimiert wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Die Serienstreuung <strong>de</strong>r Prozesse limitiert ebenfalls<br />
die erreichbare Komplexität einer Schaltung. Monte-<br />
Carlo Simulationen wer<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t, um komplexere<br />
Schaltungen auf die erreichbare Ausbeute hin zu<br />
untersuchen.<br />
Abbildung 3: Schaltbild zur Simulation eines Inverters in<br />
LTspice.<br />
E. Charakterisierung<br />
Die für die Simulation notwendigen Parameter wer<strong>de</strong>n<br />
durch Messungen an aufgebauten Transistoren gewonnen.<br />
Nach einem genau <strong>de</strong>finierten Standard wer<strong>de</strong>n<br />
Transfer- und Ausgangskennlinien gemessen [9].<br />
Die vorgestellte Routine wird für Transistoren in Akkumulation<br />
verwen<strong>de</strong>t und gilt für P-Kanal OTFT. Für<br />
N-Kanal OTFT gelten jeweils an<strong>de</strong>re Vorzeichen.<br />
Transferkennlinien wer<strong>de</strong>n bei VDS = 0 V, -5 V, -15 V<br />
und -40 V aufgenommen, VGS wird von +5 V bis<br />
-60 V in 1 V Schritten verän<strong>de</strong>rt. Ausgangskennlinien<br />
wer<strong>de</strong>n bei VGS = 0 V bis -40 V in 10 V Schritten<br />
aufgenommen, VDS wird von +5 V bis -60 V verän<strong>de</strong>rt.<br />
Zur Untersuchung von Hystereseeffekten wer<strong>de</strong>n<br />
alle Messungen in Vorwärts- und in Rückwärtsrichtung<br />
durchlaufen. Die Messungen wer<strong>de</strong>n mit SMUs<br />
(Source Measure Unit) <strong>de</strong>r Fa. Keithley, Typ 2636A<br />
durchgeführt. Aus <strong>de</strong>n Messdaten wer<strong>de</strong>n die notwendigen<br />
Simulationsparameter extrahiert. Die verwen<strong>de</strong>ten<br />
Verfahren zur Ermittlung <strong>de</strong>r Schwellspannung<br />
und Ladungsträgerbeweglichkeit µ sind in [9] beschrieben.<br />
Der differentielle Ausgangswi<strong>de</strong>rstand wird<br />
direkt aus <strong>de</strong>r Ausgangskennlinie ermittelt, weiter<br />
wird hierdurch die Early-Spannung (VE = 1/ λ) [10]<br />
berechnet. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die<br />
extrahierten Parameter.<br />
Um Schwankungen in <strong>de</strong>r Serienfertigung zu untersuchen,<br />
wur<strong>de</strong> ein Reihenmessplatz aufgebaut, <strong>de</strong>r es<br />
erlaubt, vollautomatisch große Mengen von Transistoren<br />
zu charakterisieren. Präzise Einzel- und Temperaturmessungen<br />
wur<strong>de</strong>n auf einem herkömmlichen<br />
Waferprober mit Thermochuck durchgeführt.<br />
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