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±0,35 V<br />
Abbildung 3: Prinzip <strong>de</strong>s Tayloe-Detektors.<br />
II. IQ-DEMODULATORPRINZIP<br />
Bei <strong>de</strong>r IQ-Modulation wer<strong>de</strong>n zwei nie<strong>de</strong>rfrequente<br />
informationstragen<strong>de</strong> Basisbandsignale Vi(t) und Vq(t),<br />
hier <strong>als</strong> Inphase- und Quadratur-Signale (I/Q) bezeichnet,<br />
jeweils mit einer Trägerschwingung gemischt<br />
und anschließend aufaddiert. Die bei<strong>de</strong>n hochfrequenten<br />
Mischsignale sind gegeneinan<strong>de</strong>r um 90°<br />
phasenverschoben und haben die gleiche Trägerfrequenz:<br />
U HF ( t)<br />
= Vi<br />
( t)<br />
⋅ cos(<br />
2πf0<br />
⋅ t)<br />
−Vq<br />
( t)<br />
⋅ sin( 2πf0<br />
⋅ t)<br />
Der IQ-Demodulator extrahiert die bei<strong>de</strong>n informationstragen<strong>de</strong>n<br />
Basisbandsignale im gewünschten<br />
Frequenzkanal und gibt sie für die Digitalisierung an<br />
die Soundkarte weiter.<br />
Die gewählte Schaltungsrealisierung für <strong>de</strong>n IQ-<br />
Demodulator entspricht einem Tayloe-Detektor [5]<br />
(Abbildung 3). Vom Prinzip her han<strong>de</strong>lt es sich um<br />
die schaltungstechnische Interpretation eines zweikanaligen<br />
Ringmischers mit RC-Tiefpassfiltern. Die <strong>als</strong><br />
Stromschalter wirken<strong>de</strong>n Dio<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Ringmischer<br />
sind durch High-Speed-Transistorschalter ersetzt.<br />
Beim realisierten Tuner wird das Spektrum <strong>de</strong>s gesamten<br />
UKW-Bands so verschoben, dass <strong>de</strong>r ausgewählte<br />
Frequenzkanal auf einer einstellbaren, basisbandnahen<br />
Zwischenfrequenz liegt. Die Kan<strong>als</strong>elektion<br />
und die Extraktion seiner IQ-Signale wer<strong>de</strong>n direkt<br />
im Basisband mittels <strong>de</strong>r RC-Tiefpässe realisiert.<br />
A. Architektur <strong>de</strong>s Demodulators<br />
Abbildung 3 zeigt die Architektur <strong>de</strong>s IQ-<br />
Demodulators. Er besteht aus einem Übertrager, einem<br />
High-Speed-Schalter und einem Instrumentenverstärker.<br />
Der Übertrager sorgt für das Biasing <strong>de</strong>s<br />
HF-Eingangssign<strong>als</strong> auf 1,8 V und gibt es in differentieller<br />
Form an die High-Speed-Schalter weiter. Der<br />
eingesetzte Übertrager mit Übersetzungsverhältnis 1<br />
wird bezüglich <strong>de</strong>r anliegen<strong>de</strong>n HF-Signale in 50 Ω -<br />
Anpassung betrieben. Rechtsseitig sorgen die Ron -<br />
Durchgangswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Schalter für die<br />
Anpassung. Sie betragen jeweils 25 Ω, die Kapazitäten<br />
wirken bei hohen Frequenzen <strong>als</strong> Kurzschluss.<br />
Zwischen Übertrager und Instrumentenverstärkern<br />
befin<strong>de</strong>t sich die High-Speed-Schaltmatrix. Diese<br />
besteht aus zwei Einzelschaltern, die periodisch zwi-<br />
34<br />
DIREKTUMSETZENDER GROSSSIGNALFESTER IQ-<br />
DEMODULATOR FÜR SDR-ANWENDUNGEN IM UKW-BAND<br />
AC C<br />
1<br />
-1<br />
R<br />
Polaritätswechselfunktion<br />
UHF(t) ·p(t)<br />
p(t)<br />
T/4 T/2 3T/4<br />
T=1/f0<br />
schen jeweils vier Schalterstellungen umschalten. Ein<br />
in DDS-Technik (direct digital synthesis) ausgeführter<br />
frequenzprogrammierbarer Lokal-Oszillator (LO)<br />
liefert die Steuersignale, so dass je<strong>de</strong>r Schalter während<br />
eines Viertels <strong>de</strong>r LO-Perio<strong>de</strong> in einer Schalterposition<br />
bleibt. Das HF-Signal wird in dieser Zeit an<br />
die Schalterausgänge übertragen und mit RC-Tiefpässen<br />
gefiltert. Deren Grenzfrequenz hängt von <strong>de</strong>m<br />
Wert <strong>de</strong>s Kon<strong>de</strong>nsators C, <strong>de</strong>n zwei Ron-Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n<br />
und vom HF-seitigen 50 Ω -Wi<strong>de</strong>rstand ab. Die<br />
Grenzfrequenz wur<strong>de</strong> zu fg=1/TRC = 200 kHz gewählt.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s Schaltertastverhältnisses erhöht sich die<br />
Filterzeitkonstante um <strong>de</strong>n Faktor 4:<br />
= 4 ⋅ 50Ω<br />
+ 2R<br />
⋅ .<br />
( ) C<br />
TRC on<br />
B. Funktion <strong>de</strong>s IQ-Schalt<strong>de</strong>modulators<br />
Abbildung 4 zeigt das Ersatzschaltbild eines Zweiges<br />
(I bzw. Q) <strong>de</strong>s IQ-Demodulators. Dabei lassen<br />
sich <strong>de</strong>r HF-seitige 50 Ω -Wi<strong>de</strong>rstand und die bei<strong>de</strong>n<br />
Ron-Durchgangswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schalter bei geschlossenen<br />
Schaltern durch R = 100Ω<br />
darstellen. Die<br />
Wirkung <strong>de</strong>r Schalter wird für eine einfache Analyse<br />
durch die Polaritätswechselfunktion p(t), die HF-<br />
Quellspannung UHF(t) und die Ersatzschalterfunktionen<br />
Si(t) bzw. Sq(t) dargestellt. Ui(t) und Uq(t) stellen<br />
die Spannungen an <strong>de</strong>n Kon<strong>de</strong>nsatoren C1 = C2 = C<br />
dar. Die Polaritätswechselfunktion p(t) bil<strong>de</strong>t die Invertierung<br />
<strong>de</strong>s Sign<strong>als</strong> nach einer halben Perio<strong>de</strong> ab.<br />
In je<strong>de</strong>r Schalterposition wird immer nur einer <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Kon<strong>de</strong>nsatoren C1 o<strong>de</strong>r C2 durch die Ersatz-<br />
quellspannung ( t)<br />
p(<br />
t)<br />
t<br />
Ersatzschaltmatrix<br />
Si,q<br />
Sq(t)<br />
Si(t)<br />
offen<br />
T/8T/4 T/2 3T/4<br />
Ui,q(t)<br />
U HF ⋅ aufgela<strong>de</strong>n. In dieser Zeit<br />
fließt kein Strom in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Kon<strong>de</strong>nsator, so dass<br />
dort die Spannung gehalten wird.<br />
Da TRC >> T ist, än<strong>de</strong>rt sich die Spannung am Kon<strong>de</strong>nsator<br />
während eines Schalterzyklus kaum. Daher<br />
bil<strong>de</strong>n Ui(t) und Uq(t) in guter Näherung die Mittelwerte<br />
<strong>de</strong>r Ersatzquellfunktion UHF () t ⋅ p()<br />
t während<br />
<strong>de</strong>s durch Si(t) bzw. Sq(t) beschriebenen La<strong>de</strong>intervalls.<br />
Für <strong>de</strong>n I-Zweig lässt sich dieser Spannungsmittelwert<br />
durch Integration über die Kosinus-Träger-<br />
zu<br />
Abbildung 4: Ersatzschaltbild <strong>de</strong>s Demodulators.<br />
Schalterposition<br />
t