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Gärten für pflegebedürftige Menschen - Kuratorium Deutsche ...

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1 Pflanzen <strong>für</strong> alle Sinne<br />

Vergebene Möglichkeiten bei der Gartenplanung<br />

In Süddeutschland sprießen <strong>Gärten</strong> geradezu aus dem Boden von Alteneinrichtungen der<br />

Wohnungsbaugesellschaften. In all diesen öffentlichen Räumen von Krankenhausgärten<br />

bis hin zu den Altersgärten oder zum Friedhof gäbe es fantastische Möglichkeiten der Gestaltung<br />

mit Pflanzen, um den <strong>Menschen</strong> etwas zu geben, die dort leben. Leider passiert<br />

meistens das Gegenteil. Die Wertschätzung des Gartens ist fünftrangig, und die Möglichkeiten,<br />

die ein Garten den <strong>Menschen</strong> bietet, werden in keiner Weise wahrgenommen.<br />

Meistens findet man in diesen <strong>Gärten</strong> das so genannte Funktionsgrün. Es hat im Prinzip nur<br />

eine Alibifunktion. Es gibt so viele Altenwohnanlagen, die lediglich mit Cotoneaster und mit<br />

ein paar Sträuchern lieblos bepflanzt sind!<br />

Der billigste Anbieter ist <strong>für</strong> die Gesellschaft der teuerste<br />

Überspitzt könnte man sagen: Jede Gesellschaft kriegt das, was sie verdient. Wir leben in<br />

einer „strauchenhaften“ Gesellschaft mit viel Funktionsgrün. Diese Pflanzen sind ökologisch<br />

unsinnig und <strong>für</strong> den <strong>Menschen</strong> völlig wertlos. Sie können trotzdem deutlich mehr<br />

Geld kosten, als man meint. In Deutschland wird das Honorar des Planenden nach der<br />

Bausumme berechnet. Dabei kommt es natürlich zu Interessenskollisionen. Je teurer eine<br />

solche Anlage wird, umso mehr verdient der Planer daran. Dieser Ansatz ist falsch. Denn<br />

selbst wenn die Bausumme überschritten wird, ist es oft nur so, dass der Planende daran<br />

verdient, anstatt dass er zur Rechenschaft gezogen wird. Hinzu kommt die Vergabe von<br />

Aufträgen an den billigsten Bieter.<br />

Öffentliche Aufträge gehen in der Regel an diejenigen, die mit den billigsten Kräften arbeiten<br />

und mit dem optimalen Einsatz der Produktionsfaktoren Pflanzen produzieren, nämlich<br />

die Betriebe des industriellen Gartenbaus. Gärtner hingegen kultivieren ihre Pflanzen. Sie<br />

prägen den Garten als Gartenkulturschaffende.<br />

10<br />

Funktionsgrün –<br />

Cotoneaster<br />

Foto: Gaissmayer

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