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Gärten für pflegebedürftige Menschen - Kuratorium Deutsche ...

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1 Pflanzen <strong>für</strong> alle Sinne<br />

Pflanzenpflege ist keine Hilfstätigkeit!<br />

Mit Stauden und Gehölzen lassen sich langlebige Pflanzungen schaffen, die nicht bloß ein,<br />

zwei oder drei Jahre halten. Eine Staudenpflanzung sollte nach etwa zehn Jahren ihren<br />

Höhepunkt erreichen. Es gibt auch Staudenpflanzungen, die inzwischen zwanzig Jahre alt<br />

sind und immer noch funktionieren. Das Entscheidende dabei ist: Ohne Kenntnisse über<br />

die Pflanzen funktioniert gar nichts. Es genügt nicht nur das Wissen über die Pflanzung.<br />

Das A und O ist die Pflege. Pflanzenpflege ist keine Hilfstätigkeit, die an beliebige Personen<br />

delegiert werden kann. Es handelt sich um eine fachlich qualifizierte Tätigkeit.<br />

Keine Pflanzung ist starr und bleibt so stehen, wie sie geplant wurde, sondern sie entwickelt<br />

sich immer mit der Natur. Je mehr diese Sukzession in die Pflege eingebaut und zugelassen<br />

wird, desto weniger aufwändig ist die Pflege. Der Gärtner muss mit Fantasie und<br />

Know-how die Entwicklung, die sich jedes Jahr anbahnt, erkennen und sanft lenken. Dadurch<br />

entsteht die Dynamik einer Pflanzung. Diese Dynamik führt dazu, dass sich die Pflanzung<br />

insgesamt verändert, aber nur in dem Umfang, wie der Pflegende dies akzeptiert.<br />

Sukzession und Dynamik bedeuten letzten Endes auch, dass sie den Arbeitsaufwand<br />

reduzieren, weil mit der Natur gearbeitet wird. Im Gegensatz hierzu stehen Pflanzungen,<br />

wie sie unter dem Begriff „english border“ bekannt sind. Diese sind mehr oder weniger statisch<br />

und müssen jedes Jahr mit viel Arbeitsaufwand neu gemacht werden.<br />

Illertissen – Insel im Herbst Foto: Gaissmayer<br />

Integrative Pflanzung statt Monokulturen<br />

Bevor ein Garten realisiert wird,<br />

muss also die Pflege gewährleistet<br />

sein, ansonsten gehen<br />

auch die schönsten <strong>Gärten</strong><br />

schnell unter. Eine preiswerte<br />

Möglichkeit im ländlichen<br />

Raum ist der Einbezug von<br />

Bauernfrauen, die häufig über<br />

hinlängliche Erfahrung in Sachen<br />

Gartenpflege verfügen.<br />

Für die Pflege eines öffentlichen<br />

Gartens gelten sie bei uns als<br />

geringfügig Beschäftigte und<br />

erhalten 400 Euro.<br />

Pflanzen halten vielerlei Erlebnisse vor: Farberlebnisse, Formerlebnisse, Naturerlebnisse.<br />

Noch vor zwanzig, dreißig Jahren waren <strong>Menschen</strong> von einem Feld mit Rosen völlig fasziniert.<br />

Mittlerweile hat sich viel geändert, und viele <strong>Menschen</strong> können genauer hinschauen:<br />

Nicht nur auf das ganze Feld oder die ganze Blume, sie sehen jetzt auch Blätter, Blattformen<br />

und Blattfarben. Und so kann zum Beispiel die Herbstfärbung bei Pflanzungen ganz<br />

bewusst in die Planung einbezogen werden.<br />

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