Gärten für pflegebedürftige Menschen - Kuratorium Deutsche ...
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Es gibt keinen Zaun um das Gelände, das damit wirklich öffentlich und auch vor Vandalismus<br />
nicht geschützt ist. Aufgrund des Vandalismus musste jedoch zumindest um die<br />
Spielecke ein sehr teurer Zaun gezogen werden: Jugendliche verwandelten die Ecke in eine<br />
Motocrossstrecke und fuhren mit den Mopeds über die Rollstuhlwippe. Neben der Rollstuhlwippe<br />
gibt es auch eine Rollstuhlschaukel und ein Karussell, in das drei oder vier Personen<br />
mit ihren Rollstühlen hineinpassen.<br />
Wasser als sinnliche Erfahrung – nicht nur <strong>für</strong> blinde <strong>Menschen</strong><br />
An einem heißen Tag barfuß durch ein Becken zu<br />
gehen ist <strong>für</strong> alle <strong>Menschen</strong> schön. Foto: SWW<br />
Planungsfehler durch den Landschaftsarchitekten<br />
5 Öffentlicher Garten<br />
Von der Konzeption her gab es immer die<br />
Idee, einen dschungelartigen Garten mit<br />
Wasser anzulegen. Wasser ist <strong>für</strong> blinde<br />
<strong>Menschen</strong> aufgrund der Geräusche und der<br />
sinnlichen Erfahrung sehr wichtig. Auch <strong>für</strong><br />
gesunde <strong>Menschen</strong>, alte <strong>Menschen</strong>, <strong>Menschen</strong><br />
mit Behinderungen ist es schön, an<br />
einem heißen Tag barfuß durch ein Becken<br />
gehen zu können oder mit einem Rollstuhl<br />
hindurchgeschoben zu werden und die Beine<br />
im Wasser baumeln zu lassen.<br />
Unser Kneippbecken ist durch eine angebaute Rampe auch <strong>für</strong> Rollstuhlfahrer geeignet.<br />
Um das Becken herum wurde Bambus angepflanzt. Leider haben wir nicht bedacht, dass<br />
der Bambuskubus viele Blätter abwirft. Der Pflegeaufwand ist sehr groß, weil die Blätter<br />
ständig entfernt werden müssen, damit der Ablauf der aufwändigen Umwälzanlage nicht<br />
verstopft.<br />
Außerdem haben wir nicht bedacht, dass es an dieser Stelle keinen Schatten gibt. Die Platten<br />
heizen sich so auf, dass das Becken bei viel Sonne nicht mehr nutzbar ist.<br />
Der Architekt hat die Anlage „hortus conclusus“ genannt. Wir haben uns von diesem Namen<br />
blenden lassen, aber mit einer Betonmauer um das Becken kam die Ernüchterung. In<br />
der ersten Planung sollte aus diesem „hortus conclusus“ eine männliche Figur herausschauen,<br />
die schon immer auf dem Gelände gestanden hatte. Es handelt sich um eine<br />
überlebensgroße Figur eines Fischers mit Harpune, die in den Bereich des Kneippbeckens<br />
integriert werden sollte, um sie auch <strong>für</strong> Blinde tastbar zu machen. Allerdings wäre das Herrichten<br />
dieser Bronzestatue so teuer gewesen, dass diese Planung utopisch war.<br />
Landschaftsarchitekten geben in ihren Planungen manchmal keine Höhenangaben an, und<br />
so war es auch in unserem Fall. In der Annahme, dass die Anlage wie besprochen umge-<br />
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