Gärten für pflegebedürftige Menschen - Kuratorium Deutsche ...
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„Galerie der Sinne“ statt aufwändiger Hochbeete<br />
Nach der Genehmigungsplanung ist der Gartenbau schon abgeschlossen. Die Konzeption<br />
sieht aber noch einen Blindengarten mit Hochbeeten vor, damit der blinde Mensch zu Fuß<br />
oder per Rollstuhl die duftenden Pflanzen besser riechen kann. Aus Erfahrung weiß ich,<br />
dass Hochbeete nicht stetig gepflegt werden. Es mag ein Jahr gut gehen, aber danach löst<br />
sich die Pflege wieder auf.<br />
Wir haben deshalb eine „Galerie der Sinne“ errichtet, die Bestandteil unseres Themengartens<br />
ist. Diese Galerie beinhaltet zehn bis fünfzehn Pflanztische, die wasserundurchlässig<br />
sind und saisonal bepflanzt werden. Im Frühjahr findet die Ausstellung „Galerie der Sinne“<br />
mit Frühjahrskräutern wie Kresse statt. Hier kann ein blinder Mensch vorbeigehen, die<br />
Kresse direkt ertasten, er kann an ihr riechen oder auch abbeißen, wenn er will. So werden<br />
ihm unterschiedlichste Tastqualitäten auf 10 bis 15 verschiedenen Tischen geboten. Hier<br />
gibt es Pflanzen, nasse Steine oder Getreide, in das man richtig hineinlangen kann.<br />
Mit der Galerie gehen wir auf Tournee und eröffnen damit zum Beispiel Ausstellungen. Wir<br />
erleben immer wieder, dass auch Leute begeistert sind, die nicht blind sind, aber von uns<br />
eine Augenbinde bekommen und geführt werden: „So haben wir die Pflanzen noch nie<br />
erlebt!“<br />
Ausstellung „Galerie der Sinne“:<br />
nasse Steine zum Ertasten.<br />
Klangbrunnen komplementiert die Erstausstattung<br />
5 Öffentlicher Garten<br />
Kräuter und Gemüse zum Riechen, Schmecken …<br />
Fotos: SWW<br />
Kurz vor der tatsächlichen Fertigstellung haben wir festgestellt, dass das Geld nicht reicht.<br />
Aufgrund dieser Finanzierungslücke mussten wir zunächst auf die Wegemarkierung und<br />
die Sanierung des Betonbelags vor dem Terrassenbereich verzichten. Der Belag war sehr<br />
schlecht ausgebildet. Wenn im Winter Salz darauf gestreut wurde, platzte der gesamte<br />
Beton auf und war kaum mehr begehbar.<br />
Ebenfalls zunächst nicht finanzierbar war ein Brunnen, der als Zentrum zur Orientierung geplant<br />
war. Seine Realisierung und die Wegesanierung wurden erst mit Hilfe von Spenden-<br />
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