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Gärten für pflegebedürftige Menschen - Kuratorium Deutsche ...

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Ziele des Therapiegartens<br />

Besonderes Augenmerk wird auf Gleichförmigkeit und das ständige Wiederholen altbekannter<br />

Tätigkeiten gelegt. Zwei Dinge sind neben einem liebevollen und einfühlsamen<br />

Umgang und einem hohen Maß an Zuwendung nach unseren Erfahrungen bei der Arbeit<br />

mit Demenzkranken besonders wichtig:<br />

1. Der Lauf- und Bewegungsdrang sollte auf keinen Fall gebremst werden, da dieser zum<br />

Abbau von inneren Spannungen beiträgt.<br />

2. Das Wahrnehmen von Reizen über verschiedene Sinne (Düfte, Klänge/Musik, Tasten<br />

verschiedener Strukturen, Wahrnehmen von Farben) wirkt beruhigend, weckt vergessene<br />

Erinnerungen und löst Wohlbefinden aus.<br />

Genau an diesen beiden Punkten setzt die Idee des Therapiegartens an. Die Ziele sind:<br />

• Schaffung notwendiger Freiräume bei Ausschluss einer Selbstgefährdung<br />

• Endloswege, die ein selbstständiges, barrierefreies Laufen ermöglichen und mit Ruhezonen<br />

zum Verweilen ausgestattet sind<br />

• Bunte duftende Pflanzen in Hochbeeten und Wasserspiele, die die Sinne anregen und<br />

beruhigend wirken<br />

• Wecken oder „Ausgraben“ von Erinnerungen aus der Kindheit (Gewürze, Düfte, Farben/<br />

Formen von Blumen in Hochbeeten und Sträuchern)<br />

• Eine Hecke um den Therapiegarten, die ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit<br />

schafft<br />

• Der Therapiegarten soll den Bewohnern ein Naturerleben garantieren, ohne dass erst<br />

lange Wegstrecken zurückgelegt werden müssen. Hierzu muss jeweils eine Pflegende<br />

<strong>für</strong> höchstens zwei Bewohner freigestellt werden.<br />

• Eine tagesstrukturierende Betreuung, die bei entsprechenden Witterungsverhältnissen<br />

in der freien Natur erfolgt<br />

• Durch die Glasfront des zentral gelegenen Aufenthaltsraumes soll der Garten gut<br />

erreichbar und einsehbar sein<br />

• Abbau von Berührungsängsten Außenstehender (Besucher, Gäste unseres Zentrums)<br />

durch einen Rundgang bzw. Spaziergang im Therapiegarten gemeinsam mit den<br />

demenzkranken Bewohnern<br />

• Einladung von Kindergarten- und Schülergruppen im Rahmen einer botanischen Exkursion<br />

in Verbindung mit einer Begegnung mit den desorientierten alten <strong>Menschen</strong><br />

• Interesse wecken durch Angebote an gärtnerischen Arbeiten (Unkraut jäten, Petersilie<br />

zupfen, Blumensträuße zusammenstellen)<br />

Erfahrungen mit dem Therapiegarten<br />

7 Attraktionsgarten<br />

• Die Endloswege bringen einen größeren Energieabbau, als wir uns vorgestellt hatten.<br />

Das ging und geht so weit, dass zum Beispiel Nachtaktivitäten eine geringere Intensität<br />

aufweisen und im Einzelfall Medikamente reduziert oder sogar abgesetzt werden konnten.<br />

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