Gärten für pflegebedürftige Menschen - Kuratorium Deutsche ...

1 Pflanzen für alle Sinne
gegen ist eindeutig Muskatellersalbei. Der Duft wirkt euphorisierend und wird auch in der
Aromatherapie eingesetzt. Bei schwierigen Vorträgen habe ich oft eine Duftlampe dabei, in
die ich ein paar Tröpfchen Muskateller oder Römische Kamille hineingebe. Das sind die beiden
stark euphorisierend wirkenden Aromen.
Eine andere Heilpflanze ist die Echinacea, der Sonnenhut. Normalerweise ist er rot, aber es
gibt ihn auch in weißer Form. Der Wirkstoff sitzt im Wurzelstock und wird im Winter geerntet,
weil die Konzentration dann am höchsten ist. Die Echinacea ist aber gleichzeitig auch
eine wunderbare Zierpflanze.
Pflanzenbiografie
Wir Gärtner müssen wieder Geschichtenerzähler werden und Menschen für die Pflanzen
gewinnen. Es geht nicht nur um die äußere Ästhetik, sondern darum, dass jede Pflanze –
wie auch jeder Mensch – eine Vergangenheit hat. Diese Vergangenheit wieder deutlich zu
machen bedeutet, wieder einen Zugang zu den Pflanzen zu bekommen.
Der Affodill ist eine mediterrane Pflanze, die heute noch zum Beispiel in Griechenland auf
dem Friedhof zu finden ist. So wie Indianer „in die ewigen Jagdgründe eingegangen“ sind,
so sind die toten Seelen der Griechen auf den Affodillwiesen davon gewandert. Deshalb
handelt es sich eigentlich um eine Totenblume. Es ist spannend, diese Symbolik wieder
deutlich zu machen.
Duftpflanzen
In erster Linie wird Duft durch Temperatur ausgelöst. So fangen die meisten Pflanzen an
warmen, sonnigen Tagen zu duften an. Aber es gibt auch nachtduftende Mondscheinpflanzen.
Es ist sehr aufregend, plötzlich nachts einer solchen duftenden Pflanze mit der
Nase zu begegnen. Auch kletternde Geißblätter sind solche Pflanzen: Sie eignen sich wunderbar
zum Beispiel am Laubengang, durch den man abends hindurchgeht.
Pfingstrose – Paeonia lac. hyb. „Bunker hill“
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Paeonia lac. hyb. „Hohenbuchen“ Fotos: Gaissmayer