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Gärten für pflegebedürftige Menschen - Kuratorium Deutsche ...

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4 Halböffentlicher Garten<br />

keit haben, etwas wie einen Garten zu genießen und möglicherweise selbst ein bisschen zu<br />

gärtnern.<br />

Blumentröge als Minigarten<br />

Zu diesem Zweck wurden die Terrasse im Erdgeschoss, wo die Tagespflege angesiedelt ist,<br />

und auch die Gemeinschaftsbalkone auf den drei Etagen <strong>für</strong> die Heimbewohner mit Betontrögen<br />

umfasst. Die Tröge wurden sparsam bepflanzt, um Bewohnern bzw. Tagesgästen<br />

die Möglichkeit zur Mitgestaltung zu geben. Die Troghöhe würde auch Rollstuhlfahrern Gartenarbeit<br />

ermöglichen.<br />

In der Tagespflege sind die Gäste vom Personal animiert worden, sich dort zu betätigen,<br />

und zwar in dem Sinne, sich ihre Sitzplätze auf der Terrasse schön zu gestalten. Die Gäste<br />

brachten Pflanzen von zu Hause mit, es wurden zusätzlich Pflanzenkübel angeschafft und<br />

mit Hochstammpflanzen ausgestattet. Die Pflege der Pflanzen wird mittlerweile jedoch<br />

allein vom Personal wahrgenommen.<br />

Auf den Ebenen der Heimpflege waren solche Aktivitäten der Bewohner bzw. des Personals<br />

nicht festzustellen. Gleichwohl bekundeten auch hier einzelne Bewohner und das Personal<br />

ganz bestimmte Wünsche, wie die Tröge bestückt werden sollten – Krokusse, Tulpen<br />

und Narzissen <strong>für</strong> das Frühjahr, Lavendel und andere Duftkräuter <strong>für</strong> den Sommer u. Ä. Die<br />

Tröge haben aber kaum einen Aufforderungscharakter, selbst aktiv zu werden. Sie dienen<br />

jedoch dazu, Atmosphäre zu schaffen.<br />

Modellprojekt Therapiegarten<br />

Durch das Modellprogramm des Bundesgesundheitsministeriums eröffneten sich dann zusätzliche<br />

Perspektiven durch die Schaffung eines Therapiegartens.<br />

Er sollte zum einen dementen alten <strong>Menschen</strong> mit starkem Bewegungsdrang die Möglichkeit<br />

geben, sich in einem Endlosweg „ auszulaufen“. Gleichzeitig sollte aber auch versucht<br />

werden, sie durch den unmittelbaren Kontakt zur Natur emotional zu erreichen.<br />

Zum anderen sollte der Therapiegarten einem rehabilitativen Zweck dienen. Wir nahmen<br />

an, dass somatische Erkrankungen bei Heimbewohnern und Tagesgästen relativ häufig anzutreffen<br />

wären. Aus diesem Grunde ist auch eine Physiotherapie-Praxis im Haus angesiedelt<br />

worden. Der Therapiegarten sollte Möglichkeiten bieten, die somatisch beeinträchtigten<br />

Leute nach draußen „zu locken“, um dort in der freien Natur durch Gehübungen <strong>für</strong><br />

ihre Rehabilitation aktiv zu werden.<br />

Schließlich sollte der Therapiegarten auch noch eine Ecke haben, wo Bewohner, die dazu<br />

körperlich noch in der Lage wären und Freude daran hätten, selbst gärtnern können sollten.<br />

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