Gärten für pflegebedürftige Menschen - Kuratorium Deutsche ...

8 Attraktionsgarten
Im Jahre 2000 konnten wir unseren Gesundheits-, Kultur- und Sinnespark vorstellen. Seit
November 2001 sind wir außerdem anerkannter Kneippkurbetrieb. Bei der Planung des
Gartens war es uns wichtig, einen Park zu schaffen, der sowohl für Menschen mit Demenz,
mit Depressionen, für geistig gesunde, aber körperlich eingeschränkte Menschen gleichermaßen
gut nutzbar ist. So wird unser Park auch sehr gut von der Bevölkerung angenommen.
Es war immer wichtig, die Gemeinde mit einzubeziehen. Deshalb gibt es auch keinen
Zaun mehr um das Gelände.
Um den Park nach unseren Vorgaben bauen zu können, haben wir mit den Rosendahler
Werkstätten von Bedburg-Hau zusammengearbeitet. Das hat zwar etwas länger gedauert,
aber dafür hat es nur die Hälfte gekostet. Die Kosten nach Fertigstellung betrugen 150.000
D-Mark. Ein professionelles Unternehmen hätte 500.000 D-Mark in Anspruch genommen
und wäre in wenigen Monaten fertig gewesen. Wir hingegen mussten uns zwei Jahre
gedulden.
In unserem Park gibt es eine Konzertmuschel, einen Heilkräutergarten nach Kneipp und ein
Echophon.
Konzertplatz im Sinnespark Foto: St.-Martinus-Stift
Heilkräutergarten: Sehen, Riechen, Essen,
Konzertmuschel:
Schatten auch am Mittag
In der Konzertmuschel finden vom
Frühjahr bis zum Spätherbst Konzerte
statt. Auch wir haben sehr viel
Last mit der Sonne: Sobald die Sonne
zu stark ist, kommen die Bewohner
nicht mehr. Der Konzertplatz
wurde deshalb überspannt, und so
können die Menschen unsere Konzerte
nun auch mittags hören.
Der Heilkräutergarten besteht aus eingeteilten Feldern. Bei der richtigen Auswahl der Heilpflanzen
hat uns ein Apotheker beraten. Überall stehen Schilder, die die Pflanzen beschreiben.
Dabei sind die Pflanzen nach Krankheitsbildern eingeteilt. Wichtig war es, auch die
botanischen Namen zu nennen. Anfangs gab es diese nicht, und viele Holländer sagten uns,
dass sie nur die botanischen Namen kennen würden. So wurden die Schilder neu gestaltet.
Zusätzlich haben wir dann später 20 „Riechtöpfe“ in Rollstuhlhöhe angebracht, die auch
mit Schildern in Blindenschrift versehen sind. So können auch blinde Bürger und Rollstuhlfahrer
Blumen erriechen und ertasten.
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