Magazin 198412
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Dorothee Boeken<br />
Die Ursprungs- und Entwicklungsgeschichte der Hilfsorganisationen<br />
Erfahftlngen stimmten nachdenklich<br />
Unfälle, Krieg und Hilfsbedürfnis waren die Ursachen für die Gründung der humanitären Organisationen<br />
@f)@+<br />
Jede Ausgabe des "Zivilschutz-<strong>Magazin</strong>s"<br />
zeigt auf der TitelseJle die Embleme der<br />
neun Organisationen Bundesverband für<br />
den Selbstschutz (BVS), Bundesanstalt<br />
Technisches Hilfswerk (THW), Warndienst<br />
(WD), Deutsches Rotes Kreuz (DRK). Arbeiter-Samanter-Bund<br />
(ASB), Johanniter<br />
Unfall-Hilfe (JUH), Malteser-Hilfsdienst<br />
(MHD), Deutscher Feuerwehrverband<br />
(DFV) und Deutsche Lebens-Rettungs<br />
Gesellschaft (DLRG). Über die Aufgaben<br />
der Organisationen hat das "Zivilschutz<br />
MagazIn " im Rahmen der Darstellung ihrer<br />
Jugendarbeit (10/83) bereits berichtet.<br />
Heute soll an dieser Stelle über den Ursprung<br />
und die geschichtliche Entwicklung<br />
aller Organlsallonen geschrieben werden.<br />
Die Reihenfolge wurde willkürlich gewählt.<br />
ASS: Zimmerleute legten den<br />
Grundstein<br />
Es war In Berlin, wo 1888 sechs Zimmerleute,<br />
nach einem Unfall nachdenklich geworden<br />
, den Grundstein legten für den<br />
heutigen Arbelter-Samanter-Bund. Damals<br />
wurde der erste Lehrkurs In Erster<br />
Hilfe für Arbeiter durchgeführt; ein Jahr<br />
später wurden ständig die "Lehrkurse für<br />
Berliner Arbeiter zur Ersten Hilfe bei Unglücksfallen"<br />
elngenchtet. Es fanden 14täglge<br />
Lehrabende statt, die von den beiden<br />
Doktoren Alfred und Paul Bernstein durchgeführt<br />
wurden . Auch die Damen wurden<br />
aktiv und grundeten unter Leitung von Frau<br />
von Hofstetten am t O. Februar 1890 die<br />
erste DamenabteIlung . Als jedoch ein Skelett<br />
fur die Veranschaulichung des Lehrunterrichtes<br />
angeschafft werden konnte, wurden<br />
belde Abteilungen - Damen und Herren<br />
- zusammengelegt.<br />
1896 wurde die erste "Arbelter-Samariter<br />
Kolonne" aus fünf Gruppen mit le acht<br />
12 ZS-MAGAZIN 12/84<br />
Mann gegründet, und schon ein Jahr später<br />
konnte der erste Sanitätsdienst offentlich<br />
bei einem Sangerfest abgehalten werden.<br />
Äußeres Erkennungszeichen wurde die<br />
1903 eingeführte Armbinde mit einem weißen<br />
Kreuz auf rotem Grund. Die Arbeiter<br />
Samanter-Kolonnen waren immerhin<br />
schon über Berliner Grenzen hinweg bekannt.<br />
Denn mittlerweile hatten sich<br />
Gleichgesinnte auch in Dresden, Köln,<br />
Melßen, Hamburg, Elberfeld, Barmen,<br />
Magdeburg, Kassel und Nürnberg formiert.<br />
Diese Entwicklung führte zum Zusammenschluß<br />
auf Reichsebene 1909; ein Jahr<br />
später wurde das erste Bundesorgan "Der<br />
Arbeiter-Samariter" herausgegeben. 5500<br />
Mitglieder zählten die Arbeiter-Samariter in<br />
insgesamt 168 Kolonnen Im Jahre 1914.<br />
Ärztetagungen wurden durchgeführt, 1927<br />
Der Arbelter-Sam.rlter-Bund<br />
Ist die Organl<br />
•• tlon mit der Ii nglien<br />
Tradition auf dem<br />
Gebiet des RettungswaHns<br />
Im zivilen s.reich.<br />
ein Bundeshaus In Chemnitz gebaut, Petitionen<br />
und Forderungen geschneben, die<br />
Zusammenarbeit mit anderen Arb6lterorganlsationen<br />
vertieft - bis die mittlerweile<br />
1800 Kolonnen mit 60000 Mitgliedern<br />
1933 durch die nationalsozialistische Regierung<br />
verboten wurde.<br />
Personelle Verluste durch die<br />
Kriegswirren<br />
Wenn die Arbeiter-Samanter auch starke<br />
personelle Verluste durch die Knegswlrren<br />
einnehmen mußten, so begannen sie doch<br />
1945 mit dem Wiederaufbau in dem von<br />
den Alliierten besetzten heutigen Bundesgebiet<br />
und West-Berlin . 1952 schließlich<br />
wurde der erste Bundestag nach der Neugründung<br />
In Hannover durchgeführt;