Magazin 198412
Magazin 198412
Magazin 198412
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
hat. Volz erinnerte daran, daß beispiels- Der Gruppenchef und zwölf seiner Mitweise<br />
in Schweden für 65 Prozent und arbeiter erhielten die Medaille für Verin<br />
der Schweiz für 80 Prozent der Be- dienste in der Zivilverteidigung (in<br />
völkerung Schutzräume zur Verfügung Bronze und Silber). Im Kreis Hoystünden.<br />
Selbst in der Sowjetunion gebe erswerda wurden 30 Zivilschutzkollek-<br />
Presseschau<br />
des Inlands<br />
es für 25 Prozent der Bevölkerung<br />
Schutzplätze. Demgegenüber stelle sich<br />
die Bundesrepublik mit derzeit zwei Millionen<br />
Schutzplätzen nahezu als ein Entwicklungsland<br />
dar, sagte der CDU-Polititive<br />
durch Verleihung des" Bestentitels "<br />
geehrt. 249 Einzelmitglieder erhielten<br />
das Besten-Abzeichen, fünf Kollektive<br />
wurden in das Ehrenbuch des Kreises<br />
eingetragen.<br />
"Bevölkerung mit Zivilschutz<br />
ker. Er wies ferner darauf hin, daß Katastrophen-<br />
und Zivilschutz nicht ausschließlich<br />
staatliche Aufgabe sei. Den<br />
Bürgern müßte intensiver der Selbstschutz<br />
klargemacht werden.<br />
(Aus: Reutlinger General-Anzeiger)<br />
(Aus: Gefahrenabwehr, Bann)<br />
vertraut machen" Mittel für den Schutzraumbau<br />
Der Katastrophen- und Zivilschutz muß 1981 standen dem Schutzraumbau in<br />
nach Auffassung der CDU-Landtagsfrak- der Bundesrepublik 62,9 Millionen DM<br />
tion verbessert werden. Die CDU-Abge- zur Verfügung. 1982 waren es 83,8;<br />
ordneten Friedrich Volz und Heinrich 1983 91,9 und 1984 92,3 Millionen DM.<br />
Haasis betonten in einer Mitteilung, ein<br />
wirksamer Schutz der Bevölkerung vor<br />
Schutzraumbau bald pflicht? (Aus: Gefahrenabwehr, Bonn)<br />
Katastrophen sei eine unerläßliche Ver- Die Bundesregierung will den ihrer Anpflichtung.<br />
Einzelheiten über den Kata- sicht nach mäßigen Fortschritt beim freistrophen-<br />
und Zivilschutz und deren willigen Schutzraumbau durch gesetzli-<br />
Koordination mit Bund, Land und Ge- ehe Verpflichtungen vorantreiben. Auf<br />
meinden will die CDU-Fraktion jetzt in einer Anhörung der SPD-Bundestagseiner<br />
Großen Anfrage von der Landes- fraktion zur Neuregelung des Zivilschutregierung<br />
erfahren. zes legte das Bundesinnenministerium<br />
In diesem Zusammenhang unterstrich<br />
Volz: "Zivilschutz ist Friedensdienst und<br />
nicht Mittel der Kriegsvorbereitung. "<br />
Personelle und materielle Ausstattung<br />
des Katastrophenschutzes sollte auf den<br />
neu esten Stand gebracht werden. Auch<br />
grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
in Katastrophenfällen müsse ausgebaut<br />
werden. In diesem Bereich will die CDU<br />
von der Landesregierung wissen, wie<br />
die grenzüberschreitende Zusammenar-<br />
beit im radiologischen Notfallschutz be-<br />
urteilt werde und welche personellen<br />
und materiellen Vorkehrungen in Baden-<br />
WürUemberg getroffen seien, um größere<br />
01- und chemische Unfälle zu bekämpfen.<br />
entsprechende Pläne vor. Danach sollen<br />
in Wohnungsneubauten Schutzplätze<br />
zum Durchschnittspreis von rund 400<br />
Mark eingerichtet werden. Bei 300000<br />
Wohnungseinheiten im Jahr könnten so<br />
im Jahr 1,2 Millionen Schutzplätze geschaffen<br />
werden. Damit würde in zwei<br />
Jahren mehr Personen Schutz geboten<br />
als bisher in 30 Jahren freiwilligen<br />
Schutzraumbaus. Die Neuregelung soll<br />
eingeschränkt auch für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
gelten.<br />
(Aus: WZ Düsseldorfer Nachrichten)<br />
Zivilschutzpflicht<br />
In der DDR besteht Zivilschutzpflicht,<br />
die auch sicherstellen soll, daß die "po-<br />
litische und staatliche Führungstätigkeit<br />
und die Arbeit der Volkswirtschaft unter<br />
Kriegsbedingungen" garantiert bleiben.<br />
Die Zivilschutzpflicht erstreckt sich auf<br />
Männer zwischen dem 16. und dem 65.,<br />
bei Frauen bis zum 60. Lebensjahr.<br />
(Aus: Gefahrenabwehr, Bonn)<br />
Die CDU-Abgeordneten kritisierten, daß<br />
eine Minderheit der in Heilberufen Tätigen<br />
die Katastrophenmedizin als Grundkader: 2,5 Millionen<br />
Weizsäcker zum Thema<br />
Schutzräume<br />
"Kriegsmedizin " verteufele. Es könne<br />
für Ärzte keine Verweigerung zur Hilfeleistung<br />
im Katastrophenfall geben,<br />
sagte Volz. Eine entsprechende Ausund<br />
Fortbildung sei unverziehtbar. Außerdem<br />
müßten für alle Krankenhäuser<br />
Alarm- und Einsatzpläne für Katastro-<br />
phenfälle erstellt und laufend fortge-<br />
schrieben werden. Auch in diesem Bereich<br />
erwartet die CDU-Landtagsfraktion<br />
von der Regierung entsprechende Ant-<br />
worten.<br />
2,5 Millionen Männer und Frauen umfassen<br />
die Zivilschutzgrundkader der DDR.<br />
Außerdem sind 470000 Schüler und<br />
Lehrlinge im Rettungssanitätsdienst ausgebildet.<br />
Mangel besteht nach wie vor<br />
an der Geräteausstattung. Wie es heißt,<br />
haben einige der Einsatzabteilungen<br />
noch immer ihre Erstausstattung aus<br />
den 60er Jahren. Im laufenden Wettbewerb<br />
der Zivilschutzformationen errang<br />
die Gruppe "Rudolf Wewior" in Frankfurt/Oder<br />
den ersten Preis. Binnen 48<br />
Kreisverwaltungsreferent Peter Gauwei-<br />
ler hatte gestern internationale Wissen-<br />
schaftier und Forscher zu einem Hearing<br />
über Fragen des Schutzraumbaus ins<br />
Münchner Rathaus eingeladen. Den Vor-<br />
sitz hatte der Philosoph Carl-Friedrich<br />
von Weizsäcker.<br />
Bis auf den Friedensforscher Alfred<br />
Mechtersheimer befürworteten die An-<br />
wesenden den Bau von Schutzräumen.<br />
Eine Überlebenschance müsse sein.<br />
Der Schutz raum wurde mil dem Sicher-<br />
Ferner soll Auskunft darüber gegeben Stunden wurde ein Luftschutzraum für heitsgurt verglichen, der auch nur eine<br />
werden, wie viele Schutz plätze das Land 30 Personen fertiggestellt mit ausrei- Chance biete, zu überleben.<br />
in eigenen Bauten seit 1980 geschaffen chender Festigkeit gegen Nahtreffer. (Aus: Münchner Merkur)<br />
ZS-MAGAZIN 12/84 59