Magazin 198412
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das auch heute noch täglich je nach<br />
Wasserstand bis zu 110 Kilowattstunden<br />
Strom ans Netz liefert. G. W<br />
THW·Helter transportierten<br />
ganzes Backhäuschen<br />
Ellwangen. Im Rahmen der Ausbildung<br />
" Bewegen von Lasten " bot die Bitte des<br />
Stimpfacher Bürgermeisters ein willkommenes<br />
Übungsobjekt für das THW: Zur<br />
Gestaltung des Dorfplatzes sollte ein<br />
massives originales Backhäuschen von<br />
einem Weiler bei Rechenberg in die<br />
Ortsmitte von Stimpfach gebracht werden.<br />
Die Helfer des THW-OV Ellwangen<br />
mit Gruppenführer Eimer hatten schon<br />
ähnliche Probleme gelöst, z. B. beim<br />
Transport der großen Wald hütte unterhalb<br />
des Wagnershofes vor drei Jahren.<br />
Bei der ersten Besichtigung des Backhäuschens<br />
sah das Projekt sehr einfach<br />
aus. Der Kern des Häuschens mit dem<br />
Ofen maß zwei auf zwei Meter Grundfläche<br />
und ein Meter Höhe. Das Bauwerk<br />
war auf Sandstein quadern aufgesetzt,<br />
was ein Unterbauen erleichterte. Man<br />
ging zunächst von einem Gewicht von<br />
zweieinhalb Tonnen aus.<br />
Die Durchführung des Projektes hatte<br />
dann ihre Tücken : Dem abgesprochenen<br />
Termin kam die Hochwasserkatastrophe<br />
von Tauberbischofsheim in die<br />
Quere, zu der die Gerätegruppe alarmiert<br />
worden war. Erst eine Woche später<br />
konnte mit der Arbeit begonnen wer·<br />
den. Unter dem Ofen wurde ein Tragge-<br />
stell aus Stahlträgern und Kanthölzern<br />
eingepaßt, um das Häuschen ohne<br />
Bruch vom Fundament abzulösen und<br />
anzuheben.<br />
Mit Hydraulikhebern des Gerätewagens<br />
wollte man den Ofen hochdrucken. Die<br />
Verbindung zum Fundament widerstand<br />
aber. Darauf trieben die Helfer Spaltkeile<br />
zwischen Fundament und Oberbau , wobei<br />
der Ofen ohne Bruch fre ikam. Inzwischen<br />
war der Autokran aufgestellt, der<br />
aus Platzmangel zunächst nicht bis zum<br />
Backhaus heranfahren konnte. Bei ersten<br />
Hubversuchen stellte sich heraus,<br />
daß das Häuschen das Dreifache des<br />
berechneten Gewichts hatte. Etwa sieben<br />
Tonnen zeigte der Lastmesser.<br />
Die Fahrt nach Stimpfach auf schmalen<br />
Feld- und Waldwegen und das Abladen<br />
verliefen problemlos. Eine Woche später<br />
stellten die THW-Helfer mit dem Hydraulikheber<br />
das Backhäuschen millimetergenau<br />
ohne Beschädigung auf dem<br />
neuen Fundament ab.<br />
Bürgermeister Lenz äußerte sich lobend<br />
über die Ausstattung und den Ausbildungsstand<br />
der Helfer. K. E. E.<br />
THW rüstete Freileitung<br />
tür die UJAG um<br />
Ellwangen. Zusammen mit den Kameraden<br />
vom Instandsetzungszug Aalen<br />
waren die Helfer der Notstrom-Pumpen<br />
Gruppe des THW-OV Ellwangen für die<br />
UJAG tätig. Einsatzort war Eigenzell. In<br />
die Niederspannungs-Freileitung zur<br />
Kläranlage waren seit einiger Zeit immer<br />
wieder Bäume eingewachsen . Dies<br />
führte zu Störungen und Stromunterbrechungen.<br />
Die Lösung : Ersatzweise<br />
für die blanken Leiterseile eine isolierte<br />
Freileitung, ein sogenanntes Luftkabel,<br />
auflegen . Hier sah man bei der UJAG<br />
für das THW eine Aufgabe. Die ca.<br />
500 m lange, über acht Stützpunkte gebaute<br />
Betonmast-Leitung sollte vom<br />
THW umgerüstet werden.<br />
Die Helfer nahmen am Samstag morgen<br />
um 8.00 Uhr unter der Aufsicht von<br />
UJAG-Bezirksmeister Kunschner die Arbeit<br />
auf. Bereits nach einer Stunde waren<br />
alle Betonmaste der inzwischen<br />
spannungsfreien Leitung "angeleitert" .<br />
Nun wurden die Leiterseile von den Isolatoren<br />
losgebunden und in Richtung Eigenzeller-Heide<br />
abgezogen . Mit dem<br />
letzten Leiterseil wurde gleichzeitig das<br />
neue Luftkabel aufgezogen. Die neuen<br />
Leitungsträger wurden montiert und die<br />
isolierte Freileitung darin eingehängt.<br />
Um 11 .30 Uhr wurde die Mittagspause<br />
eingelegt. denn für 13.00 Uhr war erneut<br />
eine Schaltung angesagt, damit die<br />
neue Leitung angeklemmt werden<br />
konnte. Die alten Weitspann-Traversen<br />
wurden abgebaut und die ausgebauten<br />
Leiterseile auf eine Seiltrommel aufgespult.<br />
Um 14.30 Uhr ging die Leitung<br />
wieder ans Netz.<br />
Diese Arbeit für die UJAG hat gezeigt,<br />
daß die THW-Helfer der Elektro-Gruppen<br />
für Einsätze dieser Art gut vorbereitet<br />
und ausgebildet sind. W. R.<br />
Mit HydraulIkhebern des Gerätewagens wird der Backofen angehoben. Gut vorber.ttet sind die THW-Helfer der Elektro-Gruppe<br />
_________________ -'IC-Fo::t:: o::..:E:::lm"'o"'r) auf den FreIleitungsbau.<br />
(Foto: Stally)<br />
ZS· MAGAZIN 12/84 39