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Magazin 198412

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ASB<br />

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im<br />

Zivilschutz<br />

Auf einer Pressekonferenz im .. Hotel<br />

Tufpenfeld " in Bonn hat der Bundesvorsitzende<br />

des ASB, Martin Ehmer, vor<br />

hektischen Fehlßntscheidungen, die zu<br />

Lasten des Katastrophenschutzes und<br />

damit auch der Bevölkerung gehen, gewarnt.<br />

Dazu stellt der Arbeiter-Samariter-Bund<br />

fest :<br />

1. Bei der Neuregelung des Zivilschutzgesetzes<br />

muß die bisherige Regelung<br />

erhalten bleiben , wonach Helfer im Katastrophenschutz<br />

vom Wehrdienst befreit<br />

werden können (§ 8.2). Gerade der Sanitätsdienst<br />

im Katastrophenschutz ist<br />

auf die langjährige Mitarbeit erfahrener,<br />

qualifizierter Helfer angewiesen.<br />

2. Der Arbeiter-Samariter-Bund wendet<br />

sich entschieden gegen das Vorhaben,<br />

unausgebildete junge Leute zwangsweise<br />

in den Katastrophenschutz eingliedern<br />

zu müssen. Dies würde dem<br />

Selbstverständnis einer Hilfsorganisation<br />

widersprechen, die sich an den Prinzipien<br />

der Ehrenamtlichkeit und der Freiwilligkeit<br />

orientiert. Darüber hinaus würden<br />

unausgebildete Kräfte dem Katastrophenschutz<br />

sicherlich wenig nutzen.<br />

3. Ferner weist der Arbeiter-Samariter­<br />

Bund Überlegungen zurück, wie sie von<br />

der Kommission Wehrgerechtigkeit der<br />

CDU/CSU-Fraktion erörtert werden .<br />

Nach deren Plänen sollen Reservisten<br />

der Bundeswehr in verstärktem Maße<br />

Übungen in Hilfsorganisationen wie dem<br />

Arbeiter-Samariter-Bund leisten. Das<br />

lehnt der ASB ab.<br />

4. Eindringlich warnt der Arbelter-Samariter-Bund<br />

schließlich vor Überlegungen,<br />

die Zahl der Helfer im Katastrophenschutz<br />

zu reduzieren, die sich für den<br />

Zeitraum von zehn Jahren für den Zivilschutz<br />

verpflichtet haben und deshalb<br />

vom Wehrdienst befreit worden sind.<br />

Von derzeit rund 17 000 Plätzen sollen<br />

etwa 9000, also über die Hälfte, der<br />

Kürzung zum Opfer fallen . Dieser Eingriff<br />

würde die Funktionsfähigkeit des<br />

Katastrophenschutzes ernsthaft gefähr-<br />

48 ZS·MAGAZIN 12/84<br />

den. Da die vom Wehrdienst freigestellten<br />

Helfer vielfach zusätzliche ehrenamtliche<br />

Dienste im Rettungswesen leisten,<br />

wäre auch hier eine Beeinträchtigung<br />

der freiwilligen Mitarbeit zu befürchten.<br />

Der Arbeiter-Samariter-Bund fordert<br />

deshalb die Bundesregierung und die<br />

Fraktionen des Bundestages auf, die<br />

Neuregelung des Zivilschutzgesetzes<br />

noch einmal zu überprüfen und vor allem<br />

die radikale Kürzung der Plätze für<br />

Sanitätshelfer zu verhindern.<br />

Hunde heUen Leben retten<br />

Die neue Rettungshundestaffel des ASS Durlach.<br />

Einen neuen Rettungshundezug stellten<br />

kürzlich Bürgermeister Ullrich Eidenmüller<br />

und der Vorsitzende des örtlichen<br />

Arbeiter-Samariter-Bundes, Dr. Friedhelm<br />

Barteis, auf dem ASB-Gelände in<br />

Durlach vor. Zur Bergung von Verschütteten<br />

bei Explosionsunglücken oder Naturkatastrophen<br />

wird die Staffel künftig<br />

den regionalen Hilfsdiensten zur Verfügung<br />

stehen. Der ASB-Hundezug besteht<br />

aus zwölf Tieren, die alle eine spezielle<br />

Ausbildung zum Rettungshund haben.<br />

Die besten Voraussetzungen für<br />

die schwierigen Aufgaben haben Hunde<br />

mittelgroßer bis großer Rassen, meist<br />

sind es Collies oder Schäferhunde. Mut<br />

und Härte werden genauso von ihnen<br />

gefordert wie eine große Belastbarkeit in<br />

schwierigen Einsätzen .<br />

Für die ASB-Hundestaffel wurden<br />

Hunde ausgewählt, die bereits eine<br />

Schutzhundeprüfung hinter sich haben<br />

und somit auf die schwierige Rettungshundeausbildung<br />

vorbereitet sind. Daneben<br />

durchlaufen auch die Hundeführer<br />

eine umfassende Schulung, die ihnen<br />

Kenntnisse in Erster Hilfe, in Trümmerkunde<br />

und Orientierung in unbekanntem<br />

Gebiet vermitteln soll. Wichtig in Notfällen<br />

jedoch ist das gegenseitige Vertrauen<br />

zwischen Hund und Hundeführer.<br />

Aus diesem Grund sind alle Hunde bei<br />

ihren Führern untergebracht, die mehrmals<br />

in der Woche mit ihnen trainieren.<br />

Den Anstoß zu dieser neuen Einrichtung<br />

hätten Erfahrungen gegeben, die ASB­<br />

Experten vor zwei Jahren während einer<br />

internationalen Hilfsaktion nach einer<br />

Erdbebenkatastrophe im Jemen gemacht<br />

hätten, erklärte Dr. Barteis . Das<br />

modernste technische Hilfsgerät könne<br />

Hunde nicht ersetzen, die in eingestürzten<br />

Häusern nach verschütteten Opfern<br />

suchten. So stelle der neue ASB-Hundezug<br />

eine sinnvolle Ergänzung des Katastrophenschutznetzes<br />

in der Region<br />

dar.<br />

Diese Aussage unterstrich auch Bürgermeister<br />

Ullrich Eidenmüller. Er entgegnete<br />

Kritikern solcher Einrichtungen, daß<br />

die Katastrophenschutzübungen keineswegs<br />

Übungen für den Krieg, sondern<br />

notwendige Maßnahmen seien, um unabwendbare<br />

Krisen aus eigener Kraft<br />

meistern zu können .<br />

Zum Abschluß der Veranstaltung bewies<br />

die Hundestaffel unler der Leitung von<br />

Ausbilder Horst Jansen bei einigen wirklichkeitsnahen<br />

Übungen ihre Leistungsfähigkeit.

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