Magazin 198412
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Dienststellen im Bundesgebiet erheblich<br />
erweitern. Die Helfer haben großen Anteil<br />
daran, daß der Verband jährlich rund<br />
250000 Bürger in Selbstschutz-Grundlehrgängen<br />
mit der Vorsorge und Eigenhilfe<br />
vertraut macht. Mit Engagement und<br />
Verantwortungsbewußtsein gehen sie an<br />
ihre schwierige Aufgabe. Viele ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter unterstützen schon seit<br />
mehr als 25 Jahren den Verband bei der<br />
Erfüllung seines gesetzlichen Auftrages,<br />
die Bevölkerung über den Zivilschutz und<br />
Selbstschutz, insbesondere über Aufgaben<br />
und Maßnahmen des Selbstschutzes,<br />
aufzuklären sowie Gemeinden, Landkreise,<br />
Behörden und Betriebe bei der Unterrichtung<br />
und Ausbildung im Selbstschutz<br />
zu unterstützen.<br />
Rege Diskussionen<br />
Die Teilnehmer des Lehrgangs an der<br />
BVS-Schule Körtlinghausen stehen am<br />
Beginn ihrer Mitarbeit im Verband. Sie sind<br />
Helferanwärter und werden in dieser Woche<br />
u. a. mit den Grundlagen der zivilen<br />
Verteidigung vertraut gemacht. So herrscht<br />
zunächst nach der Frage: "Was verstehen<br />
Sie unter ziviler Verteidigung?" Stille im<br />
Saal. Erst als Fischer auf gängigere Begriffe<br />
wie NATO-Bündnis, militärische Verteidigung<br />
eingeht, heben sich insbesondere die<br />
Hände der jüngeren Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer. Spontan kommen die richtigen<br />
Antworten. Kein Wunder, viele von ihnen<br />
drücken noch die Schulbank, haben das<br />
Erlernte noch nicht vergessen.<br />
Alle haben aber schon das Argument "Zivilschutz<br />
ist Kriegsvorbereitung " gehört.<br />
"Was kann man gegen diese Aussage<br />
tun?", geht die gezielte Frage an den Lehrgangsleiter.<br />
Fischer gibt Hilfestellung für<br />
Gegenargumente, kann überzeugend darlegen,<br />
daß Zivilschutz eine humanitäre Aufgabe<br />
ist, die sich gegen niemanden richtet.<br />
Das Interesse der Teilnehmer ist groß,<br />
intensiv wird diskutiert.<br />
"Ich finde es gut, daß hier auch auf unsere<br />
Fragen und Probleme eingegangen wird",<br />
freut sich ein Teilnehmer. Man steht in der<br />
Pause zusammen , bespricht das Gehörte,<br />
tauscht Erfahrungen aus und lernt sich<br />
dabei kennen.<br />
Die weiteren Stunden des NaChmittags<br />
werden genutzt zu Informationen über die<br />
zivile Verteidigung. Die einzelnen Sachgebiete<br />
und ihre Aufgaben werden aufgezeigt<br />
sowie Gesetzestexte erläutert. "Wir können<br />
Ihnen in diesem Lehrgang nur ein<br />
Überblickwissen, ein Gerüst geben", betont<br />
Fischer. " Für Sie sollen die Zusammenhänge<br />
erkennbar werden als Grundlage<br />
für weiterführende Lehrgänge und für<br />
eine Eigenarbeit an der Thematik. "<br />
"Mich interessiert<br />
die Öffentlichkeitsarbeit"<br />
Gabriele Heuner studiert Informatik und<br />
Mathematik. Sie ist seit gut einem halben<br />
Jahr Helferanwärterin der BVS-Dienststelle<br />
Unna. Die engagierte Vorsitzende<br />
der CDU-Frauenvereinigung Hamm interessiert<br />
sich für Verteidigungspolitik. Im<br />
letzten Jahr besuchte sie das Nato-Hauptquartier<br />
Europa-Mitte. Dabei erfuhr sie<br />
zwar viel über Verteidigungsstrategien, wie<br />
sie sagt, trotz intensiven Nachfragens aber<br />
wenig über die zivile Verteidigung . " Das<br />
Thema wurde regelrecht abgewürgt " , ärgert<br />
Frau Heuner sich. "Da mich diese<br />
Thematik aber sehr interessiert, wandte ich<br />
mich an das Zivilschutzamt meiner Heimatstadt,<br />
das mir eine Teilnahme an einem<br />
Selbstschutz-Grundlehrgang vermittelte.<br />
So kam ich zum ersten Male mit dem BVS<br />
in Berührung."<br />
Um weitere Informationen zu erhalten, besuchte<br />
Gabriele Heuner die BVS-Dienststelle<br />
Unna. Hier erhielt sie zusätzlich Unterlagen<br />
und den Rat, die Selbstschutz<br />
Ergänzungslehrgänge "Wohnstätten " und<br />
ABC-Schutz" zu besuchen. Nach der<br />
Teilnahme an den Lehrgängen konnte der<br />
Besonders die Öffentlichkeitsarbeit<br />
des<br />
BVS hat es Gabr!el.<br />
Heu"er angetan. Sie<br />
möchte gerne diskutieren<br />
und Leute informieren.<br />
Dienststellenleiter Frau Heuner für eine<br />
ehrenamtliche Mitarbeit im BVS gewinnen.<br />
Die Studentin interessiert sich besonders<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes.<br />
"Hier möchte ich mitmachen, denn es<br />
macht mir Spaß, Leute zu informieren, zu<br />
diskutieren", erläutert Gabriele Heuner<br />
ihre Vorliebe für dieses Aufgabenfeld.<br />
Ein Ziel vor Augen<br />
Die 17jährige Regina Cossu wurde von<br />
ihrem Großvater, BVS-Fachlehrer der<br />
Dienststelle Wesei, schon zu Arbeitsgemeinschaften<br />
der ehrenamtlichen Helfer<br />
mitgenommen. "Damals war ich stiller T eilnehmer,<br />
inzwischen habe ich die notwendigen<br />
Lehrgänge besucht, um hier an dieser<br />
weiterführenden Ausbildung teilnehmen<br />
zu können", freut sich das junge<br />
Mädchen.<br />
Regina Cossu hat eine feste Vorstellung<br />
von ihrer Mitarbeit im Verband. "Ich will<br />
BVS-Fachlehrerin werden. Ich weiß, der<br />
Weg ist nicht leicht", sagt sie ganz nüchtern,<br />
"aber man muß ein Ziel vor Augen<br />
haben, und ich bin sicher, ich schaffe es."<br />
Reglna Cossu hat ein<br />
festes Ziel vor Augen:<br />
Sie will BYS-Fachlehreri"<br />
werden.<br />
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