Magazin 197710
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Luftrettungsdienst wurde<br />
schon 1968 in Bayern die<br />
" Luftrettungsstaffel Bayern"<br />
eingerichtet. Sie umfaßt<br />
inzwischen insgesamt 31<br />
bayerisehe Luftsportvereinigungen<br />
und Fliegerclubs<br />
mit 143 Luftfahrzeugen,<br />
deren 345 Piloten sich bereiterklärt<br />
haben, mit ihren<br />
Privatflugzeugen bei der<br />
Katastrophenabwehr mitzuwirken.Anforderungsberechtigt<br />
sind die örtlichen<br />
Katastrophenschutzbehörden,<br />
die auch die anfallenden<br />
Einsatzkosten zu tragen<br />
haben, soweit sie nicht vom<br />
Bayer. Staatsministerium<br />
des Innern aus Mitteln des<br />
im Vollzug des Bayerischen<br />
Katastrophenschutzgesetzes<br />
(BayKSG) eingerichteten<br />
Katastrophenfonds getragen<br />
werden.<br />
Eingesetzt werden überwiegend<br />
kleinere, zwei- bis<br />
viersitzige Sportflugzeuge,<br />
für die pauschale Selbstkosten<br />
in Höhe von 80 bis<br />
120 DM pro Flugstunde<br />
in Rechnung gestellt werden.<br />
Die Flugstundenpauschale<br />
umfaßt sämtliche<br />
Nebenkosten, einschließlich<br />
Piloten, Kraftstoff, Haftpflicht-<br />
und Unfallversicherung.<br />
Ergänzend hierzu wurde<br />
frühzeitig mit der Ausbildung<br />
von geeigneten Luftbeobachtern<br />
begonnen,<br />
die zur Unterstützung der<br />
Piloten erforderlich sind.<br />
Inzwischen haben etwa<br />
160 Personen an einwöchigenLuftbeobachterlehrgängen<br />
teilgenommen, darunter<br />
vor allem<br />
• Katastrophenschutzsachbearbeiter<br />
der Regierungen<br />
und der Kreisverwaltungsbehörden,<br />
• Führungskräfte der Bayer.<br />
Landespolizei und des Bundesgrenzschutzes,<br />
• Führungskräfte des<br />
Brandschutzes und des<br />
Bergungsdienstes (THW)<br />
und<br />
• Forstbeamte.<br />
Die überwiegend jüngeren<br />
Luftbeobachter werden<br />
5000 I Wasser werden in Sekundenschnelle<br />
punktuell<br />
abgeregnet.<br />
zu Lehrgangsbeginn von<br />
der Fliegerärztlichen Untersuchungsstelle<br />
Nordbayern<br />
fliegerärztlich untersucht<br />
und unterziehen sich nach<br />
einer eingehenden theoretischen<br />
und praktischen Ausbildung<br />
einem Eignungstest.<br />
Als Lehrkräfte stehen neben<br />
erfahrenen Fluglehrern und<br />
Piloten der Luftrettungsstaffel<br />
und der Polizeihubschrauberstaffel<br />
Bayern<br />
auch Beamte der Luftämter<br />
Nord- und Südbayern und<br />
Gastlehrer aus einschlägigen<br />
Staatsbehörden zur<br />
Verfügung.<br />
Für die praktische Ausbildung<br />
werden eingesetzt:<br />
1-2 Hubschrauber der PolizeihubschrauberstaffelBayern<br />
vom Typ MBB Bo 105,<br />
3 Flächenflugzeuge, darunter<br />
eine zweisitzige PIPER<br />
(Hochdecker) zur Anfertigung<br />
von Polaroid-Luflaufnahmen<br />
und zwei mehrsitzige<br />
Flugzeuge (CESSNA,<br />
IODL o. ä.).<br />
Da die Luftrettungsstaffel<br />
über keine BOS-berechtigtenSprechfunkeinrichtungen<br />
verfügt und entsprechende<br />
Funkgeräte aus<br />
fernmelderechtlichen Gründen<br />
auch nicht zugeteilt<br />
werden können , hat der<br />
•<br />
Flächendeckendes Abregnen<br />
wird Im Vorwärts11ug bel einer<br />
Geschwindigkeit von ca. 100<br />
Knoten erreicht.<br />
jeweils eingesetzte Luftbeobachter<br />
ein FuG 7 b mitzubringen<br />
und während<br />
des gesamten Einsatzes<br />
Sprechfunkverbindung mit<br />
der alarmauslösenden Einsatzzentrale<br />
zu halten. Zur<br />
Zeit wird eine mobile FuG<br />
7-b-Halterung mit Sprechgeschirr,<br />
Klemmantenne<br />
und Stromanschluß vorbereitet,<br />
die als luftfahrtechnisches<br />
Gerät zugelassen<br />
werden kann .<br />
Das bayerische System der<br />
vorbeugenden Luftbeobachtung<br />
hat seine Bewährungsprobe<br />
im Sommer<br />
1976 bestanden. Nach einer<br />
anhaltenden Frühjahrstrokkenheit<br />
und einer mehrwöehigen<br />
Dürreperiode im<br />
Sommer wurde im Juni<br />
1976 vom Bayer. Staatsministerium<br />
des Innern im<br />
Einvernehmen mit dem<br />
Bayer. Staatsministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Forsten über<br />
einen Zeitraum von 21 Tagen<br />
mit bis zu 14 Sportflugzeugen<br />
täglich die Luftbeobachtung<br />
der besonders<br />
gefährdeten Waldgebiete<br />
angeordnet. Unterstützt<br />
wurde die Luftbeobachtung<br />
durch die Hubschraubereinheiten<br />
der Polizei, des Bun-<br />
desgrenzschutzes, der Bundeswehr<br />
und des Rettungsdienstes<br />
im Rahmen ihrer<br />
üblichen Einsätze.<br />
Die Erfahrungsberichte<br />
der Forstverwaltung und<br />
der regionalen K-Behörden<br />
bestätigen, daß trotz extremer<br />
Witterungsverhältnisse<br />
größere Waldbrände verhütet<br />
werden konnten.<br />
Während im langjährigen<br />
Durchschnitt (Zeitraum<br />
1955-1975) 183 Waldbrände<br />
mit einer Brandfläche von<br />
155 ha zu verzeichnen waren<br />
, entstanden im Jahre<br />
1976 insgesamt 672 Waldbrände<br />
mit einer Brandfläche<br />
von 419 ha. Nicht zuletzt<br />
durch den konzentrierten<br />
Einsatz von Flugzeugen<br />
zur Luftbeobachtung konnte<br />
die durchschnittliche Fläche<br />
pro Einzelbrand mit 0,62 ha<br />
wesentlich unter dem langjährigen<br />
Durchschnitt (0,85<br />
ha) gehalten werden.<br />
Es wäre zu begrüßen, wenn<br />
die von mehreren Ländern<br />
auf diesem Gebiet eingeleiteten<br />
Initiativen fortgeführt<br />
und die Ausbildung gemeinsam<br />
koordiniert werden<br />
könnten.<br />
Abwurf von Kunststoff-Wassersäcken<br />
Die von Anfang an geteilten<br />
Meinungen über die<br />
Zweckmäßigkeit und Wirksamkeit<br />
des Abwurfs von<br />
Wassersäcken mit Hubschraubern<br />
zeigen auch<br />
das Für und Wider dieser<br />
Einsatzmethode auf. Während<br />
man zum einen die<br />
Auffassung vertreten kann ,<br />
daß in einer Katastrophensituation<br />
jedes erfolgversprechende<br />
Hilfsmittel geeignet<br />
ist, mehren sich die Bedenken<br />
gegen diese " Löschwasserbomben"<br />
, die Einsatzkräfte<br />
und -fahrzeuge<br />
gefährden können. Hinzu<br />
kommt der relativ hohe<br />
Anschaffungspreis der<br />
von einer Schweizer Firma<br />
entwickelten und neuerdings<br />
auch in der Bundesrepublik<br />
angebotenen<br />
"Wegwerfbehälter", der<br />
bei einem Fassungsvermö-<br />
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