Magazin 197710
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D8S inlonDS<br />
Chinas Städte<br />
sind untertunnelt<br />
Nach den Angaben der chinesischen<br />
Nachrichtenagentur Hslnhua sind<br />
In vielen Städten Chinas weIträumige<br />
unterirdische Tunnelsysteme<br />
fertiggesteIlt worden, In denen die<br />
Bevölkerung im Falle eines Krieges<br />
Schutz finden soll. Die Tunnelsysteme<br />
sind mit Belüftungsanlagen,<br />
Gasfiltern. Wasserleitungen und<br />
elektrischen Versorgungsanlagen<br />
ausgestattet. In einigen von ihnen<br />
sind sogar Läden, Krankenhäuser,<br />
Theater und Fabriken untergebracht.<br />
Die Schutzvorkehrungen wurden<br />
von der Bevölkerung in freiwilligem<br />
Arbeitseinsatz errichtet. Damit wurden<br />
die Anweisungen Mao Tse-tungs<br />
erfüllt: " Auf einen Kriegsfall vorbereitet<br />
sein - tiefe Tunnel graben!"<br />
Hsinhua schildert den " Ernstfall" :<br />
"Sobald die Sirenen ertönen, werden<br />
die Menschen in diesen Städten in<br />
sehr kurzer Zeit in Sicherheit gebracht.<br />
Die Soldaten der Miliz kommen,<br />
sobald sie den Befehl dazu<br />
erhalten, aus den Bunkern, um die<br />
Eindringlinge anzugreifen."<br />
Aber nicht nur in den Städten werden<br />
Schutzräume angelegt, es gibt z. B.<br />
mitten in einem Berg ein Krankenhaus,<br />
in dem bereits jetzt in 44 Höhlen-Zimmern<br />
mit insgesamt 300 Betten<br />
Patienten behandelt werden. In<br />
einer Stadt in Zentralchina werden<br />
die Tunnelanlagen im Frieden zur<br />
Lagerung von Lebensmitteln, Leder<br />
und Fellen genutzt.<br />
(Flensburger Tageblatt)<br />
Neue Geheimwaffen<br />
der Supermächte<br />
Der Krieg Im Weltraum Ist bereits<br />
In vollem Gange. Als Ende 1976 zwei<br />
US-Sateillten hoch über dem Indischen<br />
Ozean stationiert wurden,<br />
schickten die Sowjets wenige Wochen<br />
später einen geheimnisvollen<br />
Raumkörper hinterher. Die Sowjets<br />
wollten verhindern, daß die amerikanischen<br />
Satelliten Ihren Auftrag,<br />
mit Radaraugen und Wärmesonden<br />
Moskaus Rüstung zu überwachen,<br />
erfüllten.<br />
Der Russen-Satellit steuerte die beiden<br />
US-Späher an und nahm sie<br />
mit Laserstrahlen unter Feuer. Einer<br />
der US-Raumkörper explodierte, der<br />
andere torkelt seither blind durchs<br />
Weltall. Der Vorfall wurde diskret<br />
verschwiegen, um die Ost-West-Entspannung<br />
nicht zu gefährden.<br />
Ausgebrochen ist der Krieg im Weltraum<br />
bereits Ende der sechziger Jahre.<br />
Strategen in Ost und Welt tragen<br />
ihre Sandkastenspiele hoch über<br />
unseren Köpfen aus. Sie spielen mit<br />
Spionage-Satelliten, die von automatischen<br />
Jägern der Gegenseite abgefangen<br />
werden. Die andere Seite<br />
antwortet mit fliegenden Antibomben.<br />
Amerikaner und Russen sind inzwischen<br />
soweit, daß ihre killenden Jäger<br />
ein gegnerisches Himmelsobjekt<br />
vorher erst einmal genau untersuchen<br />
oder sogar zerlegen können, bevor<br />
sie den tödlichen Sprengsatz zünden.<br />
Das militärische Gleichgewicht drohte<br />
aus der Balance zu geraten, weil<br />
das amerikanische Aufklärungssystem<br />
im Weltall hätte ausgeschaltet werden<br />
können. Die Air Force stampfte das<br />
"Saint"-Programm aus dem Bodenmit<br />
dem Ziel, eigene Jagdsatelliten<br />
in den Himmel zu schießen.<br />
Erst im Kriegsfalle soll diese Reservearmee<br />
auf Funkbefehl von ihrer erdfernen<br />
Parkbahn auf Abwehrkurs<br />
einschwenken. Die Militärs sehen<br />
ihr künftiges Schlachtfeld immer<br />
deutlicher im Weltraum.<br />
US-Hubschrauber<br />
im Rettungsdienst<br />
(Neue Revue, Hamburg)<br />
Auch die Hubschrauber der In<br />
Deutschland stationierten US-Streltkräfte<br />
werden Im Bedarfsfalle Im<br />
Rettungsdienst für die Zivilbevölkerung<br />
eingesetzt. Diese UnfallhIlfe<br />
der Amerikaner wird Immer dann<br />
gewährt, wenn kein geeignetes<br />
deutsches Rettungsmittel - gemeint<br />
sind hier die Rettungshubschrauber<br />
- zur Verfügung steht.<br />
Es dauerte nur einige Minuten - die<br />
Anforderung eines Rettungshubschraubers<br />
war gerade erst auf dem<br />
US-Heeresflugplatz in Schweinfurt<br />
eingetroffen - , dann startete der Sa-<br />
nitätshubschrauber und nahm Kurs<br />
auf die Autobahn Fulda - Würzburg.<br />
Die UH - IH HUEY landete neben<br />
einer UnfallsteIle, und innerhalb wiederum<br />
nur weniger Minuten hatte<br />
sie den Schwerverletzten, einen deutschen<br />
Notarzt und seinen Helfer an<br />
Bord genommen und war mit Kurs<br />
auf Würzburg zur dortigen neurochirurgischen<br />
Klinik unterwegs. Dort<br />
wurde der Schwerverletzte sofort<br />
operiert.<br />
(Soldat im Volk, Bonn)<br />
Jugoslawiens Mobilmachung<br />
- bis zum Rhein<br />
Die Pläne Jugoslawiens, sich gegen<br />
eine " Befreiung" durch die Ost·<br />
blockstaaten nachhaltig zur Wehr<br />
zu setzen, werden von der Regierung<br />
des Landes Immer wieder bestätigt.<br />
Das Land soll als ein " sozialistisches,<br />
sich selbst verwaltendes<br />
und blockfreies Land" verteidigt<br />
werden. Welche Konsequenzen aber<br />
ein solcher jugoslawlscher Verteldlgungsfall<br />
auch für die Bundesrepubllk<br />
haben kann, wird vorerst nur<br />
unterschwellig sichtbar.<br />
Die Vorbereitungen Jugoslawiens . ..<br />
reichen bis in den Westen ; in Köln<br />
wurde von parteitreuen Gastarbeitern<br />
unter Konsularaufsicht der Verein<br />
"Bosko Buho" gegründet. Im Kölner<br />
Informationszentrum Jugoslawiens<br />
wurden Filme und Fotos mit heimischen<br />
Waffen gezeigt, auch der "Tag<br />
der jugoslawischen Armee" soll feierlich<br />
begangen werden. Eine Million<br />
jugoslawischer Gastarbeiter im Westen<br />
sind ein erheblicher Bestandteil<br />
in Titos allgemeiner Volksverteidigung.<br />
Bei Kriegsausbruch oder drohender<br />
Gefahr sollen sie möglichst<br />
vollzählig in die Heimat zurückkehren<br />
.<br />
Für die Bundesrepublik und für<br />
Österreich aber könnte ein möglicher<br />
Krieg zwischen Jugoslawien und<br />
der Sowjetunion erhebliche Probleme<br />
heraufbeschwören: Moskau könnte<br />
es als Bruch der Neutralität auffassen<br />
, sollten deutsche und österreichische<br />
Behörden den Massendurchzug<br />
wehrbereiter jugoslawischer Quasi<br />
Soldaten erlauben. Titos Verteidigungsminister,<br />
Nikola Ljubicic, andererseits<br />
warnt: "Jeder, der damit<br />
rechnet, er könnte unsere Leute<br />
daran hindern, ihren patriotischen<br />
Pflichten nachzukommen, irrt gewaltig."<br />
(Kölnische Rundschau)<br />
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