Magazin 197710
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US-Feldlazaretts gehört, bereits amtlich<br />
vernichtet war. Nachfragen erga·<br />
ben, daß der Whisky wohl schon als<br />
Medizin (!) " zu alt" war. Medizin kann<br />
man ja nicht ewig aufbewahren, Verfalidaten<br />
sind zu beachten! Angeblich<br />
wird nach einer gewissen Zeit die<br />
" Medizin" ausgeschüttet, vernichtet<br />
also.<br />
Mitte September stand dann das<br />
zweite Feldlazarett zur Abholung<br />
bereit. Diesmal ging es nach Nivelies<br />
bei Brüssel. Eine Sechser-Mannschaft<br />
fuhr nach Feierabend wieder mit<br />
dem VW-Bus gen Belgien mit der<br />
Gewißheit, daß erneut ein harter<br />
Arbeitseinsatz bevorstand. Man<br />
kannte sich ja bereits aus. Geplant<br />
war: Nachts Ankunft und Unterbringung<br />
bei der Bundeswehr, 6 Uhr<br />
Arbeitsbeginn, nachmittags Rückfahrt,<br />
am nächsten Morgen Entladen<br />
- das war ein Samstag.<br />
Alies verlief fast ohne Zwischenfälie.<br />
über Waterloo erreichten die Helfer<br />
das Depot in Nivelies. Hier standen<br />
wieder über 750 Kisten abholbereit.<br />
Es galt, vier riesige Sattelschlepper<br />
von je 12 m Länge zu beladen. Auch<br />
hier klappte wieder alles, und um<br />
12.30 Uhr war das Lazarett verladen.<br />
übrigens auch bei diesem Feldlazarett<br />
fehlte die Whisky-Kiste. Wieder<br />
" vernichtet" ! So exakt arbeitet das<br />
Militär, alies amtlich bescheinigt.<br />
Gegen 23 Uhr kamen die Helfer in<br />
Köln an. Am nächsten Morgen ab<br />
9 Uhr, nachdem der Einsatzleiter<br />
den Konvoi vom Zoli im Hafen Köln-<br />
66<br />
Dr. Busse<br />
neuer<br />
JUH<br />
Bundesarzt<br />
Bis zur Neuwahl durch die Delegiertenversammlung<br />
hat das Präsidium<br />
Dr. med. Rainer Busse ab 1. 10.<br />
1977 zum neuen Bundesarzt bestelit.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte dankenswerterweise<br />
der Landesarzt<br />
Im Lagerdes Bundeskal8strophenzuges derJUH In Köln-Deutz wurden die Kisten mit<br />
dem wortvollen Inhalt - zwei komplette 400 Betten-Lazarette - abgeladen und gesichtet<br />
Niel abgeholt und nach Deutz gelotst<br />
hatte, wurde entladen. Da am Wochenende<br />
ein Teil der KELA-Mannschaft<br />
bei anderen Einsätzen Dienst<br />
hatte, waren es dann nur vier Männer,<br />
die die vier Lkw entluden. Zunächst<br />
standen die neuen Kisten kreuz und<br />
quer in der Halle. In den darauffolgenden<br />
Tagen bildeten sich dann<br />
nach und nach, fein säuberlich nach<br />
Trupps gegliedert, vier neue Riesenreihen<br />
längs durch die große Halie.<br />
So stehen nun 1500 Kisten hochwertigsten<br />
Lazarettmaterials für Katastropheneinsätze<br />
jeden Umfangs<br />
bereit. Wenn auch niemand Katastrophen<br />
herbeiwünscht, so freut sich<br />
die JUH doch, durch so umfangrei-<br />
der JUH Hessen/ Rheinland<br />
Pfalz/Saarland, Dr. med. Achim<br />
Engelhardt, die Geschäfte des Bundesarztes<br />
mitübernommen.<br />
Dr. Busse, der am 30. 9. als Oberstarzt<br />
aus der Bundeswehr ausgeschieden<br />
ist, war bis zu diesem<br />
Zeitpunkt Leiter des Bundeswehrsanitätszentrums<br />
im Standort Bonn.<br />
Als solcher ist er stets im Einsatz<br />
als Arzt geblieben; er wird auch<br />
nach seinem Ausscheiden aus dem<br />
aktiven Dienst weiterhin als Betriebsarzt<br />
einer Firma im Bonner<br />
Raum tätig sein.<br />
Die Tatsache, daß er dort nur zeitweise<br />
beschäftigt ist und daß er<br />
im Raum Bonn wohnt, gibt ihm<br />
die Möglichkeit. sich intensiv seinen<br />
Aufgaben als Bundesarzt zu widmen<br />
und dem Präsidium und der<br />
ches Material in die Lage versetzt<br />
zu sein, fa st jeden denkbaren Einsatz<br />
durchführen zu können. Die Helfer<br />
werden sich bemühen, den Umgang<br />
mit dem neuen Material exakt zu<br />
erlernen und sehen den sicher notwendigen<br />
übungen mit Begeisterung<br />
entgegen. Die JUH weiß aber auch,<br />
daß es keine leichte Aufgabe sein<br />
wird . Neue Mitglieder müssen geworben<br />
werden; die KELA ist enorm gewachsen<br />
, die Mannschaft muß mitwachsen.<br />
Jetzt steht zunächst einmal<br />
Ausbildung an erster Stelie, nachdem<br />
die noch nie benutzten Geräte und<br />
sonstigen Materialien ausgepackt,<br />
entfettet und geordnet an festem<br />
Platz stehen .<br />
Bundesgeschäftsführung zu enger<br />
Zusammenarbeit zur Verfügung<br />
zu stehen .<br />
Dr. Busse, der im Jahr 1917 in Halle/<br />
Saale geboren wurde, hat unmittelbar<br />
nach seiner Entlassung aus<br />
russischer Kriegsgefangenschaft<br />
im Jahr 1948 die ärztliche Tätigkeit<br />
aufgenommen und betrieb bis zu<br />
seiner Übernahme in die Bundeswehr<br />
1956 eine Landpraxis. Er blieb<br />
damit ständig als praktischer Arzt<br />
tätig , auch während seiner Abordnung<br />
zum Auswärtigen Amt 1968<br />
bis 1974 als Regionalarzt für die<br />
deutschen Diplomatischen Vertretungen<br />
im Iran, in Afghanistan ,<br />
Pakistan, Indien, Nepal und auf<br />
Ceylon. Er besitzt die Anerkennung<br />
"Tropenmedizin" und die Arbeitsmedizinische<br />
Fachkunde ohne Beschränkung.