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Untersuchungen zu Fabry-Pérot Filterfeldern - KOBRA - Universität ...

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86<br />

UV-Prägen (UV imprint) im INA<br />

Das beschriebene Problem der Haftung machte es schwer, wenn nicht unmöglich, homogene<br />

funktionelle Prägungen auf Substratoberflächen <strong>zu</strong> erzeugen. Im Weiteren werden<br />

Methoden, <strong>zu</strong>m einen Primern und <strong>zu</strong>m anderen Salzsäurebehandlung, beschrieben, mit<br />

denen versucht wurde das Haftproblem <strong>zu</strong> lösen.<br />

Primern<br />

Dieses Verfahren wird dann eingesetzt, wenn durch Tempern keine eindeutige<br />

Verbesserung der Lackhaftung erzielt wird. Hierbei wird vor der eigentlichen Beschichtung<br />

mit dem Lack ein Haftvermittler aufgebracht. Es wurden zwei Haftvermittler verwendet: TI<br />

Prime und Hexamethyldisilasan (HMDS).<br />

Haftvermittler TI Prime<br />

Vor der Beschichtung des Substrates mit dem Polymer wird dieses mit dem Haftvermittler<br />

versehen. Das Aufbringen eines Haftvermittlers soll ein Ablösen des Polymers beim<br />

Prozessieren verhindern und die Haftung am Substrat verbessern. Es wurde der<br />

Haftvermittler TI Prime (MicroChemicals GmbH, Deutschland) verwendet.<br />

Für Glasoberflächen ist charakteristisch, dass diese aufgrund ihres chemischen Aufbaus sehr<br />

leicht Feuchtigkeit an der Oberfläche binden (absorbieren), welche die Ausbildung von<br />

Haftungskräften des Polymers <strong>zu</strong>m Glas behindern kann.<br />

Haftvermittler (Primer) sind Substanzen, die die Haftung zwischen zwei Phasen, z. B. einem<br />

Substrat und einer Beschichtung, verbessern. Die Wirkung von Haftvermittlern beruht<br />

darauf, dass diese mit beiden Phasen ausreichend starke unpolare, polare oder kovalente<br />

Bindungen aufbauen, die stärker sind als die Bindungen der beiden Phasen untereinander<br />

[166].<br />

TI Prime wird bei 3000 U/min 20 Sekunden lang [161] auf eine saubere Substratoberfläche<br />

aufgeschleudert, wobei durch die hohe Verdünnung der aktiven Substanz weniger als eine<br />

Monolage auf dem Substrat adsorbiert. In einem anschließenden Backschritt wird der<br />

Haftvermittler aktiviert, worauf die Belackung folgt [163].<br />

Haftvermittler HMDS<br />

Die OH-Gruppen können auch durch die Anwendung von HMDS-Hexamethyldisilazan<br />

[(CH3)3Si-NH-Si(CH3)3] beseitigt werden. Im Gegensatz <strong>zu</strong> anderen Haftvermittlern reagiert<br />

HMDS nicht nur mit Wasser, sondern auch mit den Silanolgruppen an der Si-bzw. SiO2-<br />

Oberfläche. Dafür muss das Substrat <strong>zu</strong>nächst bei erhöhter Temperatur in N2-Atmosphäre<br />

ausgeheizt werden. Danach wird die Oberfläche (ebenfalls in Stickstoffatmosphäre) im<br />

Priming-Ofen nach Erwärmung in einer gesättigten HMDS-Atmosphäre behandelt. HMDS<br />

wird bei der Temperatur 130 °C verdampft und schlägt sich als monomolekulare Schicht<br />

(< 5 nm) auf der Substratoberfläche nieder. Das Substrat kann ohne nachfolgende<br />

Temperung unmittelbar nach der HMDS-Behandlung mit dem Prägematerial beschichtet<br />

werden [162], [163].

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