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gen und Sprünge, die Großmann je unternehmen könnte, zusammen kaum<br />
zehn Fackelzeilen einer Antwort und Würdigung wert sein, das gestehe ich<br />
ohneweiters zu. Aber auch künstlerisch gibt es ein abgekürztes Verfahren,<br />
das ich zwar im Satzbau betätige, aber nicht mit <strong>de</strong>r summarischen Endgültigkeit,<br />
die sich bei <strong>de</strong>m Ausspruch beruhigt und nicht mehr um die fortwirken<strong>de</strong><br />
Realität bekümmert. Das ist Natursache und ich benei<strong>de</strong> die Temperamente,<br />
die solcher Schöpfung ein für allemal fähig sind. Es entstehen Worte,<br />
die ihre Bündigkeit dann für ein Jahrhun<strong>de</strong>rt bewähren und, wiewohl auf<br />
mündliche Überlieferung angewiesen, <strong>de</strong>n Anlaß so überdauern wie nur das<br />
geistigere Werk sprachlicher Gestaltung, das von solchen Ephemeren angeregt<br />
ist. Die Auffor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Götz von Berlichingen, gewiß ein anschauliches<br />
Beispiel einer abgekürzten Polemik, mag, als sie das erstemal im Leben gesprochen<br />
wur<strong>de</strong>, so lebendig gewirkt haben wie sie im Sprachmilieu <strong>de</strong>r Dichtung<br />
wirkt und wie sie im heutigen Leben zu einer konventionellen Re<strong>de</strong>nsart<br />
erstarrt ist. Ich wäre einer so persönlichen Anleitung im Verkehr mit Großmann<br />
nicht fähig. Ich hab ihn gern, er soll mich auch gern haben, aber so<br />
wür<strong>de</strong> ich's doch nie sagen. Und was wäre es auch gegen die schlichte Aufklärung,<br />
die jener urwüchsige Wiener Komiker (dafür allein schon ein Prominenter)<br />
<strong>de</strong>m am äußersten Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Volksbühne stehen<strong>de</strong>n Großmann erteilt<br />
hat als Antwort auf <strong>de</strong>ssen kategorische Behauptung, er sei <strong>de</strong>r Direktor und<br />
müsse als solcher respektiert wer<strong>de</strong>n. »Was san Sö? a Direktor — ?« Doch<br />
kein solcher Negierer wie ich, belehrte er ihn nicht nur, daß er es nicht sei,<br />
son<strong>de</strong>rn sagte ihm auch, was er sei. Und traf <strong>de</strong>n Nagel auf das Gegenteil.<br />
Inschriften<br />
GROSSMANN<br />
—schon allein <strong>de</strong>r Titel<br />
ist doch ein Romankapitel.<br />
Sag nicht, daß es zu viel Ehre<br />
für <strong>de</strong>n Namensträger wäre.<br />
In naturgedrungnen Sätzen<br />
ist nicht Raum fürs Überschätzen.<br />
Leser, die am Stoff verweilen,<br />
schreckt zuweilen <strong>de</strong>r Geruch.<br />
Stefan Großmann — nicht zehn Zeilen!<br />
Großmann — min<strong>de</strong>stens ein Buch!<br />
SATIRISCHES BETRACHTEN<br />
Und wie ich passe und wie es mir paßt,<br />
und wie es sich wen<strong>de</strong>t, es fesselt mich nur,<br />
ich folge <strong>de</strong>r Spur und mich reizt <strong>de</strong>r Kontur<br />
und wie mein Blick das mich Fassen<strong>de</strong> faßt,<br />
und wie es lockt und la<strong>de</strong>t zu Gast,<br />
sie läßt mich nimmermehr los die Figur<br />
und es drängt die Natur zu <strong>de</strong>r Halbnatur,<br />
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