RICHARD i
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echt halten!) — Unsere Worte! nicht meine —<br />
denn wenn es — zufallig — meine sein sollten —<br />
unsere Worte können nicht verloren gehen, denn<br />
sie werden immer wieder gesagt werden, von mir<br />
oder anderen.<br />
Verzeihe, dass ich so schrecklich viel geredet habe.<br />
Ich bin doch froh, dass ich's durchgesprochen<br />
habe. Ich bin froh. — Und müde.<br />
Und Du hast ja nun garnichts gesagt. Die ganze<br />
Zeit hast Du mich reden lassen. Du bist doch die<br />
Welt, musstest meine Hiebe parieren — und stattdessen<br />
schweigst Du. Machst es Dir bequem. Bedeutet<br />
das, dass die Welt mich keiner Antwort für<br />
wert halt? Oder soli es gar heissen, dass ich recht<br />
habe? Mit dem, was ich sagte? — UmGottes Willen,<br />
ich habe .. . das ware doch ... nein, so war das<br />
nicht gemeint. (Ich will nicht recht haben; ich bin<br />
kein Sieger). Ich wollte nur meine Meinung sagen,<br />
ja eigentlich wollte ich erst einmal selber wissen,<br />
was ich meine und wie ichs mir denke. Und nun<br />
hab ich's gesagt. Und nun soil die Welt ihre Meinung<br />
sagen. Nun? Die Welt schweigt. Auch gut. Ich bin<br />
müde. Geh jetzt — nein, weisst Du, nein. Nein. Es<br />
wird dunkel. Ich möchte nicht allein sein. Hast Du<br />
noch Zeit? Viel Zeit? — Da auf dem Tisch, links,<br />
bei den Papieren, da muss ein Heft liegen: Blatter<br />
von damals. Ich habe es lange nicht gelesen, es ist<br />
von damals. Willst Du es lesen? Mach das Licht an.<br />
Ich schliesse die Augen.<br />
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