RICHARD i
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<strong>RICHARD</strong>S HEFT<br />
Vorwort<br />
M an kann nicht schreiben ohne —<br />
schwer zu sagen, sehr schwer zu sagen, höchst<br />
bedenklich es zu sagen —<br />
nun, man meint doch immerhin, etwas zu wissen,<br />
wenn man schreibt.<br />
Und ganz verkehrt scheint mir das auch nicht.<br />
Man lebt doch, und so weiss man auch.<br />
Es soli nicht gleich heissen, wenn man schreibt:<br />
hort mir zu, ich habe die letzte Weisheit zu verkünden.<br />
Das muss es nicht unbedingt bedeuten.<br />
Und doch weiss man irgend ein Aeusserstes. Und<br />
zwar meine ich, dass jeder Mensch, aber auch<br />
jeder so etwas Aeusserstes weiss; auch ein jeder,<br />
so töricht er immer sein mag, lebt doch — wenigstens<br />
manchmal — sein Leben. Ein Leben, das,<br />
wenn es auch nichts weiter als Nachafferei ware,<br />
doch zugleich sein eigenes, einmaliges, nichtwiederholbares<br />
Leben ist.<br />
Und wenn nun die Bemiihung dahin ginge, dieses<br />
eine, einmalige, originale Leben — so unorginell<br />
es im Allgemeinen auch sein mag — das Besondere<br />
meines Lebens, meines Ich's aufzuschreiben,<br />
um diese Kleinigkeit, diese Nichtigkeit, die, wie<br />
das Meiste, wie fast alles sehr schnell vergessen<br />
sein wird, um dies atomische Etwas zu verewigen,<br />
festzuhalten (für ein paar Jahre — was wird es<br />
weiter sein?) —<br />
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