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RICHARD i

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Und da drüben ein matter Lichtschein und ein<br />

Schatten.<br />

Ich bin sehr begeistert. Ich habe vollkommen die<br />

Stimmung eines Gedichtes. Ich fantasiere eine Geschichte<br />

zusammen, die zum Schatten passt. Ich<br />

halte mich im Dunkel des Portals. Jetzt singe ich<br />

ein Lied auf das Leben. Es ist wunderbar und seltsam.<br />

Das Leben. Reich, stromend — man kann es<br />

nicht ausdenken.<br />

Dass man sich in Hauser einsperrt! Dass man<br />

nicht wandert, immer weiter! Wie eingezwangt<br />

lebt man das Leben, das wunderbare, mit seinen<br />

zarten Sonnenuntergangen, mit der Weite des Himmels<br />

und der Erde, ja mit seiner Grosse und Weite.<br />

Fast unbegrenzt ist es, und wir leben es wie — wie<br />

Leute, die fortwahrend was zu verlieren haben.<br />

Aengstlich lebenwir's.einfach feige, und jedenfalls<br />

ohne Grosse und Weite. Wie in einer Eierschale<br />

leben wir, beengt und vorsichtig, dass wir ja nicht<br />

die feine Schale zerbrechen. 1st das überhaupt das<br />

Leben? Das ist eine Erbarmlichkeit! Jetzt, jetzt,<br />

wie der Regen herunterprasselt, ich atme das, die<br />

Baume stehen wie geduckt und schwer atmend,<br />

ich rieche das, ich — der Teufel, ich gehe hinüber<br />

und klingle. Aber da ist gar kein Licht mehr und<br />

kein Schatten. Und der Himmel beginnt zu dümmern.<br />

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