RICHARD i
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RICHARD i
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er — etwas von dieser Liebe muss doch haften<br />
bleiben am Brief, wenn ers auch nicht schreiben<br />
kann, wenn auch ein langer Tag vergeht, bis sie<br />
Mest, was er nicht hat schreiben können.<br />
Gaspard?: „Mit einem Bekannten verglichen bin<br />
ich ein Mensch, mit einem Menschen verglichen<br />
ein Esel" — Gut getroffen, so war es — ah ein<br />
Mensch wollte er sein, wenn auch nur ein kleiner<br />
Mensch, ein echter, für sie — und war nicht ein<br />
wirklicher Mensch in jedem Fall was Grosses! Für<br />
sie — er — ein Mensch — das musste sie aufrütteln<br />
aus ihrem Wahn, aus dieser kiinstlichen Welt des<br />
Kopfes zur wahren Wirklichkeit des Lebens — er<br />
wird den Alb der kranken Vergangenheit verscheuchen<br />
and an die Stelle derTrugbilder die volle Glut<br />
des immer gegenwartigen, immer sich erneuernden<br />
Augenblicks setzen. Durch die unerklarliche<br />
Liebe zu ihr fühlt er sich hierzu fahig, er, der<br />
kleine, der dumme Richard. Ja, wenn er doch<br />
immer dumm und klein bleibe! aber hatte er nicht<br />
seine heroischen Standen, in denen er Herschergesten<br />
oder spöttische Ueberlegenheit mimte —<br />
eine schlecht fundierte Ueberlegenheit! — Aber<br />
sie wird ihn heilen, ihn bessern. An ihr entfachen<br />
sich seine besten Fiihigkeiten, die schaffenden: er<br />
wird ein Mann sein nnd sie zu einer Frau machen!<br />
Dieses Madchen hat das Zeug zu einer wunderbaren<br />
Frau — er denkt an ihre besten Stunden: da<br />
sprach er und handelte, ohne zu denken, nicht er,<br />
ein Grösseres durch ihn; er fühlte sich in Einklang,<br />
gehorsam der unbegreiflichen Natur, ge-<br />
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