RICHARD i
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RICHARD i
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Richard stirbt<br />
Richard war gegen die dreissig, als er starb.<br />
Er hatte schon öfter gekrankelt, aber diesmal hatte<br />
es ihn ernstlich gefasst. Er selber rechnete wohl<br />
damit, dass es nun Schluss sei. —<br />
Eines Tages besucht ihn ein Freund (das bin ich).<br />
Man hatte Richards Bett ans Fenster geschoben.<br />
Der Freund setzte sich zu ihm.<br />
Ich habe das Glück, sagte Richard, dass ich jetzt<br />
hier bin und nicht in der Stadt. Dass ich die Baumkronen<br />
sehe und ein grosses Stuck Himmel. Ich<br />
liebe die Natur, wahrhaftig, mehr als sich denken<br />
lasst. Vor der Natur denke ich nicht, ich bin einfach<br />
da, wie ein Stuck von ihr.<br />
Er war redselig diesen Mittag. — Und der Freund<br />
hörte ihm stille zu.<br />
Ich verstehe nicht, dass ich es soviele Jahre in der<br />
Stadt ausgehalten habe. Und doch wusste ich auch<br />
der Stadt Reize abzugewinnen, aber ich litt auch<br />
unter ihr. Ich litt, wenn ich graue Gesichter sah,<br />
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