Ghetto Wilna - Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus
Ghetto Wilna - Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus
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ten, diverse Bibliotheken. Die hebräische Buchdruckkunst der Stadt war weit über die Grenzen<br />
des Landes berühmt.<br />
Krieg<br />
Diese Dokumentation beginnt mit dem Überfall der Deutschen auf Polen 1939, dem Ausbruch<br />
des Zweiten Weltkrieges. Flüchtlingsströme gelangten nach <strong>Wilna</strong> <strong>und</strong> viele Flüchtlinge,<br />
denen die Flucht nicht mehr gelang, wurden gemeinsam mit den <strong>Wilna</strong>er Juden im <strong>Ghetto</strong><br />
eingesperrt. Im Juni 1941 fiel die deutsche Wehrmacht in <strong>Wilna</strong> ein. Der erste Teil der Darstellung<br />
endet Anfang September 1941 mit einer von den Deutschen inszenierten Provokation,<br />
die die Vertreibung in das <strong>Ghetto</strong> vorbereitet.<br />
Ponar<br />
Das nächste Kapitel berichtet von Ponar – dem Massengrab von zigtausenden Juden <strong>und</strong> von<br />
sowjetischen Kriegsgefangenen. Deutsche Mörder <strong>und</strong> ihre litauischen Unterstützer perfektionierten<br />
hier tagtäglich den Massenmord.<br />
<strong>Ghetto</strong><br />
Der dritte Abschnitt beschreibt Facetten aus dem <strong>Ghetto</strong> von <strong>Wilna</strong>. Es existierte nur knapp<br />
zwei Jahre, bis die Deutschen es im September 1943 liquidierten. In dieser Zeit wurde im<br />
<strong>Ghetto</strong> eine Selbstverwaltung aufgebaut, um das (Über-) <strong>Leben</strong> unter den inhumanen Bedingungen<br />
zu organisieren. Die Deutschen terrorisierten das <strong>Ghetto</strong> nach dem Prinzip „Teile <strong>und</strong><br />
Herrsche“, permanente Täuschungsmanöver trugen dazu bei, dass die wahren Absichten der<br />
geplanten vollständigen Vernichtung von der Mehrheit der Juden lange nicht geglaubt wurden.<br />
Widerstand<br />
Der vierte Teil beschäftigt sich mit den Formen des Widerstands. Unterschiedlichste Menschen<br />
<strong>und</strong> Gruppen im <strong>Ghetto</strong> setzten sich auf ganz verschiedene Weise den brutalen Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> Vernichtungsaktionen entgegen. Alltägliche Überlebensstrategien, die Vielfältigkeit<br />
von Gegenwehr, den kulturellen <strong>und</strong> bewaffneten Widerstand vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />
permanenten Todesdrohung aufzuzeigen, ist ein Schwerpunkt dieser Dokumentation.<br />
Kurzbiographien, Glossar <strong>und</strong> Literaturhinweise<br />
Einige der im Text auftauchenden Personen sind über ihre Namen zu ihren Portraits <strong>und</strong><br />
Kurzbiographien zu erreichen. Es sind ganz unterschiedliche Menschen, mit Utopien, Träumen<br />
<strong>und</strong> Zukunftsideen. Links zu einem Glossar erklären im gesamten Text eventuell unbekannte<br />
Begriffe <strong>und</strong> Hintergründe. Im Anhang ist weiterführende Literatur zu finden.<br />
Das Bild bleibt fragmentarisch, viele Aktivitäten sind nicht beschrieben: Es fehlen z.B. die<br />
Versuche der religiösen Gruppen in den engen Spielräumen des <strong>Ghetto</strong>s ihre Identität zu wahren.<br />
Es fehlen auch die wenigen, aber wichtigen Unterstützer <strong>und</strong> Retter. Wir hoffen, die Dokumentation<br />
gibt nichtsdestotrotz Impulse, Spuren der Geschichte zu verfolgen, in denen das<br />
<strong>Leben</strong> <strong>und</strong> die Perspektiven der Verfolgten Raum haben.<br />
Im Text wird bewusst von den „Deutschen“ gesprochen <strong>und</strong> nicht etwa von den Nazis. In diesem<br />
Abschnitt der deutschen Geschichte ist die Mehrheit der deutschen Bevölkerung den<br />
nationalsozialistischen Parolen gefolgt. Der Antisemitismus war eine tragende Säule der nationalsozialistischen<br />
Ideologie <strong>und</strong> tief verankert in der Gesellschaft. Somit ist diese Benennung<br />
keine Pauschalisierung: Hinter den Akteuren der Vernichtung, von denen einige in dieser<br />
Dokumentation auftauchen, standen die Beschlüsse aus Berlin, hinter den Einzelnen die<br />
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