11.10.2013 Aufrufe

Bildungsungleichheiten und Bildungsarmut in Deutschland

Bildungsungleichheiten und Bildungsarmut in Deutschland

Bildungsungleichheiten und Bildungsarmut in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gesicherter Wohlstand Prekärer Wohlstand In Armut lebend<br />

Mittlere Reife 60 48,9 44,8 59,1 63 60<br />

Gymnasiale Oberstufe 27,9 43,1 20,7 18,2 3,7 20<br />

Quelle: Sozio-ökonomisches Panel (DIW, Berl<strong>in</strong>): Welle 1-2 (West) bzw. Welle 1-6 (Ost) -eigene<br />

Berechnungen, <strong>in</strong> „Armut <strong>und</strong> Bildungschancen“<br />

Lange/Lauterbach/Becker : 2002, Seite 163<br />

1.6 Hat Armut immer negative Konsequenzen für die persönliche Entwicklung von<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> ihren Bildungserfolg?<br />

Qualitative Studien belegen allerd<strong>in</strong>gs, dass arme Elternteile nicht immer unbed<strong>in</strong>gt ger<strong>in</strong>gere<br />

Bildungsansprüche für ihre K<strong>in</strong>der haben, also demzufolge Armut nicht sofort mit ger<strong>in</strong>gen<br />

Bildungschancen gleichzusetzen ist. Oftmals erreichen K<strong>in</strong>der Alle<strong>in</strong>erziehender z.B. hohe<br />

Universitäts- <strong>und</strong> Bildungsabschlüsse. Es muss also davon ausgegangen werden, dass der<br />

Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong> für ger<strong>in</strong>ge Bildungschancen durch evtl. bereits vorhandene Sozialisations- <strong>und</strong><br />

Bildungsdefizite der Eltern gelegt wird. F<strong>in</strong>anzielle Armut verstärken laut Lauterbach/Lange<br />

<strong>und</strong> Becker die ungünstigen Bed<strong>in</strong>gungen nur noch.<br />

Der Datenreport 2002 zum Thema <strong>Bildungsarmut</strong> führt hierzu allerd<strong>in</strong>gs auch noch andere<br />

Faktoren auf <strong>und</strong> verweist auf die Tatsache, dass auch die Anzahl der Lehrkräfte an Schulen<br />

mitausschlaggebend für die Qualität der schulischen Ausbildungen ist. Letztere hängt davon<br />

ab, wie <strong>in</strong>tensiv die Betreuung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des durch den e<strong>in</strong>zelnen Lehrer ist.<br />

Seit 1970 verbesserte sich dieses zum Positiven; an Sonderschulen verm<strong>in</strong>derte sich die<br />

Anzahl der Schüler je Lehrer durchschnittlich von 15,3 auf 6,3; an den Realschulen von 23,1<br />

auf 16,2. Allerd<strong>in</strong>gs ist seit Beg<strong>in</strong>n der 90er Jahre wieder e<strong>in</strong>e leichte Steigerung auch bei den<br />

allgeme<strong>in</strong>bildenden Schulen zu verzeichnen. <strong>Bildungsarmut</strong> ist also natürlich auch e<strong>in</strong>e Frage<br />

der Wegrationalisierung von Schulgeldern <strong>und</strong> damit auch von Lehrern.<br />

Lehrkräfte 1 <strong>und</strong> Schüler-Lehrerrelation an allgeme<strong>in</strong> bildenden <strong>und</strong> beruflichen Schulen 1995<br />

bis 1999<br />

Schulart 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Lehrkräfte<br />

Allgeme<strong>in</strong> bildende Schulen 618927 619075 614982 613618 613 260<br />

Vorklassen <strong>und</strong> Schulk<strong>in</strong>dergärten 5674 5669 5402 5224 5090<br />

Gr<strong>und</strong>schulen 174010 174057 171318 168298 165875<br />

Orientierungsstufe 2 22836 22254 22986 23955 24265<br />

Hauptschulen 75880 75291 73967 73692 73141<br />

Schularten mit mehreren<br />

Bildungsgängen 24492 24251 24351 24488 26621<br />

Realschulen 66271 67313 67629 68119 68367<br />

Gymnasien 145991 145194 143433 143373 142556<br />

Integrierte Gesamtschulen 37829 38394 38861 39111 39502<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!