Bildungsungleichheiten und Bildungsarmut in Deutschland
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4.2.5 Vorschläge der FDP zur Bildungspolitik<br />
Die Freien Demokraten wollen die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bildungssystems<br />
erhöhen. Dazu soll das Bildungssystem ständig überprüft werden, die Eigenverantwortlichkeit<br />
der Bildungse<strong>in</strong>richtungen erhöht, der Wettbewerb unter den verschiedenen E<strong>in</strong>richtungen<br />
massiv ausgebaut <strong>und</strong> die Öffnung zur Wirtschaft h<strong>in</strong> erlaubt werden (z.B. Schulsponsor<strong>in</strong>g).<br />
Familien sollen mehr gefördert, das K<strong>in</strong>derbetreuungsangebot von der Krippe bis zum Hort<br />
erweitert werden. Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf ist e<strong>in</strong> wichtiges anliegen der FDP.<br />
Weiterh<strong>in</strong> wird vorgeschlagen e<strong>in</strong>e frühere E<strong>in</strong>schulung anzustreben, damit der Wissensdurst<br />
der K<strong>in</strong>der positiv genutzt werden kann, Klassengrössen sollen auf maximal 20 K<strong>in</strong>der<br />
beschränkt werden. Allgeme<strong>in</strong> sollen Schulen Zugang zu modernen Medien haben <strong>und</strong> diese<br />
auch im Unterricht e<strong>in</strong>setzen, die Lehrerausbildung <strong>und</strong> -fortbildung muss verbessert <strong>und</strong><br />
modernisiert werden <strong>und</strong> die staatliche Beaufsichtigung der Bildungse<strong>in</strong>richtungen muss nach<br />
Me<strong>in</strong>ung der FDP drastisch gelockert werden, um freien Bildungse<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e<br />
gleichwertige Chance im Wettbewerb um Schüler zu ermöglichen.<br />
Das Hochschulwesen soll <strong>in</strong>ternationaler ausgerichtet gestaltet werden, die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Hochschulen sollen ebenso wie Schulen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Wettbewerb um Studenten <strong>und</strong> Lehrende<br />
treten dürfen, wie Schulen auch. Wichtig ist der FDP hierbei die Unabhängigkeit der<br />
Hochschulen, die Freiheit <strong>in</strong> Forschung Lehre <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>beziehung <strong>und</strong> der Austausch mit<br />
Kräften aus der Wirtschaft. Der Situation auf dem Arbeitsmarkt, die e<strong>in</strong> wesentlich höheres<br />
Maß an Flexibilität erfordert soll durch flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten des Studiums<br />
Rechnung getragen werden. Kurz gesagt verspricht sich die FDP von e<strong>in</strong>er Liberalisierung<br />
des Bildungssystems <strong>und</strong> den dadurch erhöhten Wettbewerb e<strong>in</strong>e Verbesserung der Qualität<br />
des Bildungsystems <strong>in</strong>sgesamt.<br />
[http://www.fdp-b<strong>und</strong>esverband.de/pdf/Mehr_Bildung.pdf] 05.01.04<br />
4.3 Konzepte <strong>und</strong> Pläne der Parteien für die Ganztagsschule<br />
Die Diskussion über das Thema “Ganztagsschule“ wird dadurch erschwert, dass der Begriff<br />
unterschiedlich verwandt wird. E<strong>in</strong>e Basisdef<strong>in</strong>ition bietet die Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz.<br />
Kennzeichnend für Ganztagsschulen ist demnach, “dass an allen Tagen des<br />
Ganztagsbetriebs den teilnehmenden Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern e<strong>in</strong> Mittagessen<br />
bereitgestellt wird <strong>und</strong> das die Organisation aller Angebote unter Aufsicht <strong>und</strong> Verantwortung<br />
der Schulleitung steht.“ Bei offen Ganztagsschulen ist die Teilnahme an den<br />
Ganztagsangeboten freiwillig. Bei der geb<strong>und</strong>enen Ganztagsschule ist die Teilnahme<br />
verpflichtend. Die vormittäglichen <strong>und</strong> nachmittäglichen Aktivitäten müssen hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
konzeptionellen Zusammenhang stehen.<br />
Die entscheidende Frage ist, was Ganztagschule leisten soll: nur bessere Betreuung oder<br />
auch bessere Bildung? Von dieser Richtungsentscheidung hängt <strong>in</strong>sbesondere ab, wie das<br />
pädagogische Gesamtkonzept aussieht, <strong>in</strong> welchem Zusammenhang Unterricht <strong>und</strong><br />
ergänzende Angebote stehen, ob überwiegend Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrer oder andere<br />
Fachkräfte e<strong>in</strong>gesetzt werden, wie die Kooperation Schule – Verbände – Vere<strong>in</strong>e – Kirchen -<br />
kulturelle E<strong>in</strong>richtungen – Betriebe anzulegen s<strong>in</strong>d, ob die Teilnahme der Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schüler freiwillig oder verpflichtend ist, wie die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Eltern erfolgt, welche<br />
Gr<strong>und</strong>sätze die F<strong>in</strong>anzierung seitens B<strong>und</strong>, Land <strong>und</strong> Kommune <strong>und</strong> die evtl.<br />
Kostenbeteiligung der Eltern erfolgt.<br />
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