Bildungsungleichheiten und Bildungsarmut in Deutschland

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In Deutschland gehört das Lesen bei 41 % der Mädchen zum Hobby, während dies nur 17,1 % der Jungen bestätigen konnten. Deutschland liegt somit in beiden Werten unter dem OECD-Durchschnitt. Dieser liegt bei den Mädchen: 45,4 % und bei den Jungen: 25,2 %. Diese Werte zeigen, dass Mädchen viel motiviertere und aktivere Leser sind als die Jungen, denn auch Abbildung 5.4 gibt an, dass Mädchen mehr Zeit für das Lesen investieren als Jungen. Hier kommt natürlich auch die Vermutung auf, dass die Leistungsdifferenz im Lesen zwischen Jungen und Mädchen vermutlich teilweise auf motivationale Merkmale zurück zu führen ist, da ein signifikanter Zusammenhang zwischen Interesse uns Schulleistung steht. Darauf weisen auch die Mediationsanlysen der PISA-Studie hin. Sie bestätigen, dass der Leistungsvorsprung der Mädchen im Lesen teilweise auf motivationale Merkmale zurück zu führen ist, dies jedoch nicht auf die Geschlechtsdifferenz in Mathematik und Naturwissenschaften zu übertragen ist. Quellenverzeichnis: Baumert, Jürgen, Klieme, Eckhard, Neubrand, Michael u.a. (2001): PISA 2000. Basiskompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich. Opladen: Leske + Budrich Hopf, Wulf (2003): Soziale Ungleichheit und Bildungskompetenz. Erklärung und Exploration in den PISA-Studien. In: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation. 23. jg. S. 10-23 Kristen, Cornelia (2003): Ethnische Unterschiede im deutschen Schulsystem. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. S. 26-32 30
3. Was ist Schulsozialarbeit? 3.1 Elfter Kinder und Jugendbericht 3.1.1 Bildungsmöglichkeiten in Deutschland Das KJHG fordert, dass in der Schulsozialarbeit mehr Möglichkeiten geschaffen werden, alle Kinder und Jugendlichen optimal zu fördern und fordern. Ziel der Schulsozialarbeit soll es darum sein, dass Kinder und Jugendliche, aller Schichtenzugehörigkeit die Chance erhalten, einen höheren Bildungsweg einschlagen zu können. Es soll, nach Ansicht einiger Bildungsexperten, ebenfalls darum gehen, dass Kinder sowie Jugendliche aus sozial schwachen Familien nicht gleich abgestempelt werden, als Versager oder sogar als Schulschwänzer. Es muss auf Grund dessen in der Zukunft sichergestellt werden dass alle Kinder ein Anrecht auf einen Schulplatz erhalten. Im Sinne des Kindes muss es darum gehen, dass man es nach seinen individuellen Fähig- und Fertigkeiten schult. Diese Forderung des KJHG an unsere Bildungspolitik ist leider noch nicht erfüllt worden. In der Realität sieht es immer noch ziemlich katastrophal aus. Die Schulen sind zu voll, die Lehrer müssen Überstunden machen, weil die (Landes-) Regierung für neue Lehrkräfte kein Geld mehr zur Verfügung stellt. Die vorhandenen Lehrkräfte übernehmen Schichten, die eigentlich für zwei Fachkräfte kaum zu schaffen sind. Aufgrund dieser Tatsache können die Kinder nicht richtig gefördert werden. Das hat wiederum zu Folge, dass die Kinder und Jugendlichen aggressiv und zum Teil auch kriminell werden. Eigentlich sollte es der Bundesregierung am Herzen liegen, dass das KJHG diese Forderung stellt, denn Bildung ist heutzutage das wichtigste Gut geworden. Menschen, die eine optimale Schulbildung erfahren konnten, haben es wesentlich einfacher in der Gesellschaft zu bestehen, als Menschen die aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechtes oder sogar ihrer sozialen Zugehörigkeit nicht die Chance einer optimalen Bildung erhalten durften. Bildung ist heute bedeutender als jemals zuvor, dass ist auch der Grund, warum inzwischen sehr viele junge Menschen (Jugendliche und junge Erwachsene) sehr lange Bildungseinrichtungen jeglicher Art besuchen. Bildung soll sich nicht mehr auf das reine Wissen beschränken, sie soll sich vielmehr um die Aneignung sozialer Kompetenzen kümmern. Das Vermögen, Sachverhalte und Zusammenhänge richtig deuten zu können und die Eigenverantwortung jedes einzelnen Individuums zu stärken, sowie das eigene Handeln und Denken unter Kontrolle zu halten. Im Gegensatz zu anderen Ländern haben die Kinder, die Jugendlichen und die Auszubildenden, in Deutschland das Glück, eine gute Versorgung mit Erziehungs- und Bildungsinstitutionen zu erhalten. Hier können schon die Kleinsten unserer Gesellschaft einen Kindergartenplatz erhalten. Noch weitreichender sieht es im Schulsystem aus Das Bildungssystem hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert, es ist gestiegen, doch in den Klassen merkt man immer häufiger das auch Kinder bzw. Jugendliche aus sozial schwachen Familien stammen. In den meisten Fällen schaffen diese Jugendlichen einen mittleren oder sogar nur einen untersten Bildungsabschluss. Das liegt in der Regel auch daran, dass die meisten Kinder unter ihres Gleichen bleiben. Im Gegensatz dazu haben Kinder, die in einem reichen Elternhaus aufwachsen eine bessere Chance, einen höheren Bildungsabschluss zu erhalten. Das liegt in vielen Fällen daran, dass die Eltern die Möglichkeit haben, vielleicht ein Elite-Internat zu bezahlen oder sogar an Orte zu ziehen, in denen vorzügliche Bildungsmöglichkeiten herrschen. 31
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