Bildungsungleichheiten und Bildungsarmut in Deutschland
Bildungsungleichheiten und Bildungsarmut in Deutschland
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Im Allgeme<strong>in</strong>en wollen reiche Familien bzw. Eltern immer, dass ihre K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en höheren<br />
Bildungsabschluss erhalten, dies kann jedoch auch die Folge haben, dass die K<strong>in</strong>der auf dem<br />
Gymnasium überfordert s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> somit die schulischen Leistungen immer schlechter werden.<br />
Nach Forschungsergebnissen zeigt sich unter anderem auch, dass immer mehr Mädchen<br />
nach e<strong>in</strong>em höher stehenden Abschluss streben. Sie müssen jedoch immer damit rechnen,<br />
dass ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>e gut bezahlte Stelle zu erhalten ger<strong>in</strong>ger ist als<br />
bei den Männern.<br />
3.1.2 Wandel der Bildungsstrukturen<br />
Aufgr<strong>und</strong> der neuen Wirtschaftslage <strong>und</strong> mangelnder Arbeit müssen die Jugendlichen <strong>und</strong><br />
jungen Erwachsenen sozusagen immer mit der Zeit gehen, sie müssen sich an die neuen<br />
Gegebenheiten anpassen <strong>und</strong> es muss ihnen immer klar se<strong>in</strong>, dass es durchaus se<strong>in</strong> kann,<br />
dass sie ihren Berufswunsch nicht ausüben können <strong>und</strong> sich aufgr<strong>und</strong> dessen Alternativen<br />
suchen müssen. „An Heranwachsende stellt sich die Herausforderung sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
gleichzeitig vere<strong>in</strong>heitlichen <strong>und</strong> ausdifferenzierten Welt zu orientieren <strong>und</strong> ihr persönliches<br />
Repertoire an Wertevorstellungen <strong>und</strong> Praxisformen zu entwickeln“ (11. K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />
Jugendbericht, Seite 157).<br />
Viele Jugendliche beugen sich diesem Wandel <strong>und</strong> zeigen die Neigung, sich den<br />
Gegebenheiten anzupassen <strong>und</strong> ihren eigenen Standpunkt darüber zu vertreten.<br />
Das bedeutet gleichzeitig, dass die Zukunft der Jugendlichen immer weniger planbar se<strong>in</strong><br />
wird. Die Folge ist, dass sich die Jugendlichen daran gewöhnen müssen, diese ungewisse<br />
Lage auszuhalten <strong>und</strong> nicht den Mut verlieren dürfen. Forschungsergebnisse über das<br />
Verhalten der Jugendlichen/jungen Erwachsenen belegen jedoch auch, dass die<br />
Jugendlichen trotz der wirtschaftlich schlechten Lage immer noch positiv <strong>in</strong> die Zukunft<br />
schauen <strong>und</strong> immer noch die Hoffnung besitzen e<strong>in</strong>en guten Job zu erhalten.<br />
3.2 Konzeptionelle Gr<strong>und</strong>lagen der Schulsozialarbeit<br />
Schulsozialarbeit existiert seit über 25 Jahren <strong>und</strong> hat sich als e<strong>in</strong>e besonders <strong>in</strong>tensive <strong>und</strong><br />
wirksame Form der Kooperation zwischen Jugendhilfe <strong>und</strong> Schule bewährt. E<strong>in</strong>e<br />
Weiterentwicklung zu e<strong>in</strong>em Gesamtsystem von Bildung, Erziehung <strong>und</strong> Beratung wird<br />
angestrebt. Die Forderung der GEW ist es Schulsozialarbeit an allen Schulen auszubauen.<br />
Schulsozialarbeit bedeutet, die verb<strong>in</strong>dlich vere<strong>in</strong>barte <strong>und</strong> gleichberechtigte Kooperation von<br />
Jugendhilfe <strong>und</strong> Schule, als eigenständige Institution. Sie br<strong>in</strong>gt jugendhilfespezifische Ziele,<br />
Tätigkeitsformen, Methoden <strong>und</strong> Herangehensweisen <strong>in</strong> die Schule e<strong>in</strong>, welche durch Lehrer<br />
alle<strong>in</strong>e nicht erreicht werden können. Schulsozialarbeit soll im Alltag von Jugendlichen<br />
erreichbar <strong>und</strong> präsent se<strong>in</strong>. Sie fällt <strong>in</strong> das Aufgabengebiet der Jugendhilfe <strong>und</strong> orientiert sich<br />
dementsprechend an den rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen des KJHG <strong>und</strong> dem Sozialgesetzbuch. Die<br />
Förderung der <strong>in</strong>dividuellen <strong>und</strong> sozialen Entwicklung von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen durch<br />
das Anbieten von Aktivitäten, durch die Schülern die Möglichkeit gegeben wird ihre<br />
Fähigkeiten zu entfalten, Annerkennung zu erfahren sowie soziale Prozesse gestalten zu<br />
lernen, ist e<strong>in</strong>es der Ziele von Schulsozialarbeit.<br />
Schulsozialarbeit leistet:<br />
1. Jugendarbeit gemäß §11 KJHG, fördert die Entwicklung von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen mit<br />
Hilfe ihrer Mitgestaltung. Sie richtet sich an alle K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen mit dem Ziel,<br />
sie zur Selbstbestimmung zu befähigen <strong>und</strong> zu gesellschaftlicher Mitverantwortung <strong>und</strong> zu<br />
sozialem Engagement anzuregen <strong>und</strong> h<strong>in</strong>zuführen.<br />
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