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Bildungsungleichheiten und Bildungsarmut in Deutschland

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Die Ausbildungschancen s<strong>in</strong>d am höchsten <strong>in</strong> Berufen, die aufgr<strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gerer<br />

Verdienstmöglichkeiten, günstiger Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen oder schlechter Karrierechancen von<br />

Deutschen eher gemieden werden.<br />

Ausländische Jugendliche s<strong>in</strong>d häufiger arbeitslos/nicht erwerbstätig als gleichaltrige<br />

Deutsche.<br />

Jugendliche mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d 3 mal so häufig <strong>in</strong> ungelernten oder angelernten<br />

Berufen anzutreffen wie deutsche Jugendliche.<br />

E<strong>in</strong>ziger Vorteil (auf kürzere Sicht): Ausländer verfügen früher über eigenes E<strong>in</strong>kommen.<br />

2.2.2 Vergleich – Abschlüsse nach ethnischer Herkunft<br />

Schulische <strong>und</strong> berufliche Abschlüsse nach ethnischer Herkunft (<strong>in</strong> Prozent)<br />

Ke<strong>in</strong> Abschluss<br />

Hauptschule<br />

Realschule<br />

Abitur<br />

Hochschulabschluss<br />

Ohne beruflichen Abschluss<br />

Mit beruflichen Abschluss<br />

Ohne beruflichen Abschluss<br />

Mit beruflichen Abschluss<br />

Ohne beruflichen Abschluss<br />

Mit beruflichen Abschluss<br />

Deutsche<br />

8,6<br />

42,8<br />

1,7<br />

26,0<br />

1,2<br />

7,3<br />

11,8<br />

Türken<br />

Quelle: Mikrozensus 1996; N. Granato/F. Kalter (Anm. 6)<br />

0,7<br />

38,2<br />

28,7<br />

2,9<br />

6,9<br />

1,3<br />

2,0<br />

2,0<br />

Italiener<br />

37,7<br />

32,2<br />

2,1<br />

9,5<br />

1,0<br />

1,4<br />

3,5<br />

Spanier<br />

Bei Migranten gibt es e<strong>in</strong>e hohe Anzahl von Schulabgängern ohne Abschluss. Nimmt man zu<br />

dieser Gruppe diejenigen h<strong>in</strong>zu, die zwar e<strong>in</strong>en Hauptschulabschluss erreichen, danach<br />

jedoch ke<strong>in</strong>e berufliche Ausbildung abschließen, so ergeben sich besonders für türkische <strong>und</strong><br />

italienische Migranten erschreckend hohe Prozentanteile: Türken - 56,1%; Italiener - 50,3%<br />

(Deutsche - 9,3%); umgekehrt bei höheren Abschlüssen – Hochschulabschluss: Deutsche -<br />

11,3%; Türken - 2%; Italiener - 3,5%.<br />

2.2.3 Wie kommt es zu Unterschieden <strong>in</strong> der Bildungsbeteiligung?<br />

(vgl. Elfter K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendbericht, 2002, S. 207)<br />

1. Migrationsbiographie:<br />

Wohl wichtigstes Kriterium der Integration <strong>und</strong> der späteren Schulkarriere ist das<br />

E<strong>in</strong>reisealter. Je höher das E<strong>in</strong>reisealter <strong>und</strong> je später der Besuch e<strong>in</strong>er Bildungse<strong>in</strong>richtung<br />

erfolgt, desto ger<strong>in</strong>gere Chancen haben Migrantenk<strong>in</strong>der auf e<strong>in</strong>e höhere Schulausbildung<br />

(<strong>und</strong> umgekehrt);<br />

d. h. je früher also der Kontakt zum Bildungssystem hergestellt wird, desto besser ist dies für<br />

die späteren Chancen des K<strong>in</strong>des auf e<strong>in</strong>e erfolgreiche Bildungslaufbahn.<br />

Dagegen ist es <strong>in</strong> der Regel sehr schwierig, Benachteiligungen, die aus e<strong>in</strong>em verspäteten<br />

Start e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wanderungsland resultieren, wieder aufzuholen.<br />

17,9<br />

12,6<br />

10,7<br />

22,9<br />

30,4<br />

4,3<br />

17,0<br />

2,8<br />

4,7<br />

7,1<br />

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