Als PDF-Datei herunterladen - Ärztblatt Sachsen-Anhalt
Als PDF-Datei herunterladen - Ärztblatt Sachsen-Anhalt
Als PDF-Datei herunterladen - Ärztblatt Sachsen-Anhalt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Blick auf die Versorgungsebenen<br />
Die Auswertung der Behandlungsorte (Versorgungsebenen)<br />
zeigt, dass die Fälle überwiegend aus dem Klinikbereich<br />
(74 %) stammen (2009: 76 %), während der niedergelassene<br />
Bereich mit lediglich 26 % (2009: 24 %) beteiligt war.<br />
Insgesamt handelte es sich in den 183 entschiedenen Fällen<br />
um 226 Antragsgegner (Ärzte, Abteilungen), von denen 168<br />
im Krankenhausbereich und 58 im niedergelassenen Bereich<br />
anzusiedeln waren. Die Beteiligung der einzelnen Fachgebiete<br />
ist im Vergleich der Versorgungsebenen naturgemäß<br />
sehr unterschiedlich:<br />
Die Analyse der festgestellten ärztlichen Fehler zeigt<br />
Schwerpunkte bei Arthrosen, ischämische Herzkrankheiten,<br />
Krankheiten der Verdauungsorgane, zerebrovaskuläre<br />
Krankheiten, Krankheiten der Venen und der Gallenblase,<br />
Verletzungen des Abdomens, Verletzungen des Knies und<br />
Unterschenkels sowie der Knöchelregion und des Fußes.<br />
Die Fehlerarten sind im Klinikbereich und niedergelassenen<br />
Bereich unterschiedlich:<br />
Schwerpunkte im Klinikbereich gab es bei der operativen<br />
Therapie mit 13,1 % (Wahl der Operationsmethode, technische<br />
Durchführung und postoperatives Management), der<br />
bildgebenden Diagnostik 7,1 % (Fehlinterpretation und<br />
Übersehen von Frakturen sowie Mängel in der bildgebenden<br />
Verlaufskontrolle), bei der Diagnostik allgemein 6,6 %<br />
(Mängel bei Anamneseerhebung, klinischer Untersuchung,<br />
Zusatzuntersuchungen wie z. B. Labor etc.) und in der Indikationsstellung<br />
3 %.<br />
Schwerpunkte im niedergelassenen Bereich lagen bei der<br />
Diagnostik allgemein mit 17,2 % (Mängel bei Anamneseerhebung,<br />
klinischer Untersuchung, Zusatzuntersuchungen<br />
wie z. B. Labor etc.), der bildgebenden Diagnostik 6,9 %,<br />
der operativen Therapie 4,1 % und der Indikation 3,4 %.<br />
Insgesamt ergibt sich bei Analyse der erhobenen Daten für<br />
den Kammerbereich <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit Ausnahme der<br />
Zunahme von Anträgen im niedergelassenen Bereich gegen<br />
Orthopäden (bei gleichzeitiger Abnahme im Klinikbereich)<br />
und des allgemein gestiegenen Prozentanteils der begründeten<br />
Ansprüche ein gegenüber den Vorjahren nicht signifikant<br />
unterschiedliches Bild.<br />
Rechtsanwalt Johann Neu<br />
Geschäftsführer<br />
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen<br />
der norddeutschen Ärztekammern<br />
Hans-Böckler-Allee 3<br />
30173 Hannover<br />
Tel: +49 511 380 2416 oder - 2420<br />
Fax: +49 511 380 2406<br />
info@schlichtungsstelle.de<br />
www.schlichtungsstelle.de<br />
Ärzteblatt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 4 19