Als PDF-Datei herunterladen - Ärztblatt Sachsen-Anhalt
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Spiegel von 10,1 + - 5,6 nmol/l vorlag.<br />
Die Studie musste frühzeitig wegen vermehrter vaskulärer<br />
Ereignisse in der Testosterongruppe beendet werden. 23<br />
versus 5 kardiovaskuläre Ereignisse traten in der Testosterongruppe<br />
auf, wobei das höchste Risiko bei den höchsten<br />
Testosteronspiegeln vorlag. Sicherlich gibt es bei dieser<br />
Studie einige Kritikpunkte, die aufgeführt werden können. Es<br />
handelte sich um eine kleinere Studie mit geringer Ereigniszahl,<br />
das Risikoprofil der Studienpopulation war sehr hoch<br />
(64% der Teilnehmer hatten eine KHK) und die Testosterondosis<br />
war höher als üblicherweise verwendet. Zudem lag<br />
hinsichtlich der kardiovakulären Ereignisse keine strukturierte<br />
Datenerfassung vor.<br />
In dieser Zusammenstellung ist eine sehr persönliche Wichtung<br />
der Innovationen und Neuerungen enthalten. Festge-<br />
Was gab es Neues in der<br />
Rheumatologie in 2010?<br />
Kekow, J.<br />
Die Rheumatologie befindet sich seit<br />
gut 10 Jahren in einem rasanten Umbruch.<br />
Das gilt im nichtoperativen Bereich insbesondere für die<br />
medikamentöse Behandlung entzündlicher Rheumaerkrankungen.<br />
Hier haben sich die sogenannten Biologicals, überwiegend<br />
monoklonale Antikörper, als effektive und sichere<br />
Behandlungsform etabliert. Recht antiquiert wirken hingegen<br />
die Klassifikationskritierien der rheumatoiden Arthritis als<br />
auch des Morbus Bechterew. Sie sind beide über 20 Jahre<br />
alt und berücksichtigen nicht den Fortschritt in der Labordiagnostik<br />
und in der Bildgebung. Dem haben sich in den<br />
vorangegangenen Jahren verschiedene US-amerikanische<br />
und europäische Expertengruppen angenommen und ihre<br />
Ergebnisse im letzten Jahr konsentiert.<br />
Bis dato galten die Klassifikationskriterien von 1987 für die<br />
rheumatoide Arthritis (RA) (früher auch chronische Polyarthritis<br />
oder Rheumatoidarthritis genannt). Sie fokussieren<br />
sehr auf der Klinik und berücksichtigen radiologische Veränderungen<br />
(Tabelle 1). Häufige Kritikpunkte waren Kriterien<br />
wie das Auftreten von Rheumaknoten und die radiologischen<br />
Veränderungen, die sich bei Neuerkrankten nur in der<br />
Minderzahl finden. Die Morgensteifigkeit ist für den Patienten<br />
ein oft im Vordergrund stehendes Handikap, wobei<br />
die Festlegung auf einen Zeitraum von mindestens einer<br />
Stunde in der Praxis eher als willkürlich gewählt erscheint.<br />
2010 wurden die neuen Klassifikationskriterien der RA<br />
vorgestellt 2 . Es ist ein Gemeinschaftswerk der amerikanischen<br />
und europäischen Fachgesellschaften für Rheumatologie.<br />
Die neuen Kriterien nehmen die seit 2003 eingeführten<br />
Autoantikörper gegen cyclische citrullinierte Peptide (CCP)<br />
halten werden kann, dass sich einige Änderungen in den<br />
Diagnose- und Therapie-Ansätzen ergeben haben. Die<br />
Vorstellung der Jahresrückschau erfolgte im Rahmen einer<br />
Veranstaltung des Zentrums Innere Medizin der Otto-von-<br />
Guericke-Universität Magdeburg im Januar 2011.<br />
Prof. Dr. med. Peter R. Mertens<br />
Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten,<br />
Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten<br />
Universitätsklinikum Magdeburg<br />
Leipziger Str. 44<br />
39120 Magdeburg<br />
E-Mail: peter.mertens@med.ovgu.de<br />
Tabelle 1: ACR-Kriterien der RA von 1987<br />
(ACR: American College of Rheumatology)<br />
Tabelle 2: Die neuen Klassifikationskriterien der RA<br />
Ärzteblatt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 4 23