Inhalt IPD_1_2008 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
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Berichte und Nachrichten<br />
derborn Herr Johannes Krutmann<br />
führte die Orgel in ihren einzelnen<br />
Registern vor. Daran schloss er ein<br />
Konzertprogramm mit spanischer<br />
Orgelmusik vom Barock bis zur Neuzeit<br />
an. Auch <strong>im</strong> anschließenden fachlichen<br />
Gespräch am Spieltisch lernten<br />
die Teilnehmer dieses Instrument<br />
sehr gut kennen.<br />
Wer wusste bisher, dass in Osttönnen<br />
(Kreis Soest) die zweitälteste spielbare<br />
Orgel der Welt steht steht? Mit<br />
großem Interesse erlebten die Teilnehmer/Innen<br />
den kräftigen Orgelklang<br />
der Register dieser Orgel. Es ist<br />
ein klingendes Denkmal, dessen außergewöhnlicher<br />
Rang erst eine Restaurierung<br />
<strong>im</strong> Jahr 2003 zutage förderte.<br />
Zwar war seit langem bekannt, dass<br />
die Orgel 1722 von dem berühmten<br />
westfälischen Orgelbauer Johann<br />
Patroklus Möller in Osttönnen aufgestellt<br />
wurde und dass sie zuvor in Alt<br />
St. Thomae in Soest gestanden hat.<br />
Das Pfeifenmaterial aus dem Jahr<br />
1430 wurde aber erst vor vier Jahren<br />
bei einer Restaurierung entdeckt.<br />
Staunen erregte die qualitätsvolle<br />
und kenntnisreiche Arbeit des frühen<br />
Orgelbauers, dessen Name unbekannt<br />
geblieben ist.<br />
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Mit viel Sachverstand konnte die<br />
Osttönnener Organistin Frau Strelow<br />
Orgel und Kirchbau erläutern. Be<strong>im</strong><br />
anschließenden Vorspiel zeigte sie<br />
mit ausgewählter Literatur, dass das<br />
Instrument sehr schön klingt, voll<br />
funktionsfähig ist und regelmäßig in<br />
Gottesdienst und Konzert gebraucht<br />
werden kann.<br />
Die Orgel hat einen eher harten Anschlag,<br />
„die Orgel schlagen“ ist ein<br />
alter Ausdruck für Orgel spielen. Das<br />
konnte auch Dekanatskirchenmusiker<br />
Dieter Moers be<strong>im</strong> anschließenden<br />
Ausprobieren feststellen. Lehrreich<br />
waren seine Ausführungen über die<br />
mitteltönige St<strong>im</strong>mung des Instruments<br />
und die Verwendung von Tonarten<br />
dieser frühen Zeit des deutschen<br />
Orgelbaus.<br />
Motivation und Freude für das eigene<br />
Orgelspiel in den Gemeinden vermittelte<br />
dieser abwechslungsreiche und<br />
zudem sonnige Tag. Mit viel Gesprächsstoff<br />
<strong>im</strong> Gepäck und aufgefrischten<br />
bzw. neuen Kontakten zu<br />
Kollegen ging es danach zurück ins<br />
Sauerland bzw. Siegerland.<br />
Dieter Moers