Inhalt IPD_1_2008 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
Inhalt IPD_1_2008 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
Inhalt IPD_1_2008 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Orgeln<br />
St. Vincenz, Menden<br />
Mit der Renovierung und Neugestaltung des frühgotischen Hallenkirchenraums<br />
wurde auch für die neue Orgel ein neuer Standort an der Westseite eingerichtet.<br />
Wer den Kirchenraum vom seitlichen Haupteingang betritt, n<strong>im</strong>mt die neue<br />
Orgel vor allem in der Tiefenstaffelung von Pedal, Balgraum und darüber liegenden<br />
Schwellwerk, Hauptwerk und Rückpositiv wahr. Beeindruckender ist natürlich<br />
die Vorderansicht des Instrumentes, das sowohl in architektonischer als<br />
auch in klanglicher Hinsicht einen starken, beeindruckenden Akzent setzt. Dazu<br />
trägt die farbliche Gestaltung in hell marmorierten Orangetönen bei.<br />
Auf einem schmalen Stahlgerüst positioniert erscheint die Orgel als sehr leicht,<br />
fast als schwebend. Besonders die hinten, auf beiden Seiten angeordneten<br />
Pedaltürme sind außerordentlich schmal gestaltet.<br />
Der Klang des Instrumentes ist geprägt durch eine deutliche Staffelung der Teilwerke.<br />
In allen Werken sind terzhaltige Register vorhanden, die den Klang wesentlich<br />
färben (HW: Cornett, RP: Sesquialtera, SW: Progressio mit 1 3/5’ und 1’).<br />
Die horizontale Trompete zeichnet durch ihre Teilung (<strong>im</strong> Bass 4’, <strong>im</strong> Diskant 8’)<br />
auch <strong>im</strong> Plenum sehr deutlich, fügt sich dennoch gut in den Gesamtklang ein.<br />
Sämtliche Trakturen sind mechanisch und angenehm zu traktieren.<br />
Die Windversorgung ist durch die Keilbälge geprägt, deren Charakteristik in der<br />
einzelnen Teilwerken unterschiedlich deutlich ausfällt. Das Rückpositiv ist <strong>im</strong><br />
Spiel sensibel und delikat, das Hauptwerk ist <strong>im</strong> Klang und von der Windversorgung<br />
gravitätischer und das Schwellwerk aufgrund getrennter Laden als<br />
stabil zu bezeichnen. Gewöhnungsbedürftig sind die Auszüge aus dem Hauptwerk<br />
in das Pedal als Wechselschleife, die z.B. be<strong>im</strong> raschen Aufregistrieren die<br />
gezogenen Register des Hauptwerkes (z. B. Oktave 4’) wieder herausn<strong>im</strong>mt. Hier<br />
ist für manche eine etwaige Notwendigkeit des Einsparens doch allzu deutlich<br />
geworden. Ein gewünschtes Glockenspiel konnte durch eine Spende ergänzt<br />
werden.<br />
Die Raumakustik ist von der für Orgelklänge sehr angenehmen Hallenkirchenakustik<br />
mit langen Nachhallzeiten geprägt, in der sich der Orgelklang sehr gut<br />
entfaltet.<br />
Die junge Orgelbaufirma Scholz aus Mönchengladbach realisierte mit diesem<br />
66