Investition & Finanzierung - von Prof. Dr. Marcus Schäfer

Kapitalstruktur
• Bislang Kapitalstruktur als gegeben angenommen. Liegt aber im Einflußbereich des Unternehmens. Trade off
bei Festlegung der Kapitalstruktur:
− Sofern Gesamtkapitalrendite höher als Kosten des Fremdkapitals führt mehr Fremdkapital zu höheren
Gewinnen je Aktie
(Schmalenbach: Das Genie reitet auf den Schulden zum Erfolg)
− Mehr Fremdkapital führt zu höheren Risiko für Aktionäre
• Unternehmen sollte optimale Kapitalstruktur anstreben, d.h. die Kombination von Fremd- und Eigenkapital, die
den Kurs der Aktie maximiert. Dem möglichst ähnlich sollte die Zielkapitalstruktur sein, d.h. die
Kapitalkombination, die das Management des Unternehmens anstrebt
• Qualitative Kriterien, bei der Bestimmung der Kapitalstruktur:
− Operatives Risiko, Business Risk
Je höher das operative Risiko (Schwankungen des Gewinns vor Zinsen und Steuern) eines Unternehmens
desto niedriger der Anteil des Fremdkapitals an der optimalen Kapitalstruktur
− Steuerliche Lage
Firmen, die noch keine Gewinne erwirtschaften oder aus der Vergangenheit hohe Verlustvorträge haben, und
deshalb keine Steuern zahlen müssen, können auch den Tax-shield von Fremdkapital nicht nutzen. Sie haben
deshalb einen geringen Anteil von Fremdkapital an der optimalen Kapitalstruktur
− Finanzielle Situation
Je größer der zukünftige Bedarf an Kapital und je schwieriger es sich für ein Unternehmen gestaltet, kurzfristig
Fremdkapital zu bekommen, desto höher sollte der Anteil an Eigenkapital an der optimalen Kapitalstruktur sein
− Einstellung des Managements
Principal Agent Problematik: Die Einstellung des Management kann zu einer Zielkapitalstruktur führen, die
sich von der optimalen Kapitalstruktur unterscheidet
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