Ingenieurbiologische Bauweisen
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1.6 RASENVERLEGUNG<br />
Rasenziegel für<br />
Böschungen<br />
Rollrasen<br />
für die Rinne<br />
Rasenrinne als biotechnische<br />
Entwässerung<br />
Verpflockte Rasenziegel<br />
Verlegen von Rollrasen,<br />
vorkultiviert oder aus<br />
Wiese in Hanglinie<br />
Beschreibung:<br />
Aus natürlichen Rasen- oder Wiesenflächen werden Stücke von ca. 40 cm Länge entnommen. Sie werden auf ähnliche Böden wie<br />
der Wuchsort verlegt und auf steilem Gelände jedes 4. oder 5. mit kurzen Pflöcken vernagelt, sodass der Pflock nicht herausragt. Bei<br />
Beanspruchung durch Fliesswasser kann man Maschendrahtnetze oder Geotextilien darüber spannen. Bei Rollrasen verlegt man die<br />
Bahnen vertikal und befestigt sie alle Laufmeter mit einem Pflock. Nach dem Verlegen wird der Rasen festgestampft oder gewalzt.<br />
Material:<br />
Quadratische Stücke von 40 cm Länge aus Wiesen und Grasbeständen, je nach Durchwurzelungstiefe 5-10 cm dick. Wiesen mit hohem<br />
Gras sind vorher zu mähen. Bei längerer Lagerung nur Schober von 1 m Breite und 0,6 m Höhe bauen. Bei empfindlichen Rasen<br />
Transport und Lagerung auf Paletten; evtl. maschinell abziehen.<br />
Holzpflöcke oder Dachlatten, Durchmesser 3-5 cm, ca. 30 cm lang; Maschendraht oder Geotextilien, z.B. grobmaschige Kokosgewebe<br />
je nach Bedarf.<br />
Zeitwahl:<br />
Am besten während der Vegetationszeit, bei Lagerung im Winter: Achtung vor Mäusen und Fäulnis.<br />
Wirkungen:<br />
Sofort nach dem Verlegen ist die Oberfläche geschützt und nach einigen Tagen ist der Rasen mit dem Untergrund verwachsen.<br />
Vorteile:<br />
Geschlossene Vegetationsdecke nach dem Verlegen.<br />
Wiederverwendung wertvoller alpiner oder feuchter<br />
Pflanzengesellschaften.<br />
Nachteile:<br />
Nur kleine Flächen, da es schwierig ist, Rasenziegel in<br />
grösseren Mengen herzustellen; nicht bei Bodenbewegungen<br />
verwendbar; teurer als Ansäen.<br />
Anwendungsbereiche:<br />
Alpine Rasenverpflanzungen oberhalb der Baumgrenze bei Strassenbau, Pistenplanierungen, künstlichen Geländeanschnitten und<br />
Aufschüttungen; Uferböschungen; zur Auskleidung von Rasenrinnen als biotechnische Entwässerung entlang von Strassen, in feuchten<br />
Böschungen, zur Entwässerung von Skipisten. Rasenziegel können zu einer Rasenmauer von geringer Höhe übereinandergestapelt<br />
werden, z.B. niedrige Rasenmauer bei übererdeten Durchlässen an Bächen oder Rasenmauer an steilen Strassenkurven.<br />
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