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Ingenieurbiologische Bauweisen

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1.10 BALLEN- UND TOPFPFLANZUNG<br />

Ballenpflanzung<br />

Geotextilabdeckung<br />

Topfpflanzung<br />

Beschreibung:<br />

Seltene Pflanzenarten der alpinen Zone oder von Feuchtstandorten, deren Samen nicht zu erhalten sind, werden in Gewächshäusern<br />

vermehrt und als Ballen- oder Topfpflanzung an ihrem zukünftigen Wuchsort gepflanzt, oder man sticht Ballen in geschlossenen Vegetationsbeständen<br />

aus, ohne den Bestand zu gefährden. Werden die Pflanzen im Wellenschlagbereich gesetzt, empfiehlt es sich, die<br />

Ballen in ein organisch abbaubares Gewebe zu verpacken und die Ballen anzupflocken. Sollen Topfpflanzen vor Ausspülung geschützt<br />

werden, können sie mit einer Geotextilfläche überdeckt werden. Je nach Pflanzenart sind sie in der richtigen Zone anzupflanzen.<br />

Material:<br />

Bodenfestigende Gras- und Krautarten der alpinen Zonen. Ballen von Rohrkolben, Schilf, Binsen usw., soweit als möglich aus natürlichen<br />

Beständen oder vorkultiviert.<br />

Zeitwahl:<br />

Anfangs der Vegetationszeit bei direkter Pflanzung; Saatgut im Herbst einsammeln, in Aufzuchtgärten in Töpfen vorkultivieren und zu<br />

Beginn der nächsten Vegetationszeit auspflanzen.<br />

Wirkungen:<br />

Im hochgelegenen Berggebiet mit nur kurzer Vegetationszeit (ca. 2-3 Monate) stabilisieren Initialpflanzungen aus Töpfen am wirkungsvollsten<br />

offene Böden. Ballenpflanzungen breiten sich rasch unterirdisch aus und schützen als geschlossener Bestand das Ufer vor<br />

Erosion. Sie besitzen eine hohe biologische Reinigungskraft und sind Lebensraum für viele Tiere.<br />

Vorteile:<br />

Die kritische Keim- bzw. Anwuchsphase wird durch<br />

Vorkultur überbrückt. Ballen wachsen schneller am neuen<br />

Standort an als Saaten oder Schilfhalmpflanzung.<br />

Nachteile:<br />

Nur bei kleinen Flächen, da arbeits- und materialaufwendig.<br />

Anwendungsbereiche:<br />

Hochlagebegrünungen an exponierten Stellen. Feuchtstandorte, Ried, Fliessgewässer, Wiederansiedlung von<br />

Schilfgesellschaften an Seeufern.<br />

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