Ingenieurbiologische Bauweisen
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2.13 GITTERBUSCHBAU<br />
Längslage<br />
Querlage<br />
Uferanriss<br />
Gitterartig eingeschlagene<br />
Holzpfähle<br />
Pflöcke<br />
Gewünschter Anlandungsbereich<br />
Weidenäste<br />
Pilotenreihe aus<br />
Holzpfählen<br />
entlang der<br />
geplanten<br />
Uferlinie<br />
Fertiger Gitterbuschbau im Querschnitt<br />
mit eingesteckten Weidenästen<br />
1. Arbeitsschritt:<br />
Einschlagen der Pfähle<br />
Fertig eingebrachte<br />
erste Astlage<br />
Zweite Astlage, strömungsparallel<br />
und rechtwinklig<br />
zur ersten<br />
Lage eingebaut<br />
2. Arbeitsschritt:<br />
Einbau der 1. Astlage<br />
3. Arbeitsschritt:<br />
Einbau der 2. Astlage<br />
Beschreibung:<br />
An der zu verbauenden Uferlinie wird eine Reihe Holzpfähle eingeschlagen. Im dahinter liegenden Anrissbereich packt man nun totes<br />
und lebendes Buschmaterial quer und längs zu einem Gitter. Triebfähige Äste werden in den Boden gesteckt. Zuunterst können auch<br />
ganze Bäume verlegt werden. Fehlt geeignetes Füllmaterial, ist ein Verdrahten des Astwerkes notwendig.<br />
Material:<br />
Holzpfähle, Durchmesser 5-10 cm, je nach Anrisstiefe 120-300 cm lang und 1 Stück pro Laufmeter an der ehemaligen Uferlinie.<br />
Buschmaterial aller Art, lebende Weidenäste mit Seitenzweigen; evtl. Steine oder Schotter zum Beschweren oder geglühter Draht von<br />
3 mm zum Festbinden des Astwerkes.<br />
Zeitwahl:<br />
Jederzeit; Weiden in der Vegetationsruhezeit einstecken.<br />
Wirkungen:<br />
Äste, die quer und längs verlegt werden, ergeben ein dichtes, stabiles Gitter. Das Wasser, welches bei Hochwasser über den Gitterbuschbau<br />
reicht, verlangsamt dermassen seine Geschwindigkeit, dass es sein mitgeführtes Material ablagert und so allmählich den<br />
Uferanriss auffüllt. Die Weiden übernehmen die Pionierbegrünung, weitere Gehölze wachsen von selbst und stabilisieren mit ihrem<br />
Wurzelwerk den ehemaligen Uferanriss.<br />
Vorteile:<br />
Einfache und billige Sofortmassnahme bei Anrissen.<br />
Unterschlupf für Fische.<br />
Nachteile:<br />
Nicht jeder Uferanriss soll verbaut werden, um vielfältige<br />
Lebensräume zu erhalten. Da das Astwerk unordentlich aussieht,<br />
wird dieses nicht als solches erkannt und deshalb oft<br />
weggeräumt oder verbrannt.<br />
Anwendungsbereiche:<br />
Ausladende Anrisse von geschiebeführenden Gewässern können mit der eigenen Kraft des Wassers stillgelegt und begrünt werden.<br />
Bei größeren Anrissen reicht der Gitterbuschbau am Anfang des Ufereinrisses aus. Flussabwärts können leichtere Buschbautraversen<br />
oder leben Bürsten folgen. Die Pilotenreihe kann durch eine zusätzliche Steinlage geschützt werden.<br />
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