Ingenieurbiologische Bauweisen
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2.10 HANGFASCHINE<br />
Vertikale biotechnische Entwässerung<br />
Bau von versenkten<br />
horizontalen Hangfaschinen<br />
Verschiedene Arten<br />
von lebenden<br />
Faschinen zur<br />
Entwässerung<br />
Beschreibung:<br />
Hangfaschinen werden aus lebenden Ästen und/oder toten Ruten zu 20-40 cm dicken Walzen zusammengebunden. In der Grabensohle<br />
verlegt man die Faschinen (einzeln oder zu mehreren) entlang wasserführender Schichten im Hang, horizontal, schräg, senkrecht<br />
oder Y-förmig. Die Faschinen werden mit Pfählen aus Holz oder mit Stahlstäben im Abstand von 80 cm befestigt und leicht mit Erde<br />
überdeckt, sodass sie anwachsen können.<br />
Material:<br />
Weidenäste und tote Äste, Durchmesser 2-4 cm, Länge 2-6 m; geglühter Draht, Durchmesser 2-3 mm; je Laufmeter 1 Pfahl, Durchmesser<br />
3-5 cm, Länge 30-60 cm; oder 1 Stahlstab, Durchmesser 10-20 mm.<br />
Zeitwahl:<br />
Während der Vegetationsruhezeit, evtl. auch in der Vegetationszeit.<br />
Wirkungen:<br />
Bei horizontaler Anordnung wasserspeichernd; bei geneigter oder vertikaler Anordnung entwässernd wegen der Leitwirkung der längsgerichteten<br />
Äste. Durch den hohen Wasserverbrauch der Pflanzen wird nach dem Anwachsen dem Boden Wasser entzogen und damit<br />
die Erosion verhindert. Erster mechanischer Schutz für Saaten und Pflanzungen.<br />
Vorteile:<br />
Rasche und einfache Ausführung im Boden bei geringen Wurzelaktivitäten,<br />
verhindert ein Verstopfen der Entwässerung,<br />
die deshalb nie gereinigt werden muss.<br />
Nachteile:<br />
Geringe Tiefenwirkung, empfindlich gegen Bewegung,<br />
Steinschlag und Lawinen.<br />
Anwendungsbereiche:<br />
Steile Böschungen, in leichtem Boden und in tiefwüchsigen Lagen. Zur flächenhaften Entwässerung von längeren Hängen. Die Hangfaschine<br />
wird auch bei Ufersicherungen verwendet. Bei tiefen und wasserundurchlässigen Verhältnissen kombiniert man die Hangfaschinen<br />
mit Totfaschinen, Ast- und Stangenpackungen, Kies- oder Steinpackungen oder mit Dränröhren. Oberhalb der Hangentwässerung muss<br />
das Oberflächenwasser abgeführt und unterhalb muss die entwässernde Hangfaschine an den Vorfluter angeschlossen werden.<br />
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