Ingenieurbiologische Bauweisen
Ingenieurbiologische Bauweisen
Ingenieurbiologische Bauweisen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.7 RUNSENAUSBUSCHUNG<br />
Pfähle<br />
Runsenstabilisierung<br />
mit Faschinen<br />
Bruchstein<br />
Lebende Schwellen<br />
Drahtschotterwalze<br />
Rundholz<br />
Faschine<br />
Beschreibung:<br />
Zur Konsolidierung erodierender Runsen werden Äste so eingelegt, dass sie auflandend wirken. Bei der Runsenausbuschung werden bis<br />
3 m tiefe und 8 m breite Runsen 0,5 m dick mit toten und lebenden Ästen fischgrätartig ausgelegt. Alle 1-2 m werden sie mit Querhölzern<br />
befestigt. Die Äste müssen entweder an der Basis gesteckt oder übererdet werden, sodass die ganze Packung anwachsen kann. Beim<br />
Verfahren mit lebenden Schwellen werden die Äste in zuvor ausgehobene Bermen und mit der Basis in die Runse verlegt. Sie werden<br />
mit Steinen, Drahtschotterwalzen oder Faschinen befestigt.<br />
Material:<br />
Lebende und anschlagfähige Weidenäste, möglichst kräftig und lang; lebende Pfähle oder tote Querhölzer je nach Runsenbreite;<br />
Draht.<br />
Zeitwahl:<br />
Nur während der Vegetationsruhezeit.<br />
Wirkungen:<br />
Durch die grosse Rauhigkeit des Astwerks wird Material aufgefangen und zwischen den Ästen abgelagert. Die Weiden vertragen nicht<br />
nur Verschüttung, sondern wachsen an und binden optimal den Runsengrund sowie das gesamte aufgeschüttete Material. Allerdings<br />
darf nie mehr als 1/3 des Jahrestriebs überschüttet werden. Die Runse darf gelegentlich Wasser führen.<br />
Vorteile:<br />
Bei geringer Überschotterung dauerhaftes Verwachsen der Runse.<br />
Nachteile:<br />
Grosser Mengenbedarf an Ästen. Nicht bei Materialablagerungen<br />
über 0,5 m Mächtigkeit pro Ereignis.<br />
Anwendungsbereiche:<br />
Sanierung von Runsen mit zeitweiliger Wasserführung - bei langsamer Verlandung durch geringe, zeitweilige Geschiebeführung - und<br />
allmähliche Auflandung durch Abbröckeln und Steinschlag von den Flanken. Kombination mit Steinen, Drahtschotterwalzen, Faschinen,<br />
Flechtzäunen.<br />
43