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Ingenieurbiologische Bauweisen

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2.4 FLECHTZAUN<br />

Verwendung von<br />

Faschinen zum<br />

Schutz des Flechtzaunes<br />

Schutz der Uferböschung<br />

gegen Auswaschung<br />

durch Flechtzaun und<br />

Astlagen<br />

Bau eines Flechtzaunes<br />

Beschreibung:<br />

Lange Pfähle aus Holz oder Stahl werden in 100-300 cm Abständen schräg gegen das Ufer oder in die Böschung geschlagen. Dazwischen<br />

setzt man in Abständen von ca. 30 cm kurze, lebende Steckhölzer. Danach sind lange, biegsame Ruten ausschlagfähiger Weiden<br />

mit dem dicken Ende in den Boden zu stecken und nach Korbmacherart um die Pfähle zu flechten. Der Flechtzaun ist mit Erde zu<br />

hinterfüllen, damit die lebenden Äste anwurzeln und ein dichtes Buschwerk bilden können. Ganz in den Boden versenkte Flechtzäune<br />

wachsen besser an als die, die über den Boden herausragen. Die am Boden liegenden Äste trocknen aus und sterben ab. Flechtzäune<br />

können in horizontalen Reihen als Diagonal- oder Kammergeflecht (Rauten) ausgeführt werden. An Ufern beugt man der Unterspülung<br />

mit einem Fussschutz aus Astlagen oder Faschinen vor.<br />

Material:<br />

Elastische, lebende Zweige ausschlagfähiger Holzarten (vor allem Weiden) von mindestens 120 cm Länge; lebende Holzpfähle von 30-<br />

80 cm (Spieker); lebende Holzpfähle oder Stahlstäbe mit einer Länge von 100 cm; Hinterfüllungsmaterial.<br />

Zeitwahl:<br />

Nur während der Vegetationsruhezeit; bei Verwendung nicht austriebsfähiger Ruten beliebig.<br />

Wirkungen:<br />

Konsolidierend für lose Oberbodenschichten; nur geringe Tiefenwirkung; nach Bewurzelung bodenbindend, mit Astlage oder Faschine<br />

auswaschungssichere Uferbefestigung; ökologisch wertvolles Wurzelgeflecht. Damit sich die Austriebe nicht selbst beschatten, sollten<br />

Flechtzäune stets zum Hang geneigt sein.<br />

Vorteile:<br />

Sofortiger Bodenrückhalt an Böschungen in Verbindung<br />

mit Abstufung; gute Anpassung an bestehende<br />

Geländeverhältnisse.<br />

Nachteile:<br />

Geringe Bewurzelung bei hohem Materialverbrauch. Nur lange,<br />

gut flechtbare Äste sind geeignet; sehr arbeitsaufwendig;<br />

unbrauchbar in steinigem und felsigem Gelände; Einengung des<br />

Querprofils und daher pflegebedürftig.<br />

Anwendungsbereiche:<br />

Fusssicherung an kleineren Flussgewässern; für kleinere Instandstellungen auch Abstufung möglich, bei Unterspülungen von lückenhaft<br />

stehenden Ufergehölzen; als Fussschutz in Verbindung mit Spreitlage verwendbar. Im Erdbau in Verbindung mit Entwässerungsmulden,<br />

aber häufig durch Hangfaschinen ersetzt.<br />

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