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Ingenieurbiologische Bauweisen

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2.3 PALISADEN, LEBENDE BÜRSTEN / KÄMME<br />

Verwendung von Weidensetzstangen<br />

als zukünftige Erosionsgrenze<br />

Abbrechen des Ufers<br />

und neues Profil<br />

Palisade aus Weiden<br />

Verwurzelung<br />

der Anlandung<br />

Festigung<br />

durch<br />

Wurzeln<br />

Beschreibung:<br />

Lebende, unten zugespitzte, oben gerade geschnittene, möglichst gleichmässig gewachsene Pfähle schlägt man nebeneinander in den<br />

Boden und tritt sie fest. In der Böschung werden die Palisaden gegeneinander versetzt in erosionsgefährdete Nassstellen eingeschlagen,<br />

sodass nur 2/3 ihrer Länge im Boden stecken. An abbruchgefährdeten Steilufern werden die grossen, starken Steckhölzer unmittelbar<br />

hinter der Abbruchkante oder der Böschungskrone in vorgebohrte Löcher zu 2/3 ihrer Länge eingeschlagen. Pflanzenabstand 60-100 cm.<br />

Bei lebenden Bürsten oder Kämmen werden Steckhölzer und Äste ausschlagfähiger Gehölze dicht nebeneinander in Reihen versetzt,<br />

sodass die Hälfte herausschaut. Die Kämme müssen annähernd quer zur Fliessrichtung mit einem Winkel von 10-30° zur Querachse<br />

geneigt sein und einen Abstand von 100 cm haben.<br />

Material:<br />

Stangenartige, geradschäftige Weidenhölzer von 1-2 m Länge und 3-8 cm Durchmesser.<br />

Zeitwahl:<br />

Nur während der Vegetationsruhezeit.<br />

Wirkungen:<br />

Punktuelle bis lineare Sicherung. Die Palisaden durchwurzeln tief und intensiv die erosionsgefährdeten Böden. Am Steilufer schützen<br />

Palisaden vor weiteren Abbrüchen. Bürsten oder Kämme halten Geschiebe des Fliessgewässers auf und fördern so die Verlandung an<br />

Rutschufern.<br />

Vorteile:<br />

Rasch und einfach herzustellen. Prophylaktischer Uferschutz.<br />

Verlandung mit der natürlichen Kraft des Wassers.<br />

Nachteile:<br />

Punktuelle bzw. lineare Sicherung; nur bedingt in steinigem<br />

Grund; Querprofileinengung bei lebenden Bürsten.<br />

Anwendungsbereiche:<br />

An Nassstellen in Böschungen. Am steil abfallenden Strassenbord ersetzen Palisaden Leitplanken. Einzige Arbeitsweise für Querschwellen<br />

in Moorgräben. An steilen Uferabbrüchen dürfen die Palisaden nur bis max. 100 cm unter die Mittelwasserlinie ragen, da sie<br />

sonst verfaulen. In flachen Überflutungsbereichen, Bermen, Schwemmablagerungen und Flutmulden führen die Kämme nach erfolgter<br />

Verlandung auf dem Wege der natürlichen Pflanzensukzession zu einem Auwald über.<br />

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