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Ingenieurbiologische Bauweisen

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2.11 UFERFASCHINE<br />

ca. 1 m<br />

ca. 1 m<br />

ca. 1 m<br />

ca. 1 m<br />

Faschine aus totem<br />

Astwerk zur Sicherung<br />

einer Neupflanzung<br />

Eisendraht<br />

(Verschluss unten)<br />

Pflock<br />

Graben mit Aushub<br />

für Einbau<br />

2<br />

1<br />

1/3<br />

2/3<br />

1/2<br />

1/2<br />

austriebfähige<br />

Weidenäste<br />

Beschreibung:<br />

Man schneidet lange Weidenäste, schichtet sie einmal rechts und einmal links mit der Basis in einen Reisigbündelbock und zieht sie<br />

mit einem Seil eng zusammen. Alle Laufmeter bindet man einen Draht oder ein Metallband. Die Faschine kann zu 30-80 % aus totem<br />

Astwerk bestehen. Nun werden entlang der mittleren Wasserlinie kleine Mulden ausgehoben, in welche man die Faschinen an den<br />

Stössen ineindergeschoben verlegt. Die Faschinen werden alle Laufmeter je nach Untergrund mit Holzpfählen oder Stahlstäben verpflockt.<br />

Man hinterfüllt die Faschine, sodass sie anwachsen kann. Zum Schutz gegen Wellenschlag und Unterspülung kann man die Faschine<br />

auf eine Astlage legen, deren Zweigspitzen 20-50 cm über die Faschine in das Gewässer hinausragen.<br />

Material:<br />

2-6 m lange Weidenäste mit Seitenzweigen und/oder Ruten ausschlagfähiger Holzarten; Holzpfähle, Durchmesser 4-8 cm lang und<br />

länger oder Stahlstäbe bei kiesigem Untergrund, Durchmesser 14-20 mm oder Stahlbänder; Reisigbündelbock zum Zusammenziehen,<br />

Zangen.<br />

Zeitwahl:<br />

Während der Vegetationsruhezeit, im Sommer: nur bei sofortigem Einbau des geschnittenen Materials.<br />

Astlage<br />

Wirkungen:<br />

Wirkungsvolle Fuss- und Längssicherung. Der Aufwuchs aus Faschinen ist das Pionierstadium des neuen Uferwaldes. Die zahlreichen<br />

Äste vermindern durch ihre Elastizität die Strömungsgeschwindigkeit bzw. den Wellenschlag und verhindern damit eine Schädigung<br />

des Ufers. Nach der Bewurzelung und dem Austrieb erhöht sich diese Wirkung. Ausserdem durchwurzeln Faschinen den Uferbereich<br />

und festigen die Uferböschung. Eingeschnittene Weiden erhöhen die Wirkungsweise der Faschine.<br />

Vorteile:<br />

Meist nur in der Vegetationsruhezeit zu realisieren; pflege-<br />

intensiv, da Rückschnitt erforderlich; Einengung des Querprofils,<br />

daher mehr Platz für das Fliessgewässer vorsehen.<br />

Sofortiger Uferschutz, rasch und einfach zu erstellen; Länger<br />

wirksam als tote Faschinen, da sie sich selbst regenerieren;<br />

Material meist vor Ort vorhanden; billig.<br />

Nachteile:<br />

Anwendungsbereiche:<br />

Zum Uferschutz in Fliessgewässern, die in der Vegetationszeit mindestens drei Monate Wasserfreiheit an den Uferfaschinen erlauben.<br />

Vor allem in Verbindung mit anderen Ufersicherungen (Berasungen, Spreitlage, Weidenschutz, Senkfaschine, Totfaschine, Böschungsschutzmatte,<br />

Bepflanzungen).<br />

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