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Ingenieurbiologische Bauweisen

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1.8 KRAUTIGE PFLANZUNG<br />

Beispiel eines Standortes, von dem<br />

Pflanzen zur Weiterentwicklung<br />

entnommen werden können<br />

Teilbare Büschelpflanzen,<br />

z.B. Schafschwingel<br />

Seggen, Rasenschmiele<br />

Teilbare Rhizomstücke, z.B. Schilf,<br />

Rohrkolben, Pestwurz, Iris<br />

Beschreibung:<br />

Schlecht durch Samen und dafür vegetativ gut vermehrbare Teile von krautigen Pflanzen werden am natürlichen Standort oder in Gärten<br />

ausgegraben und in kleine Stücke zerteilt, dass sie weiterwachsen können. (Bei Rhizomen mind. 1 Knoten, bei Wurzelstöcken mind. 5<br />

Halme und deren Wurzeln, bei Grasziegeln einige oberirdische Teile mit Wurzeln). Die Teile werden 3-5 St./m 2 in Mulden gelegt, in den<br />

Boden gesteckt oder ausgestreut und leicht übererdet (evtl. ankleben oder mit Geotextilien überdecken).<br />

Material:<br />

10-15 cm lange Rhizomstücke (= Ausläufer) von z.B. Rohrglanzgras, Rotschwingel, Schafgarbe, Gras- oder Krauthorste, die unterirdisch<br />

einen mehrachsigen Wuchs besitzen und sich in mehrere Stücke zerteilen lassen, z.B. Schafschwingel. Grasziegel gewinnt man<br />

durch Säuberung von Wegrändern oder beim Grabenputzen, z.B. kriechende Quecke, Huflattich; Erde zum Überdecken; evtl. Kleber,<br />

Geotextilien.<br />

Zeitwahl:<br />

Am Anfang der Vegetationszeit.<br />

Wirkungen:<br />

Krautige Pflanzungen durchwurzeln den Boden rascher als Ansaaten und bereichern dadurch die Initialvegetation.<br />

Vorteile:<br />

Die kritische Keimphase von Ansaaten wird durch<br />

rasches Verwurzeln der krautigen Pflanzungen überbrückt.<br />

Möglichkeit, standortentsprechende,<br />

im Handel nicht erhältliche Pflanzen einzubringen.<br />

Nachteile:<br />

Materialaufwendig und arbeitsintensiv.<br />

Anwendungsbereiche:<br />

An extremen Standorten, bei denen wenig Arten leben können, z.B. hochalpine Böschungen mit kurzer Vegetationszeit; an Fliessgewässern,<br />

wo krautige Pflanzenteile sinnvoll wieder verwendet werden können; in artenarmen Gebieten, wo Pflanzen verwendet werden<br />

müssen, die nicht als Saatgut erhältlich sind.<br />

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