Ingenieurbiologische Bauweisen
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1.3 HEUBLUMENSAAT<br />
Wurzelentwicklung von Heublumen zahlreicher Arten<br />
Wurzelprofil einer Pioniergesellschaft in Hanglage<br />
Beschreibung:<br />
Die samenreichen Reste des Bergheues streut man einige Zentimeter dick aus. Um das Verwehen zu verhindern, soll dies auf feuchtem<br />
Boden geschehen, oder die Heublumen müssen vor dem Ausstreuen benetzt werden.<br />
Material:<br />
0,5-2 kg/m 2 Heublumen, die auf dem Boden der Heustadel zusammengewischt werden. Oder man mäht im Spätsommer vorhandene<br />
Grasmatten verwandter Standorte bzw. benachbarter Flächen und streut das Mähgut direkt auf die zu begrünenden Flächen.<br />
Zeitwahl:<br />
Während der ganzen Vegetationsperiode; am besten im ersten Drittel.<br />
Wirkungen:<br />
Die Heublumensaat wirkt bei genügender Dicke bodendeckend. Dadurch schützt sie gegen mechanische Eingriffe / Schädigungen und<br />
verbessert die mikroklimatischen Verhältnisse. Diese den örtlichen Verhältnissen angepasste Methode bietet den besten Schutz.<br />
Vorteile:<br />
Heublumen sind generell das standortgerechte Saatgut.<br />
Es findet keine Florverfälschung statt. Deshalb ist der<br />
hohe Beschaffungsaufwand gerechtfertigt.<br />
Nachteile:<br />
Heublumen sind nur in geringen Mengen und nur<br />
dort zu beschaffen, wo in der Nähe Mähwiesen sind.<br />
Es ist mühsam und aufwendig, Heublumen einzusammeln<br />
Anwendungsbereiche:<br />
Besonders an Standorten oberhalb der Waldgrenze (Alpregion), wo Handelssaatgut nicht verwendet werden sollte. Dauergrünland im<br />
Gebirge, wo eine artenreiche Pflanzengesellschaft das Ziel ist. Bei Wiederbegrünung von Skipisten in Kombination mit Mulchsaaten<br />
oder Anspritzsaaten. In Naturschutzgebieten sollte gründsätzlich nur örtliches Saatgut verwendet werden.<br />
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